Details

Autor Gavrysh, Dima; Nickel, Douglas R.
Herausgeber Zarifyan, Alla (Hg.)
Verlag KEHRER Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.2015
Format 30 × 30 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 105 Seiten
ISBN 9783868284683

Gewählt zu einem der Schönsten Bücher 2015 (Kategorie Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge)

Zu diesem Buch

Der aus der Ukraine stammende Fotojournalist Dima Gavrysh (*1978) verfolgt mit der Serie Inshallah (frei übersetzt 'so Gott will') seine Sicht auf den Krieg der USA in Afghanistan. In der Ukraine aufgewachsen, seit 2004 jedoch in die USA emigriert, lebt er zum zweiten Mal in einem Land, das sich im Krieg mit Afghanistan befindet. Als 'embedded journalist' verfolgte er den Konflikt aus nächster Nähe.

Seine Antwort darauf war jedoch nicht, ein präzises Bild der Gegebenheiten in streng fotojournalistischer Manier wiederzugeben. Stattdessen erarbeitete sich Gavrysh eine künstlerische Bildsprache, die starke Eindrücke und Emotionen vermittelt, ohne Bericht zu erstatten. In seinen Arbeiten vermischt der Fotograf die romantisch-heroisierenden Kriegsvisionen aus der Kindheit und seine persönlichen Konflikte mit den Bildern, die ihm im Kriegsgebiet begegneten. Hypnotisiert von der Komplexität des afghanischen Chaos, empfand er diese Vorgehensweise als die einzige Möglichkeit, mit den Tatsachen umzugehen: Zwei Reiche, zwei Mentalitäten, derselbe Kriegsschauplatz mit dem zeitlichen Abstand von zwölf Jahren. Inshallah wurde auf der Photoquai – 4éme biennale des images du monde in Paris 2013 gezeigt.

Aus der Laudatio für die Wahl der Schönsten Bücher 2015

»Verschwommene Szenen. Man hat Angst, zu lange hinzuschauen, weil die Gefahr besteht, etwas erkennen zu können. – Wolken. Wolkenberge, die von Eruptionen oder Detonationsstaub nicht zu unterscheiden sind. Rotorblätter, ein Ährenmeer, nackte Stirn. Bündel von irgendetwas. – Ein großer Fleck auf dem Shirt, in Herzform, in Höhe der Magengrube. Riecht vielleicht nur nach Schweiß; die Farbe teilt sich auf dem monochromen Foto nicht mit. – Alles in Schwarzweiß. Mehr Schwarz als Weiß. Ein samtenes, warmes Schwarz, in dem einzusinken man sich wünscht, wenn man müde ist.

Eingepackt in eine quadratische Steifbroschur. Mit brettdicken Graupappen armiert.
Ab und zu leere Seiten; es wären Vakatseiten, wenn nicht die Pagina darauf stünde. Vielleicht verweist die Seitenzahl auf etwas, das unvorstellbar ist? – Bilder vom Krieg. Poesie über Krieg? In Buchform geronnene Nachdenklichkeit.«

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