Details

Autor Lacan, Jacques
Verlag Quadriga
Auflage/ Erscheinungsjahr 1995
Format 22,6 × 15,6 × 3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Klappenbroschur
Seiten/ Spieldauer 396 Seiten
Gewicht 682
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-002047_AC

Hier Lacans Seminar VII in der begehrten ´Silber`-Variante aus dem nicht mehr bestehenden Verlag Quadriga in verlagsfrischen Archivexemplaren zum Angebotspreis

Zu diesem Seminarband

Jacques Lacan versteht Ethik nicht als Tugend eines intakten Ich-Subjekts, welche die Psychoanalyse möglichst zu stärken hätte, sondern als Auseinandersetzung mit dem paradoxen Universum der Schuld, das Freud gleich am Beginn seiner psychoanalytischen Erkundungen – mit der Idee des ödipalen Vatermordes – eröffnet hat. Schon in Totem und Tabu (1913) zeigte Freud, wie Überichfunktion, Schuldgefühl und Funktion des Vaters zur Hervorbringung von Kultur beitragen und dadurch Individuen überhaupt gesellschaftsfähig und austauschfähig werden. Darauf baut Ethik auf.

Inhalt

  • I Unser Programm

EINFÜHRUNG DES DINGS

  • II Lust und Realität
  • III Eine Wiederlektüre des Entwurfs»
  • IV Das Ding»
  • V Das Ding» (II)
  • VI Vom Moralgesetz 

DAS PROBLEM DER SUBLIMIERUNG

  • VII Die Triebe und die Täuschungen
  • VIII Das Objekt und das Ding
  • IX Von der Schöpfung ex nihilo 
  • X Kleine Kommentare am Rand
  • XI Die höfische Liebe, anamorphotisch
  • XII Kritik an Bernfeld 

DAS PARADOX DES GENIESSENS

  • XIII Der Tod Gottes
  • XIV Die Nächstenliebe
  • XV Der Genuß der Überschreitung
  • XVI Der Todestrieb
  • XVII Die Funktion des Guten
  • XVIII Die Funktion des Schönen 

DAS WESEN DER TRAGÖDIE Ein Kommentar zur Antigone des Sophokles

  • XIX Der Glanz Antigones
  • XX Die Gelenkstellen des Stücks 
  • XXI Antigone, zwischen-zwei-Toden 

DIE TRAGISCHE DIMENSION DER PSYCHOANALYTISCHEN ERFAHRUNG

  • XXII Der Anspruch auf Glück und das analytische Versprechen
  • XXIII Die moralischen Ziele der Psychoanalyse
  • XXIV Die Paradoxe der Ethik oder Hast du konform mit deinem Begehren gehandelt?

Notiz / Anmerkungen des Übersetzers / Personenregister

Pressestimmen

»(...) Lacans Interesse für Fragen einer Ethik haben deutsche Lacan-Leser durchaus schon früher bemerken können. Wie Freud läßt es Lacan nicht an praktischen Hinweisen für die Handhabung der Kur fehlen, noch spart er mit Reflexionen über die ›Ausrichtung der Kur‹, die Funktion der Übertragung oder das Begehren des Analytikers. Zugleich läßt er keinen Zweifel daran, daß seine Praxisreflexionen keinen technischen Kanon eröffnen. Genuin ethische Fragen sind auch die Themen des späteren Seminars XX ›Encore‹. In diesem höchst dichten, den ›Schriften‹ vergleichbaren Text geht es um Lust und Realität, Gott, das Genießen und um die Frau: Themenkomplexe also, die ausnahmslos in seinem 1959–60 abgehaltenen und nun auf deutsch erschienenen Seminar ausführlich dargestellt werden.

In der Ethik der Psychoanalyse werden sie in einem theoretischen Referenzbogen verwoben, der sich von der griechischen Antike über die Aufklärung und deren Kehrseite erstreckt und sich über der Antike wieder schließt. Als Basso continuo ist ihm die Reflexion über die ethische Verfassung der Psychoanalyse unterlegt. Die Absicht ist deutlich. Lacans Auffassung der Psychoanalyse stellt den Diskurs des Unbewußten und der Sexualität sowohl seitens der Kur als auch als Erkenntnisweise als tragische Erfahrung des Lebens vor. Antike Tragödie ebenso wie die Tragödie, welche die Psychoanalyse in Szene setzt, arbeiten im Prinzip nach derselben Methode, mit der Katharsis, und verfolgen dasselbe Ziel, die Durchquerung der Leidenschaften, von Furcht und Mitleid zu dem Zweck, Zugang zu gewinnen zu Genuß und Begehren, was sich erfüllt allein in seinem Verhältnis zum Tod. Die Melodie klingt zugegebenermaßen befremdlich, zumal für postmoderne Ohren, wird aber vertrauter, wenn man sich daran erinnert, daß sie Themen anschlägt, die ein Autor wie Bataille ebenso berührt: Sexualität und Begehren, Grenzüberschreitung, Verausgabung und Tod. Lacan verschweigt den Namen des Freundes ebenso wie dieser den seinen. (...)«

Auszug aus einer Rezension von Edith Seifert in der FAZ vom 8.2.1996

Lieferbarkeitshinweis

Der begehrte Seminarband bei der SFB in verlagsfrischen Archivexemplaren mit gfs. minimalen Läsuren /Lagerspuren und daher vom Verlag jeweils mit einem am unteren Buchschnitt diskret angebrachten Mängelstempel versehen; in dieser Variante vergriffen.

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