Details

Autor Guderian, Claudia
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.2018
Format 24 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 252 Seiten
Abbildungen Mit 12 s/w Abb.
Gewicht 381
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837927450

Zu diesem Buch

Es ist wie ein blinder Fleck: Die bemerkenswerteste Lücke in der psychoanalytischen Forschung betrifft das einzige stofflich vorhandene Objekt innerhalb der Psychoanalyse – die Couch mit ihrem Sessel samt dem dazugehörigen Behandlungsraum.

In einhundert Jahren psychoanalytischer Forschung hat bislang kein Werk die kultur- und sprachgeschichtlichen, die visuellen und wirkungsästhetischen Aspekte der Couch untersucht. Zudem stehen das Möbel, Setting und Raum in einem engen Wechselverhältnis zum psychoanalytischen Prozess. Die Autorin entwickelt eine grundlegende Raumtheorie, anhand derer die Beurteilung von Effektivität und Verlauf von psychoanalytischen Behandlungen erleichtert wird.

Aus dem Inhalt

  • Die Couch als Ort besonderer Raumerfahrung

Der analytische Behandlungsraum in der psychoanalytischen Diskussion

  1. Raumerwartung des Analysanden
  2. Konzeptualisierung des Behandlungsraums und Literaturbericht .
    2.1 Freuds Praxis der Raumgestaltung
    2.2 Abschluss der Theoriebildung zum psychoanalytischen Raum
    2.3 Der Behandlungsraum in der Praxis und in der Diskussion
  3. Weitere Fragestellungen
    3.1 „Couch" als Synonym für Couch, Setting, Raum und analytischen
    Prozess
    3.2 Metaphorik
    3.3 Meditationshaltung
    3.4 Weitere Berichte von Raumerfahrungen in der psychoanalytischen
    Praxis
    3.5 Fragmentarische Raumwahrnehmung und fragmentarische Selbstwahrnehmung
    3.6 Raumbezogenheit des analytischen Prozesses
    3.7 Arbeitshypothesen
  4. Zusammenfassung
  5. Erwartete Resultate

Zur Wechselwirkung der Beziehung von Raum und Mensch: Raum, Raumgefühl, Raumbewusstsein, gestalteter Raum und Raumwirkung

  1. Das psychoanalytische Setting und seine Funktion in der Psychoanalyse
  2. Die Verknüpfung von Psychoanalyse und Raum
    2.1 Ein mechanischer Zugang zur Psyche ist nicht möglich
    2.2 Das Instrumentarium des Psychoanalytikers: Er selbst, Couch, Sessel und Raum
    2.3 Der gemeinsam erlebte Raum als conditio sine qua non der Psychoanalyse
    2.4 Performativität: Psychoanalyse als Abfolge von Sprechakten ....
    2.5 Telefonanalyse
    2.6 Psychoanalyse als chat im Internet
    2.7 Schlussfolgerung: Notwendigkeit des gemeinsamen Raums
  3. Der Raum
    3.1 Der Raumbegriff
    3.2 Raumkoordinaten und dazugehöriges Raumgefühl
    3.3 Emotionen und kognitive Prozesse beim Durchmessen des Raumes
  4. Raumwirkung
    4.1 Der gestimmte Raum
    4.2 Enge und Weite
    4.3 Sinnliche Wirkung von Farbe
    4.4 Euphorische, dämpfende Wirkung
    4.5 Anthropomorphe Abstimmung
  5. Raum-Metaphern: Affekte in ausgewählten Räumen und ihr Bezug zur Psychoanalyse
    5.1 Gefängnis
    5.2 Untersuchungsraum
    5.3 Kirche, Andachtsraum
    5.4 Opfertisch, Schlachtbank
    5.5 Beichtstuhl
    5.6 Papstaudienz
    5.7 Krankenbett
    5.8 Gelehrtenstube
    5.9 Bett
    5.10 Grab, Gruft, Mausoleum, Katafalk
    5.11 Der analytische Behandlungsraum als Projektionsraum für archetypische Situationen
  6. Räumlichkeit des menschlichen Lebens
    6.1 Raumgefühl
    6.2 Formen des Eigenraums
  7. Zur Wortgeschichte der Couch
    7.1 Gautsche (1537)
    7.2 Lotterbett (15.-18. Jahrhundert)
    7.3 Faulbett (16.-18. Jahrhundert)
    7.4 Kanapee (1744)
    7.5 Sofa (Sopha) (ab 1715)
    7.6 Diwan (Divan) (1806)
    7.7 Ruhebett (ab 1561)
    7.8 Chaiselongue (18. bis frühes 20. Jahrhundert)
    7.9 Couch (Kautsch, Kautsche) (seit 1916)
  8. Raumsymbolik

Zur Wechselwirkung von Raum und psychoanalytischem Prozess

  1. Der fünf stufige Raum
  2. Raster, Regeln und Rituale im analytischen Raum

Erfahrungsberichte aus den fünf analytischen Räumen

    0. Der analytische Umraum (Raum 0) - The Analyst's Own Rooms
    0.1 Im Zeichen des Turms - Botschaften aus dem analytischen Umraum
  1. Der analytische Außenraum (Raum 1) - The Outer Room
    1.1 „Du rührst dich nichtl" - Eine Psychoanalyse im Außenraum
    1.2 Im Angstraum geerdet - Zwei Jahre starr im Außenraum
    1.3 Bedeutung des Außenraums (Raum 1)
    1.4 Übergang vom Außenraum (Raum 1) in den Interaktions- oder
    Symbioseraum (Raum 2)
  2. Der Interaktions- oder Symbioseraum (Raum 2) - The Interactive or Symbiosis Room
    2.1 „Das ist mein Raum!" - Zwei Möglichkeiten, die Kritik am Raum zu bewerten
    2.2 Selbstversuch im toten Raum - Apologie eines Symbioseraumes
    2.3 Der Übergang von Interaktions- oder Symbioseraum (Raum 2) in den Einzelraum (Raum 3)
  3. Der Einzelraum - The Individual Room
    3.1 Zu Hause im Analyseraum - Eine unangestrengte Analyse
    3.2 Übergang vom Einzelraum (Raum 3) in den Sonderraum (Raum 4)
  4. Der Sonderraum (Raum 4) - The Separate Room
    4.1 Sofa unterm Regenfenster - Gutes Gedeihen im hässlichen Raum
    4.2 „ Willkommen in meinem Laboratorium!" - Erfolgreiche Ausbildung eines Sonderraumes
    4.3 Keine Aktentaschenträgerin oder: Wer Ärger macht, kriegt eins auf die Glocke - Von der persönlichkeitsbildenden Wirkung des Sonderraums
    4.4 Übergang von Sonderraum (Raum 4) in den fremdgewordenen Raum (Raum 5)
  5. Der fremdgewordene Raum (Raum 5) - The Foreign Room
    5.1 „ Wie aus yner anderen Zeit" - Wiedererleben des Analyseraums nach Abschluss der Behandlung
  6. Die fünf analytischen Räume am Beispiel einer Behandlung
    6.1 Bilderbuchanalyse: Seefahrer-Romantik unterm Dach - Gelassen hinein und organisch heraus aus dem Analyseraum
  7. Rituale in den analytischen Räumen
    7.1 Selbstverständlich gelegen - Rituale und andere Selbstverständlichkeiten in den analytischen Räumen

Die fünf analytischen Räume

  1. Die Räume sind nicht ortsgebunden und nicht personengebunden
  2. Horizontale Anordnung der fünf Räume
  3. Kritische Position: Der zweite Raum (Interaktions- oder Symbioseraum)
  4. Orientierung im analytischen Prozess durch Hinzuziehen der Äußerungen zum Raum
  5. Weitere Einsatzmöglichkeiten der Theorie des fünf stufigen Raums
  6. Hilfsmittel bei der Begutachtung 
  7. Tabellarische Übersicht der fünf analytischen Räume und ihrer Synästhesien 
  8. Metaphorik von Raum, Couch und Setting

Schlussfolgerungen und Diskussion der Ergebnisse

Über die Autorin und Fotografin

Dr. Claudia Guderian bearbeitet nach dem Studium der Psychologie, Philosophie und Soziologie als Journalistin und freie Autorin psychoanalytische Themen für Rundfunk und Verlage. Sie promovierte über »Die Couch in der Psychoanalyse. Geschichte und Gegenwart von Setting und Raum« an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

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Bei der SFB als verlagsfrischer Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen.

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