Details

Autor Pörksen, Bernhard; Schulz von Thun, Friedemann
Verlag Hanser, Carl
Auflage/ Erscheinungsjahr 17.02.2020
Format 20,8 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 224 Seiten
Gewicht 340
ISBN 9783446265905

Zu diesem Buch

Hass und Hetze, Gerüchte und Falschmeldungen verbreiten sich rasend schnell. Öffentliche Debatten eskalieren zum giftigen Streit. Und in der Breite der Gesellschaft regiert die Angst vor dem Schwinden des gesellschaftlichen Zusammenhalts und dem Ende von Respekt und Vernunft.

Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen und der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun, zwei prominente Vertreter ihres Fachs, analysieren den kommunikativen Klimawandel. Sie zeigen Auswege aus der Polarisierungsfalle in Zeiten der großen Gereiztheit und der populistischen Vereinfachungen und entwerfen eine Ethik des Miteinander-Redens, die Empathie und Wertschätzung mit der Bereitschaft zum Streit und zur klärenden Konfrontation verbindet.

Anschaulich und mit vielen Beispielen führen sie vor, wie sich Diskussionen und Debatten verbessern lassen und wie die Kunst des Miteinander-Redens zu einer Schule der Demokratie und des guten Miteinander-Lebens werden könnte.

Inhalt

Gesellschaft der Gleichzeitigkeiten

Über den kommunikativen Klimawandel — ein Vorwort von Bernhard Pörksen

  • Person und Situation
  • Wandel der Öffentlichkeit
  • Die Grammatik der Digitalisierung
  • Verstörungseffekte der Vernetzung
  • Sehnsucht nach Stille
  • Triggerwamungen, Safe Spaces und politische Korrektheit
  • Wertschätzung und Respekt
  • Zwischenreich der Kommunikation

I. Dynamik der Polarisierung

  • Wie man sein Gegenüber garantiert kränkt
  • Die Technik der rückwirkenden Generalisierung
  • Wirklichkeit erster und zweiter Ordnung
  • Die Stuhlkreisgefahr oder vom Nutzen der Zuspitzung
  • Die Mechanik der Abwertung und das Diffamierungsquadrat . . .
  • Das Gesetz der vertikalen Gegenläufigkeit
  • Die Wärme des Witzes

II. Möglichkeiten und Grenzen des Dialogs

  • Primat der Stimmigkeit
  • Dialektik von Abgrenzung und Annäherung
  • Stufen der Selbstklärung
  • Talk als Show
  • Dilemma versus Problem
  • Ausgang aus der selbst verschuldeten Ruhelosigkeit

III.Transparenz und Skandal

  • Sichtbarkeit heißt Verwundbarkeit
  • Das Smartphone als indiskrete Technologie
  • Eubulides und das Problem der Zeitdiagnostik
  • Souveränität höherer Ordnung
  • Vom Umgang mit Fehlern
  • Das Kommunikationsquadrat in der Krisenkommunikation
  • Die Entschuldigungs-Paradoxie
  • Abschied vom Rezeptdenken

IV. Desinformation und Manipulation

  • Kult der Pseudo-Skepsis
  • Die Lüge als Programm
  • Kritik des Konstruktivismus
  • Das Prinzip der Negativ-Würdigung
  • Deregulierung des Wahrheitsmarktes
  • Sinnenkreis und Handlungskreis
  • Axiome für Demokraten

Navigationskunst im Dilemma

  • Ehrlichkeit und Diplomatie, Achtung und Ächtung, Authentizität und Kalkül — ein Nachwort von Friedemann Schulz von Thun

Ausgewählte Literaturhinweise

Anmerkungen

Die Autoren

Friedemann Schulz von Thun, Jahrgang 1944, war bis 2009 Professor für Psychologie an der Universität Hamburg. Seine Trilogie „Miteinander-Reden“ gilt als Standardwerk. Er leitet das Schulz von Thun-Institut für Kommunikation und ist als Berater und Trainer sowie als Herausgeber der Reihe „Miteinander reden – Praxis“ tätig.

Bernhard Pörksen, Jahrgang 1969, ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen und bekannt durch seine Arbeiten zur Skandalforschung (u.a. Der entfesselte Skandal, mit H. Detel) sowie seine Bücher mit dem Kybernetiker Heinz von Foerster und dem Psychologen Friedemann Schulz von Thun. Bei Hanser erschien 2018 „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“.

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