Details

Autor Fischer, Gottfried; Barwinski, Rosemarie u. a.
Verlag Roland Asanger Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 09.2011
Format 24,5 × 17,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 250 Seiten
Gewicht 624
ISBN 9783893345359

Zu diesem Buch

In den vergangenen Jahrzehnten wurde in wissenschaftlichen Kreisen und der Öffentlichkeit das Zerrbild verbreitet, Psychoanalyse (PA) und Tiefenpsychologie (TP) seien dogmatisch erstarrt, rückwärts gewandt und durch die Entwicklung neuerer Therapien weitgehend überflüssig geworden. Der Autor dieser Einführung in die moderne TP/AP, Gottfried Fischer, ist nicht nur als Begründer der Psychotraumatologie in Deutschland und Europa bekannt, sondern auch als einer der führenden, international anerkannten psychoanalytischen Forscher und Praktiker. Zusammen mit anderen profilierten Kolleginnen und Kollegen aus PA und TP werden in diesem Manual Tradition und Moderne der psychoanalytischen Praxis so zusammen geführt, dass die über 100 Jahre alte Psychoanalyse plötzlich wieder ganz vorne in der psychotherapeutischen Avantgarde läuft und als grundlegendes Paradigma jeder psychotherapeutischen Praxis dasteht. Was sich "getan" hat in PA und TP, wird durch folgenden Themen aus dem Inhaltsverzeichnis beleuchtet:

• die empirische Wende in der PA
• psychoanalytische Ursachenforschung
• dialektisch-ökologisches Denken in der psychoanalytischen Praxis
• TP und PA als kausale Psychotherapie
• Technik der Neuropsychoanalyse
• Integration behavioraler Techniken in die PA
• Weiterentwicklung der psychoanalytischen Technik für die Behandlung psychotraumatischer Störungen

Mit der Arbeit liegt ein Manual zur psychotherapeutischen Praxis vor, das den Bedürfnissen und Problemen der heutigen Zeit entspricht - auf dem fortgeschrittensten Stand moderner Psychotherapiewissenschaft. Wegen ihrer klaren Strukturierung und allgemein verständlichen Sprache kann die Arbeit auch interessierten Laien empfohlen werden, die sich mit dem alten Zerrbild nicht zufrieden geben und sich ein Bild von der modernen Psychoanalyse machen möchten. Studierende der Psychotherapie, der psychologischen Heilkunde, klinischen Psychologie, klinischen Pädagogik und Sozialpsychologie bietet diese Einführung mit ihren interaktiven Elementen und zahlreichen Feed-Back-Fragen ein Trainingsmanual für ihre berufliche Praxis, das in seiner Verbindung von Tradition und Avantgarde der Psychoanalyse und Psychotherapie unverzichtbar ist.

Inhalt

A Moderne Tiefenpsychologie (TP)/ Analytische Psychologie (AP) - Was ist das?

  • A1 Kurübersicht über Aufbau und Inhalt des Manuals
  • A2 Merkmale des TP/AP früher und heute
  • A3 Besondere Merkmale der modernen TP/AP
  • A4 Dialektisch-ökologisches denken und die Konvergenz von Empirie und Logik

B Theorie Therapeutischer Veränderung

  • B1 Emotionale Einsicht und therapeutische Veränderung - ein dialektisches Modell
  • B2 Die förderliche therapeutische Haltung - Analyse der Gegenübertragung
  • B3 Die „vier Psychologien“ der Psychoanalyse und die dialektische Strukturtheorie
    B3.1 Der unbewusste Begriff und sein Übergang in den selbstbewussten Begriff

C Der psychotherapeutische Dialog - Theorie der Praxis

  • C1 Interventionslehre - Übersicht
  • C2 Phänomenologisch begründete Interventionsformen
    C2.1 Empathische Äußerungen
    C2.1.1 Fremdempathie und Selbstempathie
    C2.2 Erklärungen
    C2.2.1 Therapeutenwahl
    C2.2.2 Motive von Patienten, die Therpie auf bestimmte Bereiche festzulegen
    C2.3 Reflexion
    C2.4 Konfrontation
    C2.5 Klarifikation und Zusammenfassung
  • C3 Hermeneutik und Dialektik: Deutung als Umgang mit Abwehr, Widerstand und Übertragung
    C3.1 Abwehr, Widerstand, Übertragung
    C3.2 Deutung des Konfliktsrahmens
    C3.2.1 Die Deutung der Abwehr
    C3.2.2 States of mind und innere Bühne
    C3.3 Der Umgang mit der Übertragung
    C3.4 Der Umgang mit dem Widerstand
    C3.4.1 Rekonstruktive Deutungen
    C3.5 Ichstruktur und Semiotik - die Regel N + 1
    C3.6 Handlungsdialog und aktionale Deutung
    C3.6.1 Mentalisierung und Anerkennungstheorie
    C3.6.2 Psychodynamisch-dialektische Interventionen

D Symptom oder Entstehungsgeschichte - wonach richten sich Fallkonzeption und Behandlungsstil?

  • D1 Das Ätiologramm - ein Modell ätiologischer Einflussphären
  • D2 Die noslogische Pyramide - das Symbolbild als pathologische Endstrecke
  • D3 Ätiologieorientierte Interventionslehre.

Der Autor

Gottfried Fischer (* 13. September 1944 in Bocholt; † 2. Oktober 2013) war ein deutscher Psychotherapeut und Psychoanalytiker. Er war bis 2009 Professor für Klinische Psychologie an der Universität zu Köln und war zuletzt Direktor des Instituts für Psychologie und Psychotherapiewissenschaft Köln (IPPTW) der Steinbeis-Hochschule Berlin.

Gottfried Fischer studierte Psychologie und Philosophie und wurde in Psychologie zum Dr. phil. promoviert. Er habilitierte sich im Fach Medizinische Psychologie an der Universität Freiburg mit einer Arbeit zur qualitativen Psychotherapieforschung unter dem Titel „Widerspruch und Veränderung – ein dialektisches Modell der Veränderung im psychoanalytischen Prozess. Ein Beitrag zur psychoanalytischen Prozessforschung im Rahmen einer qualitativen Einzelfallstudie“.

Fischer gilt als der Begründer der Psychotraumatologie in Deutschland. Gottfried Fischer war Forschungssupervisor am 1991 gegründeten Deutschen Institut für Psychotraumatologie sowie Lehrtherapeut und Supervisor der Deutschen und der Europäischen Akademie für Psychotraumatologie. Er leitete das Institut für Psychotherapeutische Forschung, Methodenentwicklung und Weiterbildung zur Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten in tiefenpsychologisch fundierter und analytischen Psychotherapie an der Universität zu Köln. Fischer war Gründer der Deutschen Gesellschaft für Psychotherapiewissenschaft und u.a. Herausgeber der Zeitschrift für Psychotraumatologie. Fischer entwickelte ein Verfahren zur ätiologieorientierten Behandlung psychischer Störungen, die Psychodynamisch-dialektische Psychotherapie. Das Verfahren bezieht verhaltenstherapeutische Elemente ein, bei psychodynamisch angeleiteter Fallkonzeption und Beziehungsgestaltung. Für die psychotraumatische Ätiologie wird die Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie eingesetzt. Betroffene, die ein Risiko für langfristige Traumastörungen haben, können nach diesem Verfahren in durchschnittlich zehn therapeutischen Sitzungen erfolgreich behandelt werden. (Nach Wikipedia)

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