Details

Autor Sennett, Richard
Verlag Berlin Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Auflage 2005
Format 21,8 × 14,2 × 1,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 160 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 9783827006004

Zu diesem Buch

Welche menschlichen Folgen hat die politische Ökonomie, in der wir leben? Manche nennen das System "neoliberal" und erwecken so den Anschein, als handle es sich dabei um nichts Neues, sondern lediglich um die Ausweitung der Marktwirtschaft auf einen globalen Maßstab. Andere meinen, neue Informations-, Transport- und Produktionstechnologien hätten die Welt in einem Ausmaß umgestaltet, das für unsere Großeltern unvorstellbar gewesen wäre. Für Richard Sennett geht die ganze Diskussion jedoch am eigentlichen Kern der Sache vorbei. Die tatsächlichen psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Kapitalismus zeigen sich laut Sennett vielmehr daran, wie Institutionen organisiert sind und wie die Menschen in ihnen leben.

Der "neue Kapitalismus" betrifft also ein soziologisches Ganzes und nicht bloß Wirtschaft oder Technologie. Die Institutionen, in denen wir uns bewegen, haben nach Sennetts Überzeugung unsere Zeitwahrnehmung verändert: Arbeitsplatz, Sozialstaat und Gemeinschaftsleben sind als Bezugsrahmen einem immer rascheren Wandel unterworfen; Ursachen lassen sich kaum noch Wirkungen zuordnen; Absichten und Vorhaben verlieren sich in einem Netz von Unwägbarkeiten und Zufälligkeiten, über die Einzelne und Gruppen immer weniger Kontrolle haben.

Kurzum: Institutionelles Leben vermag nicht mehr als Erzählrahmen zu dienen, als eine Geschichte, in der Menschen eine signifikante - aktive - Rolle spielen.

Über den Autor

Richard Sennett, geboren 1943, wuchs in Cabrini Green, einem Armenviertel von Chicago, auf. Er versuchte den sozialen Aufstieg aus dieser von ihm später als eng und bedrohlich beschriebenen Welt zunächst über die Musik und lernte in jungen Jahren Cello, komponierte und hatte Erfolge bei öffentlichen Auftritten. Das Studium der Musikwissenschaften und des Violoncello in New York musste er aufgrund einer fehlgeschlagenen Operation an seiner linken Hand aufgeben. Daraufhin studierte er zunächst bei David Riesman in Chicago, dann bei Talcott Parsons in Harvard Soziologie und später Geschichte. Nach der Promotion 1964 forschte und lehrte er unter anderem in Harvard, Yale, Rom und Washington. 1998 erhielt Sennett den Premio Amalfi, 2006 wurde er mit dem Stuttgarter Hegel-Preis ausgezeichnet.
Sennetts Hauptthemen sind die Vereinzelung, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht moderner Individuen, die Oberflächlichkeit und Instabilität zwischenmenschlicher Beziehungen sowie die Ausübung von Herrschaft. Vor allem in seinen Frühwerken bleibt er der Stadt seiner Kindheit und den in ihr gemachten Erfahrungen stark verhaftet. Die hohe Aktualität seiner Themen und sein eingängiger, essayistischer Stil ließen seine Bücher zu Bestsellern avancieren.
Richard Sennett lebt in London

Lieferbarkeitshinweis

Die gebundene Erstausgabe bei der SFB als ein wohlerhaltenes antiquarisches Archivexemplar; beim Verlag vergriffen.

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