Details

Autor Hermann, Imre
Verlag VS Verlag für Sozialwissenschaften
Auflage/ Erscheinungsjahr Nachdruck des Reprints 1963
Format 24,4 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 150 Seiten
Abbildungen Mit 1 s/w Illustration
Gewicht 296
ISBN 9783322960726

Zu diesem Nachdruck des Klassikers

»(...) Der Autor verdankt es seiner philosophischen Bildung, seiner Liehe zur Logik, seiner Erfahrung in der Psychotherapie und seiner Kenntnis der Psychophysik eines Gustav Theodor Fechner, daß er als Forscher und Denker zu scharfen und klaren Formulierungen von reprasentätivem Charakter fähig ist. Er gibt auch klare Begriffe davon, was er – der erfahrene Psychiater und Psychoanalytiker – unter ›aktiver‹ und ›passiver‹ Technik versteht und handhabt, seit Freud, Stekel, Landauer u. a. eines der ältesten und der aktuellsten Probleme der analytischen Technik. Der Autor exemplifiziert seine Auffassung von Ich und Kausalität, Kastrationskomplex und Urtrauma, um nur diese immer wieder diskutierten Forschungsobjekte zu nennen.

Die Selbständigkeit seines Denkens beweist sich in der kritischen Auseinandersetzung mit Freuds Metapsychologie und mit der Parapsychologie. Dasselbe gilt für die Art wie der Autor die Psychoanalyse selbst als Methode analysiert, wie hoch er den ablaufenden Prozeß im Analysanden und Analytiker als Weg zur Selbstbestimmung einschätzt. (...)

Die neue nun vorliegende Fassung beweist, daß die Fundamente, auf denen die Konzeption der ersten Auflage ruhte, unangetastet blieben. Die Erweiterung des Werkes geschah auf Grund eigener und fremder Erfahrungen von 1934 bis 1962 und unter Berücksichtigung produktiv sich auswirkender kritischer Bemerkungen zur ersten Auflage. (...) lmre Hermann gehört, wie ein Referent der ersten Auflage bemerkte, zu jenen Köpfen, für welche die Probleme dort anfangen, wo sie für andere entweder nicht existieren oder aufhören.«

Heinrich Meng zur 2. Auflage 1963

Aus dem Inhalt

  • Das Bewußte und das Unbewusste
  • Die Prinzipien der Bearbeitung der psychoanalytischen Methodenlehre
  • Die psychoanalytische Konstellation. Die Beschaffung des Materials
  • Die Grundregel. - Die Rolle der Aufmerksamkeit
  • Die ruhige Selbstbeobachtung. - Das Lebendigwerden der Vergangenheit
  • Die Ableitung der Affekte in Worte. - Das Geheimnis
  • Die rezeptive Einstellung des Analytikers
  • Die Widerstände. Ihr Ursprung und ihre Erscheinungsform
  • Die Grundstimmung. - Affekt- und Konfliktübertragung
  • Positive Ratschläge zur Sicherung der freien Assoziation
  • Niveau und Schichtung der Assoziationsketten / Die Verarbeitung des gewonnenen Materials
  • Das psychoanalytisch Sinnvolle. - Seelische Kontinuität und Determinismus
  • Zur Charakteristik der spezifischen Kontinuität der seelischen Geschehnisse
  • Spielraum. Zufall. Kausalität
  • Die Sinngebung in der Praxis. Die Funktion des „Sinn-Organs“
  • Aufbau der wissenschaftlichen Feststellungen
  • Leitlinien der psychoanalytischen Erklärungsweisen.

Der Autor

Imre Hermann (geboren 3. November 1889 in Budapest, Österreich-Ungarn; gestorben 22. Februar 1984 in Budapest) war ein ungarischer Psychoanalytiker. Imre Hermanns Familie übersiedelte 1892 nach Zagreb, kehrte aber schon 1895 nach Budapest zurück. Hermann beschäftigte sich als Schüler mit der Mathematik und studierte Medizin und Psychologie an der Universität Budapest. Er arbeitete im psychologischen Labor von Géza Révész und veröffentlichte 1911 seine erste Arbeit. Er kam bei Sandor Ferenczi in Kontakt mit der freudschen Psychoanalyse. 1913 wurde er in Medizin promoviert. Hermann war vier Jahre lang Soldat im Ersten Weltkrieg. In der Zeit der Räterepublik war er Assistent bei Révész. Nach der Niederschlagung der Räterepublik erhielt er keine Stelle an einem öffentlichen Institut und er arbeitete fortan in seiner ärztlichen und psychoanalytischen Praxis.

Er wurde in die Internationale Psychoanalytische Vereinigung aufgenommen. Seine Lehranalyse erhielt er bei Erzsébet Révész, der ersten Frau von Sándor Radó, und nach ihrem Tod bei Vilma Kovács. Seine Frau Alice Czinner war ebenfalls psychoanalytisch ausgebildet, sie hatten drei Kinder. Seit 1925 wirkte er in der Ungarischen Psychoanalytischen Vereinigung (Magyar Pszichoanalitikus Egyesület) und war von 1936 bis 1945 ihr Vizepräsident. Nach Kriegsende wurde die Ungarische Psychoanalytische Gesellschaft von István Hollós und Imre Hermann wieder aufgebaut und Hermann wurde ihr Präsident. Sie stand aber nicht nur in die Kritik der Schulmedizin, sondern auch der ungarischen Stalinisten. Hermann lehrte an der Budapester Universität, bis die Psychoanalyse von der kommunistischen Doktrin verdrängt wurde, einer seiner Schüler war Róbert Bak. Hermann konnte nurmehr als Arzt bei Versicherungen arbeiten, seine Privatpraxis war stark eingeschränkt. Imre Hermann verfaßte mehrere Bücher und zahlreiche Beiträge für Fachzeitschriften, teils auf Ungarisch, teils auf Deutsch. (Quelle: Wikipedia, gekürzt)

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