Details

Autor Lipowatz, Thanos
Verlag Quadriga
Auflage/ Erscheinungsjahr 1986
Format 22,6 × 15,8 × 1,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung broschiert
Seiten/ Spieldauer 256 Seiten
Reihe Das Lacansche Feld
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000459_AC

Zu diesem Buch

Aus der Tradition der 68er Generation heraus setzt sich der Autor mit dem herrschenden politischen Diskurs in Deutschland auseinander. Gestützt auf die Theorie des Symbolischen von Jacques Lacan wird ein Diskurs für eine politische Kultur entworfen, die totalitärer Machtpolitik entgegengesetzt ist.

Abgerechnet wird mit dem Anspruch, die Wahrheit im politischen Diskurs schon immer im voraus zu wissen oder sie - zur Rechtfertigung der eigenen politischen Taten - immer schon gewußt zu haben. Stattdessen plädiert Lipowatz für die Anerkennung der Differenz: Sie setzt die Nichtidentität des Realen mit dem Symbolischen, das Gespür des Subjekts für seine Spaltung, aus der heraus es erst begehrend in die Geschichte eintritt.

»Am 24. November 1954 wurde im Seminar von Jacques Lacan über die Ähnlichkeiten und Unterschiedlichkeiten zwischen der sokratischen und der psychoanalytischen Gesprächspraktik diskutiert. Jacques Lacan erzählte ausführlich, wie der kleine Bürger Sokrates seinerzeit dem Sklaven Menon eine geometrische Falle stellt, um ihn auf ein winziges Wissen zu stoßen. Aber anstatt die anfänglich aufgeworfene Frage zu Ende zu diskutieren, gab Jacques Lacan dem Seminar eine plötzliche Wendung und unterstellte Sokrates die - wahre - Meinung, daß der gute Psychoanalytiker der ist, der im rechten Moment die gute Interpretation gibt. Deswegen ist der gute Politiker der Psychoanalytiker. Beispiele: Themistokles, Perikles. Beispiel: der Befehl zum Auslaufen der Flotte, d.h. zum Krieg. Die heutige Lacan-«Rezeption» engt sich gern auf reine Schöngeisterei und Tiefsinnigkeit ein. Der Sinn, d.h. die Richtung der von Sigmund Freud erfundenen und von Jacques Lacan fortgesetzten Gratwanderung geht da leicht verloren: die Möglichkeit der Gratwanderung geht verloren, wenn nicht mehr alle vier Ecken der Welt im Blick und unter den Füßen sind.Die Analyse ist der Anschlag, der Vorschlag von Vernunftschockwirkungen als Zivilisationskorrektiv. Sie ist ein Schlagen und ein Bauen. Sie braucht Plätze und sie macht welche. Thanos Lipowatz hat hier einen wichtigen und kantigen Stein gesetzt.« (aus dem Vorwort)

Inhalt

Einleitung oder Die Differenz und die Differenzen

  1. Zur Methode: Das Eine und das Nicht-All
  2. Fantasma und Mythos
  3. Transsubstantiation und Fetischismus
  4. Recht und Macht
  5. Freiheit und Demokratie
  6. Die Stunde von Lacan

Lieferbarkeitshinweis

Im Archiv der SFB ist der Titel in einigen verlagsfrischen und folienverschweißten Exemplaren zum Angebotspreis verfügabr; beim Verlag vergriffen.

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