Details

Autor Frevert, Ute
Verlag S. FISCHER
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 21.09.2017
Format 22 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 336 Seiten
Gewicht 518
ISBN 9783103972221

Zu diesem Buch

In einem brillanten Gang durch 250 Jahre Geschichte schildert die bekannte Historikerin Ute Frevert, welche Rolle die öffentliche Beschämung in der modernen Gesellschaft spielt. In den unterschiedlichsten Bereichen werden die Demütigung und das damit einhergehende Gefühl der Scham zum Mittel der Macht – ob in der Erziehung von Kindern, im Strafrecht oder in Diplomatie und Politik.

So wurden nach 1944 in Frankreich Frauen, die sich mit deutschen Besatzern eingelassen hatten, die Haare geschoren. Richter in den USA bestrafen Bürger neuerdings damit, dass diese an belebten Straßen auf einem Schild ihr Vergehen kundtun müssen. Nicht zuletzt der Medienpranger – wie im Fall von Jan Böhmermanns Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdogan – und das Internet haben die öffentliche Beschämung allgegenwärtig gemacht.

Ute Frevert zeigt nicht nur an zahlreichen Beispielen aus der Geschichte, wie Demütigungen in Szene gesetzt wurden und werden (wobei sich die Bilder über Epochen und Kulturen hinweg erstaunlich gleichen). Sie macht auch klar, dass die Moderne den Pranger keineswegs abgeschafft, sondern im Gegenteil neu erfunden hat. Nicht mehr der Staat beschämt und demütigt, sondern die Gesellschaft.

Stimmen zum Buch

"Frevert hat eine eindrucksvolle Studie über Praktiken der politischen Demütigung in Europa seit dem 18. Jahrhundert verfasst."

Claire-Lise Tull, in: Psychologie Heute

"Bei Ute Frevert werden die vielen Konstanten der Geschichte der Demütigung sichtbar -- Thomas Speckmann."

im: Tages-Anzeiger, Zürich

Die Autorin

Ute Frevert zählt zu den wichtigsten deutschen HistorikerInnen. Sie lehrte Neuere Geschichte in Berlin, Konstanz und Bielefeld. Von 2003 bis 2007 war sie Professorin an der Yale University, seit 2008 leitet sie den Forschungsbereich »Geschichte der Gefühle« am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Sie wurde 1998 von der DFG mit dem renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet, 2016 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen. 2020 erhielt Ute Frevert den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.

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