Details

Autor Charhadi, Driss ben Hamed (Text); List, Herbert (Fotos)
Herausgeber Enzensberger, Hans Magnus (Hg.)
Verlag Franz Greno, Nördlingen
Auflage/ Erscheinungsjahr 1985, EA
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Bütten, im Lederschuber
Seiten/ Spieldauer 347 Seiten, mit Lesebändchen
Abbildungen Mit 17 Fototafeln von Herbert List
Reihe Die Andere Bibliothek, Band 2
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-009451_VZ

Band 2 der von Franz Greno und Hans Magnus Enzensberger begründeten Reihe »Die andere Bibliothek« in der auf 999 Exemplare limitierten Vorzugsausgabe. Der Einband dieser prachtvollen Edition in einer handgebundenen Originalbroschur mit Pergaminumschlag gefertigt aus Bütten a Fleur mit eingeschöpften getrockneten Originalblüten und Farnblättern der Auvergne und geborgen in einem Lederschuber in sehr guter Erhaltung. Mit 12 Photographien von Herbert List und einem lose anliegenden Original-Photo "La Sieste" aus der Serie "Beaute Arabe".

»Die Leute sagen, es sei besser, gar kein Leben zu haben, als ein Leben voller Fallgruben. Aber dann sagen sie: Besser ein leerer Sack als gar kein Sack.«

Worum es geht

Seinen richtigen Vater kennt er nicht. Seine Mutter vernachlässigt ihn. Als die Familie nach Tanger zieht, verliert sich der junge Mann im Gewühl der neuen Stadt. Die erste Liebe findet er bei den Huren, aber am Ende wollen sie ihn vergiften. Er sucht Arbeit und findet selten welche. Sein Stiefvater verachtet ihn, schimpft ihn einen arbeitsscheuen Taugenichts, scheut sich aber nicht, ihm selbst das wenige erarbeitete Tagelöhnergeld noch abzuknöpfen.

Er wird angepumpt, übers Ohr gehauen - und doch ist diese lakonisch erzählte Geschichte keine Leidensgeschichte. Die Schicksalsergebenheit, mit der der Erzähler die Kalamitäten seiner Existenz auf sich nimmt, zeugt, wenn nicht von Empörung gegen den Lauf der Welt, so doch von einem durch nichts zu brechenden Überlebenswillen. »Die Leute sagen, es sei besser, gar kein Leben zu haben, als ein Leben voller Fallgruben. Aber dann sagen sie: Besser ein leerer Sack als gar kein Sack.«

Wie es zu diesem Buch kam

Der amerikanische Autor, Musiker und Weltenbummler Paul Bowles (1910-1999) hat niemals erzählt, wie es eigentlich zu der Freundschaft mit Layachi kam, aber den Quellen nach zu urteilen, muss Layachi oft bei Bowles zu Besuch gewesen sein, der irgendwo in Marokko lebte. Und während einer dieser zahlreichen Besuche ist dann die Idee zu dem Buch ´Ein Leben voller Fallgruben` entstanden.

Wie Bowles in seiner Einleitung berichtet, "schrieben" die beiden Ein Leben voller Fallgruben während einer Reihe von Abenden, an denen Layachi seine Geschichte in einen Kassetten-Recorder sprach. Bowles war überrascht, dass es seinem Freund möglich war, die Geschichte ohne Pause zu erzählen und dass er nur äußerst selten etwas korrigieren oder streichen musste. Wie Bowles es ausdrückte: "Charhadi zögerte niemals … er veränderte nie die Intensität seines Redeflusses."

Der Autor

Driss ben Hamed Charhadi (eigentlicher Name: Larbi Layachi; * 1937; † 1986 in Kalifornien, USA) war ein marokkanischer Erzähler, der international vor allem für sein Buch ´Ein Leben voller Fallgruben` bekannt wurde; eine Geschichte, die Paul Bowles aufgezeichnet und ins Englische übersetzt hat. Im Deutschen ist es zuerst 1967 bei Luchterhand unter dem Titel Schuldlos schuldig erschienen. 1985 wurde es in der Reihe Die andere Bibliothek in einer gediegenen Ausgabe und parallel in einer limitierten Vorzugsausgabe neu aufgelegt.

Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB die begehrte und inzwischen seltene Vorzugsausgabe in zwei sehr gut erhaltenen, offenbar jeweils ungelesenen und entsprechen bestens erhaltenen Exemplaren verfügbar, nämlich:

1) Annähernd verlagsfrisch und mit dem lederbezogenen Originalschuber, der Bütteneinband am Rücken minimalst nachgedunkelt und kurioserweise ohne die im entsprechend am Buchende eingetragene Nummer dieser Vorzugsausgabe; vermutlich ein Reserveexemplar aus dem Verlagsarchiv;

2) Ein sehr gut erhaltenes, offenbar ebenfalls nicht wirklich gelesenes Exemplar mit dem gut erhaltenen Originalschuber UND mit dem beiliegenden Original-Photoabzug einer Aufnahme von Herbert List, diese Variante trägt die Nummer 172 (vlg. Foto).

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