Details

Autor Oberlin, Gerhard
Verlag Königshausen u. Neumann
Auflage/ Erscheinungsjahr 04.2019
Format 22,5 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 208 Seiten
ISBN 9783826067259

Zu diesem Buch

Das „Unbehagen an der heutigen Schweiz“, ein Befund, welcher vermutlich nur von „Psychopathen“ stammen könne, sollte einer aktuellen Betrachtung für wert erachtet sein, so die Auffassung des Autors.

Max Frisch erwähnt die (anonyme) These im Jahr 1974 in seiner Rede zur Verleihung des Großen Schillerpreises. Er  nimmt in Kauf, selbst zu den „Psychopathen“ gezählt zu werden, welche „die gesellschaftliche Gesundheit der Schweiz“ in Frage stellen. Allein am „Unbehagen“ gemessen, defilieren in langer Genealogie zahlreiche Geistesgrößen vorbei: Pestalozzi, Gotthelf, Keller, Meyer … Ohne das „Unbehagen an der Schweiz“ wäre die Schweiz nicht die Schweiz. Warum aber wird man in diesem Land so schnell mit einer derart deftig-heftigen Diagnose versehen, wenn man in und an (s) einem Land nicht nur Behagen verspürt? Diese und andere Fragen will der Autor in seinem Buch beantworten.

Wenn es sich jenen vermeintlich „Gesunden“ widmet, dann deshalb, weil sie ihm nicht als helvetische, geschweige denn mondiale Einzelfälle erscheinen. So wenig dieses Psychogramm eine klassische „Fallanalyse“ ist, so sehr will es ein Beitrag zur Kasuistik gesellschaftlicher Symptome sein. Die innere Schweiz als Modell, das den Rest der Welt bespiegelt? Ein sozialpsychologisches „Andorra“? Wo Zeitströmungen und Zeiten derart turbulent zusammenfließen, ereignen sich komplexe Interaktionen, die zu Transformationen aller Art führen, von der kompletten Umwandlung bis zur Isolierung neuer Elemente. Wer die Schweiz als ein solches Labor der Verschmelzungen zu verstehen sucht, hat es vielleicht ein wenig einfacher mit der Erklärung der ´restlichen` Welt?

Der Autor

Dr. Gerhard Oberlin arbeitet als freier Literatur-, Kultur- und Sportwissenschaftler mit Wohnsitz in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbildner war er unter anderem Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chinesischen Institut der University of Business and Economics, Beijing, VR China; zuletzt Gastdozent an der Hebrew University in Jerusalem u. a.

Auswahlbibliographie

  • Goethe, Schiller und das Unbewusste (2007)
  • Modernität und Bewusstsein. Die letzten Erzählungen Heinrich von Kleists (2007)
  • Die letzten Mythen. Untersuchungen zum Werk Franz Kafkas (2011)
  • Der Wahnsinn der Vernunft. Georg Büchners „Lenz“. Die Krise des Subjekts in der Moderne (2014)
  • Delphi – das Orakel. Zentrum der antiken Welt (2015
  • Warum? Todesflug 4U9525 (2015)
  • Kindheit im elektronischen Zeitalter. Eine Verteidigungsschrift (2016)
  • Krieg im Herzen. Das Drama der ungelebten Gefühle (2016)
  • Das unendliche Objekt. Religion und Psyche (2017)
  • Warum wir lachen – warum wir weinen. Das Gefühl zum Film (2017)
  • Wunder oder Wahn. Hölderlins spirituelle Ekstasen (2017)
  • Asche zu Asche. Unser Leben. Meditationen über den Tod (2017)
  • Warum wir uns verführen lassen – die Botschaft der Märchen (2017)
  • Kreativität und Psyche. Zur Psychologie des Künstlerischen (2018)
  • Kafkas ungeschriebene Ästhetik (2018).

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