Details
Autor | Foucault, Michel |
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Herausgeber | Lagrange, Jacques (Hg.) |
Verlag | Suhrkamp |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 10.01.2015 |
Format | 18 × 11,4 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 595 Seiten |
Gewicht | 358 |
Reihe | suhrkamp taschenbuch wissenschaft, Band 2152 |
ISBN | 9783518297520 |
Die seit langem vergriffene Arbeit ist jetzt als stw-TB wieder verfügbar
Zu diesem Buch
In seinem epochalen Buch »Wahnsinn und Gesellschaft« unternahm Michel Foucault eine Archäologie der Trennung von Wahnsinn und Vernunft. Seine Untersuchungen enden dort mit der Beschreibung der Medizinisierung des Wahnsinns zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
In der hier vorliegenden Vorlesung am College de France nimmt Foucault den Faden wieder auf, verschiebt aber zugleich seine Deutungsperspektive. Nun geht es ihm um eine Genealogie der modernen Psychiatrie und der spezifischen Wissensformen, die sie hervorgebracht hat. Man kann, das ist die These dieses Buches, den Erkenntnissen der Psychiatrie über den Wahnsinn nur dann Rechnung tragen, wenn man sie ausgehend von den Dispositiven und den Wissenstechniken analysiert, die die Behandlung der Kranken bestimmen.
Die Psychiatrie ist nicht Ergebnis eines neu gewonnenen Wissens über den Wahnsinn, sondern Resultat von disziplinären Dispositiven, die fortan dieses Wissen organisieren. Michel Foucaults Untersuchung konzentriert sich vor allem auf die Frühzeit der Psychiatrie von Pinel bis Charcot, also auf jene Periode, die der Geburt der Psychoanalyse vorhergeht und zugleich ihre diskursiven Bahnen vorzeichnet. Die Vorlesung schließt mit der doppelten »Depsychiatrisierung« des Wahnsinns in den Neurowissenschaften und der Psychoanalyse, deren Auswirkung über die Bewegung der Antipsychiatrie bis in die Gegenwart reicht.
Über den Autor
Paul-Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn einer angesehenen Arztfamilie geboren und starb am 25. Juni 1984 an den Folgen einer HIV-Infektion. Nach seiner Schulzeit in Poitiers studierte er Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 begann seine berufliche Laufbahn als Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille. 1955 war er als Lektor an der Universität Uppsala (Schweden) tätig. Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg (1958/1959) kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete.
Nach einem Auslandsaufenthalt als Gastprofessor in Tunis (1965–1968) war er an der Reform-Universität von Vincennes tätig (1968-1970). 1970 wurde er als Professor für Geschichte der Denksysteme an das renommierte Collège de France berufen. Gleichzeitig machte er durch sein vielfältiges politisches Engagement auf sich aufmerksam. In diesem Kontext entstand die Studie Surveiller et punir (dt.: Überwachen und Strafen).
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