Details

Autor Seidmann-Freud, Tom (d.i. Martha Gertrud Freud)
Herausgeber Strauch, Dietmar (Hg.)
Verlag Progris
Auflage/ Erscheinungsjahr 29.09.2009
Format 21,5 × 27 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer Unpaginiert, 14 Bögen
Abbildungen Mit 12 jeweils ganzseitigen Farbtafeln
Gewicht 370
ISBN 9783887770174

"Dies Land ist das beste, das ich mir denken kann, es sind die Tage Feste,
die Welt ist da sehr eben, und hell ist es zu leben von nun und immer an!"

Zu diesem Bilderbuch

Die Fischreise ist die inhaltsgleiche Neuausgabe eines ganz grandiosen  Bilderbuches der Berliner Kinderbuchautorin Tom Seidmann-Freud, einer Nichte Sigmund Freuds. Die Originalausgabe des Buches erschien 1923; die seltenen Originale gehören zu den begehrtesten und teuersten Antiquariatsangeboten im Bereich von Kinderliteraturen.

Trotz seines Alters von bald 100 Jahren ist das Buch aus heutiger Sicht und rückblickend ein erstaunlich modernes, emanzipatives, das ganz kleine Kinder und solche, die ihre ersten Leseerfahrungen sammeln möchten, ungemein anspricht..

Die ungeschnörkelten Illustrationen weisen Stilelemente von der Neue Sachlichkeit und des Expressionismus auf und sind von außerordentlicher Klarheit und Schönheit.

Inhalt: Geschildert wird der Traum eines Jungen: Peregrin träumt. Peregrin, das ist der Ausländer, der Fremde, Bürger zweiter Klasse. Peregrin träumt von einem Fisch, der ihn in eine Traumwelt, bringt:

Es spricht der Fisch: „Komm mit, die Welt ist weit und viele Ufer sind!“
Peregrin landet so in einer paradiesischen Traumwelt, in der alles so ist, wie es sein soll:

"Dies Land ist das beste, das ich mir denken kann, es sind die Tage Feste,
die Welt ist da sehr eben, und hell ist es zu leben von nun und immer an!"

Die Künstlerin

Martha Gertrud Freud wird am 17. November 1892 in Wien geboren. Ihre Mutter Maria (Mitzi) Freud ist eine Schwester des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Ab 1898 wohnt die Familie in Berlin, wo der Vater Maurice (Moritz) Freud ein Importgeschäft betreibt. Im Alter von 15 Jahren nimmt sie den männlichen Vornamen Tom an. Sie besucht nach dem Schulabschluss eine Kunstschule in London und widmet sich Bilderbüchern im  Jugendstil.

Erste Erfolge stellen sich ab 1914 mit eigenen Veröffentlichungen ein. Im Jahr 1920 lernt sie den Schriftsteller Jakob (Jankew) Seidmann kennen. Die beiden heiraten und bekommen eine Tochter. Das Paar arbeitet intensiv zusammen: Sie gründen den Peregrin-Verlag, in dem im Jahr 1923 auch Tom Seidmann-Freuds beeindruckendes Bilderbuch Die Fischreise erscheint.

Neben Bilderbüchern gestaltet Tom Seidmann-Freud auch Spiel- und Verwandlungsbücher für Kinder: Das Wunderhaus im Jahr 1927 und Das Zauberboot im Jahr 1929. Vier Spielfibeln folgen; sie sind ihre erfolgreichsten Veröffentlichungen und werden noch Jahrzehnte später gedruckt. Während der Weltwirtschaftskrise im Herbst 1929 bricht die Katastrophe über das Künstlerpaar herein. Der gemeinsam geführte Verlag geht bankrott, und Jankew Seidmann nimmt sich das Leben. Tom Seidmann-Freud erkrankt darauf an einer schweren Depression, von der sie sich nicht mehr erholt. Am 7. Februar 1930 stirbt sie an einer Überdosis Tabletten. Sie ist neben ihrem Mann auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee begraben.

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