Details

Autor Hirblinger, Annedore
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 05.2019
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Gewicht 296
ISBN 9783837928532

Zu diesem Buch

Psychoanalytisch verantwortlich zu arbeiten heißt für die Autorin, klinische und gesellschaftliche Perspektiven psychischer Belastungen oder Störungen in ihrem Zusammenhang und Zusammenwirken wahrnehmen zu können, zu verstehen und in der therapeutischen Arbeit auf dieses Wissen zuzugreifen. Beide, PsychoanalytikerIn und PatientIn, begegnen sich angesichts ihrer sozialen Verflechtungen im analytischen Dialog immer gleichermaßen als persönliche und gesellschaftliche Subjekte. In der Begegnung und im Prozess des Durcharbeitens werden auf beiden Seiten neue Erfahrungen und Einsichten möglich. Vor dem Hintergrund kulturkritischer Betrachtungen rückt Annedore Hirblinger die vielschichtigen Dimensionen dieser wechselseitigen Bezogenheit im Ringen um das gemeinsame Verstehen in den Fokus.

Anhand themenspezifischer Stundenskizzen in Form interaktiver Dialoge wird das Geschehen eindrücklich unter Einschluss auch des eigenen mentalen Erlebens analysiert. Einschlägige konzeptuelle Betrachtungen und Annahmen zur dualen Struktur des Subjekts und zur triadischen Struktur des therapeutischen Feldes erschließen den Theorieraum und das Postulat der gesellschaftlichen Verantwortung. Im derzeitigen Diskurs über das intersubjektive Paradigma in der Psychoanalyse und in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs betont die Autorin die gesellschaftskritische Position der Psychoanalyse, die nicht zuletzt in ihren therapeutischen Anwendungen sich logischerweise abzubilden haben.

Inhalt

Vorwort - Zur Entstehung dieses Buches - Lesart und inhaltlicher Aufbau - Beweggründe – Hintergründe

Paradigmenwechsel und Neuorientierungen: Therapeutische Erfahrungen im Spiegel des interaktionellen Paradigmas - Der Binnenraum der Begegnung in intersubjektiver und relationaler Perspektive - Prozessgestaltung – interaktionelles versus intersubjektives Paradigma

Stundenskizzen: Frühes Leben – Schlaferwachen im Halbdunkel - Übersehen werden – Schattenräume früher Kindheit - Selbsthäuser bauen - Verstrickung und Trennung - Wegkreuzungen in der Lebensmitte - Aber ich muss doch! – Tanz der Marionetten - Böse sein dürfen – vom Austasten der Gefühle - Im Labyrinth der Geschlechterbeziehungen - Leere Liebe – missbrauchende Liebe - Glaubenssehnsucht –  Seelenwurzeln, die nach oben wachsen … - Abschiede – du stirbst, und ich?

Selbstreflexive Nachlese: Paradigmatische Muster - Abstinenz und Verwicklung - Norm und Tabu als Spiegel des gesellschaftlichen Unbewussten - Träume und Imaginationen – emotionale Anker - Zur Begrenztheit des eigenen Blicks - Perspektivenwechsel und soziale Wahrnehmung.

Subjekt und Gesellschaft: Sozialpsychologie, Soziologie und Psychoanalyse – kulturkritische Wurzeln
Gesellschaft und Neurose - Zur dualen Struktur des Subjekts - Das Dritte im interaktiven Binnenraum - Triadische Spiegelungen - Sprache und Symbol als Repräsentanzen des gesellschaftlichen Dritten.

Die gesellschaftliche Verantwortung des Psychoanalytikers: Das Modell der psychosozialen Entwicklung von Fürstenau - Intersubjektive Verständigung in gesellschaftlichen Kontexten - Rückbesinnung auf die gesellschaftskritische Position der Psychoanalyse. - Literatur

Die Autorin

Annedore Hirblinger, Dr. phil., ist Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin in freier Praxis, Dozentin der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse e.V. und Mitglied der Kommission »Psychoanalytische Pädagogik« in der Dt. Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Identitäts- und Selbstentwicklung, sexuelle Traumatisierung, kulturkritische Psychoanalyse.

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