Details

Autor Gill, Merton M.
Verlag Westarp
Auflage/ Erscheinungsjahr Neuauflage 01.05.2019
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 255 Seiten
Gewicht 324
ISBN 9783866171725

Zu diesem Buch

In seinem längst zu einem Grundlagenwerk schlägt Merton Gill ein modifiziertes Konzept der Übertragung und ihrer Analyse vor: Denn in der Psychoanalyse gelte es, sowohl positive als auch negative Anteile bewußt zu machen und in das Übertragungs- /Gegenübertragungskonzept zu integrieren.

Merton Gill deutet die Ursachen für Übertragungen und weist darauf hin, daß nicht alle Übertragungen aufhebbar sind, jedoch negative und erotische Komponenten von der Wahrnehmung abgelöst werden können, so dass die bewusstseinsfähige und unanstössliche Komponente in der Analysesituation bestehen bleibt. Merton Gill versteht das Übertragungsgeschehen in der psychoanalytischen Situation insbesondere als Neuauflage, als Re-Inszenierungen alter Konflikte, als "Schlachtfeld", auf dem die intra-psychischen Kräfte miteinander streiten. Übertragung zeigt sich als Widerstand, der sich in Wiederholungen darstellt. Widerstand verschafft sich in den Wiederholungen Ausdruck. Laut M. Gill bedeutet Bearbeiten der Übertragung gleichzeitig das Bearbeiten des Widerstandes.

Aus dem Inhalt

  • Vorbemerkung zur deutschen Ausgabe von Johann Michael Rotmann
  • Was verstehen wir unter »Deutung der Übertragung«?
  • Übertragung und Widerstand
  • Die zentrale Rolle der Übertragungsanalyse
  • Wie die Entfaltung der Übertragung in der analytischen Situation gefördert wird
  • Die Ubiquität von Übertragungsbedeutungen
  • Die Verbindung zwischen allgegenwärtiger Übertragung und realer analytischer Situation
  • Die reale analytische Situation in der Übertragungsanalyse
  • Übertragungsdeutung im Hier und Jetzt versus genetische Deutungen und Deutungen außerhalb
  • der Übertragung
  • Die kleinianische Deutung der Übertragung
  • Freuds Erbe
  • Eine Konzepthierarchie

Stimmen zum Buch

"Die sogenannte Übertragung dürfte eine der wichtigsten Entwicklungen Sigmund Freuds im bis dahin unbekannten Reich des Unbewußten gewesen sein. Übertragung heißt, daß der Mensch, gleich ob psychisch gestört oder gesund, frühere Erfahrungen, zumeist aus der Kindheit, auf Menschen, Beziehungen und Ereignisse seines aktuellen Lebens überträgt, das heißt sie mit Bedeutungen ausstattet, die er in früheren Zeiten mit Menschen und Dingen verbunden hat. Diese früheren Bedeutungen können verzerrt sein, und folglich auch die aktuellen in der Übertragung. Um die Motive hinter den verzerrten Bedeutungen aufzudecken, kann also die Übertragung auf den behandelnden Psychoanalytiker eingesetzt werden.

Die Übertragung gilt als wichtigstes Instrument jeder klassischen Psychoanalyse, ja, sie ist geradezu die Conditio sine qua non. Wie so häufig in den Wissenschaften, vor allem in denen vom Menschen, wagen sich an Schlüsselbegriffe nur wenige Autoren heran, so auch in der Psychoanalyse. So gibt es beispielsweise über die Couch, das wichtige Behandlungsgerät der Psychoanalyse, nur wenig Literatur, desgleichen über die Übertragung, wenn man von den allfälligen Erörterungen in Überblickswerken absieht. Mit dem vorliegenden Buch - einer deutschen Erstausgabe - ist dem Autor ein Werk gelungen, das noch zu seinen Lebzeiten als »klassisch« und »unverzichtbar« bezeichnet wurde. In den Vereinigten Staaten hat die Monographie mehrere Auflagen erreicht, kein Wunder, denn sie gilt als die Studie zum Thema."

Willi Köhler, der legendäre Herausgeber der renommierten Reihe Geist und Psyche im S. Fischer Verlag im Vorwort zur dort seit Jahren vergriffenen Erstausgabe

Über den Autor

Merton M. Gill, 1994 gestorben, war Professor für Psychiatrie und Psychoanalytiker. Er hat zahlreiche Aufsätze und Bücher zu psychoanalytischen Themen publiziert. Das Buch zur Übertragungsanalyse gilt als ein „moderner Klassiker“.

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