Details

Autor Caillois, Roger
Verlag Matthes & Seitz Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr Neuausgabe 27.03.2017
Format 22 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 296 Seiten
Abbildungen Zusammendruck mit Bachtin und Bataille geplant
Gewicht 500 g
Reihe Batterien, Band 27
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-008678_AC

Zu diesem Buch

›Agon‹, ›alea‹, ›mimicry‹, ›ilinx‹ – keiner, der sich heute mit dem Thema Spiel auseinandersetzt, kommt an Caillois’ Klassifikation des Spiels vorbei. Die von ihm in diesem Buch geprägten und entwickelten Begriffe sind ein unversales Schema, mit dem sich alle Arten des Spiels (also des Menschlichen schlechthin) erfassen lassen: von den Spielen archaischer Kulturen bis hin zu den heutigen Computerspielen. So verwundert es nicht, dass Die Spiele und die Menschen die folgenreichste kultursoziologische Arbeit Roger Caillois' ist.

Viele Jahre vergriffen, ist diese Arbeit nun in einer vollständig durchgesehenen Ausgabe wieder verfügbar. Die besorgte Peter Geble, de auch ein ausführliches Nachwort verfasste, in dem er diesen grundlegenden Text von Neuem fruchtbar macht und dabei die weithin übersehene »erweiterte Theorie der Spiele« ins Zentrum stellt, durch die es Caillois gelingt, eine Theorie für den Übergang von den primitiven zu den modernen Gesellschaften vorzulegen.

Inhalt

Einleitung | 7

Erster Teil

  • I. Definition | 23
  • II. Klassifikation | 32
  • III. Soziale Bestimmung der Spiele | 62
  • IV. Entartung der Spiele | 67
  • V. Für eine vom Spiel ausgehende Soziologie | 82

Zweiter Teil

  • VI. Erweiterte Theorie der Spiele | 97
  • VII. Verstellung und Rausch 1106
  • VIII. Wettkampf und Zufall 1126
  • IX. Ausdrucksformen in der modernen Welt 1161

Ergänzungen

  • I. Bedeutung der Glücksspiele 1179
  • II. Von der Pädagogik zur Mathematik 1199

Dossier | 217

Anhang: Nachwort | 249 / Anmerkungen | 275 / Literaturverzeichnis | 290

Stimmen zum Buch

"Der bekannte französische Soziologe hat sein Werk mit vollem Bedacht “die Spiele und die Menschen” betitelt, denn es handelt sich um eine soziologische Analyse aus der Gegenüberstellung beider Faktoren. Eine psychologische Betrachtung würde den Menschen als spielendes Wesen (soweit er sich darin ausdrückt) darzustellen haben. Die soziologische Anschauungsweise genießt den Vorzug, daß sie klare Fakten als gegeben vorfindet und diese entsprechend eindeutig zu systematisieren vermag. So kommt Verf., übrigens in einer gründlichen Auseinandersetzung mit Huizinga und Groos, zu einem Schema, das die Spiele (auch die von Huizinga nicht berücksichtigten Glücks- und Maskenspiele) in vier Gruppen gliedert, deren jede sich kontinuierlich in sich von der Regellosigkeit zur Herrschaft einer “Spielregel” hin aufbaut. Diese vier Gruppen charakterisiert Verf. durch bezeichnende Stichworte als: ilinx (eigentl. Wasserstrudel, dann Rausch), als mimicry (alle mimischen und Verkleidungsspiele), als alea (Würfel-, dann Glücksspiele überhaupt) und als agon (Wettkampfspiele aller Art). Als unabdingbares Merkmal jedes Spieles fordert Caillois, daß es in einem durch Konvention künstlich und nur für eine bestimmte (eben die Spiel-) Dauer geschaffenen “Raum” stattfindet, der deutlich von den übrigen Realitäten des Lebens abgegrenzt ist.

Der Psychologe wird freilich die Frage stellen, ob dieser “künstliche Raum” wirklich auch bei den frühen Spielen der Kleinkinder anzutreffen ist. Ebenso trägt jene vierfache Gruppierung wenig bei zum psychologischen Verständnis für die schöpferischen Spiele des Kindes, das Bauen und Zerlegen, das Schmieren, Malen und Zeichnen, das Suchen und Verstecken und für die Sing- und Reigenspiele usw. Auch wenn der Verf. häufig gewisse Kinderspiele, ja selbst Spiele der Tiere als Beispiele heranzieht, so liegt doch das Hauptinteresse dieser Arbeit bei den Spielen der Erwachsenen."

E. Herzog, in der PSYCHE – Zeitschrift für Psychoanalyse, 14. Jg 1961, Ausgabe 12, S.: 938-939

Der Autor

Roger Caillois, (1913–1978) geboren in Reims, war ein französischer Soziologe und Philosoph. Er war Mitglied der Gruppe der Surrealisten, bevor er zusammen mit Georges Bataille und Michel Leiris 1937 das Collège de sociologie gründete, das eine enorme Faszination und Wirkung auf das intellektuelle Leben Europas im 20. Jahrhundert ausübte. Er war im antifaschistischen Widerstand aktiv und später Mitglied der Académie Française und wurde mit zahlreichen Preisen, u.a. dem Grand Prix National des Lettres, ausgezeichnet.

Lieferbarkeitshinweis

Das Archiv der SFB verfügt aktuell über ein verlagsfrisches und folienverschweistes Exemplar der gebundenen Ausgabe aus dem Matthes & Seitz-Verlag; dort vergriffen

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