Details

Autor Habedanck, Jutta
Verlag PalmArtPress
Auflage/ Erscheinungsjahr 04.2022
Format 21 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 189 Seiten
ISBN 9783962581077

„Aus der Hirnbüchse der Pandora / quellen glänzende Geräte / weltumspannend, weltversprechend, / nützlich, praktisch, faszinierend, / arbeitsbeschaffend, arbeitserleichternd, / arbeitsverdichtend, arbeitsvernichtend. / Sie fangen die Menschen mit Netzen ein. / Die lassen sich gern auf Funkwellen treiben … /“

Auf die wundervollen digitalen Gaben der Pandora folgen ihre Schattenseiten, die heute immer mehr ins Blickfeld rücken. Fake News, der Verlust selbständigen Denkens, Hass, Vorurteile, Ausbeutung der Umwelt werden in klaren Worten und manchmal auch ironisch thematisiert. Immer wieder geht es um den Versuch der Menschen, die Natur in den Griff zu bekommen und eine künstliche Welt zu erschaffen. Den Texten stehen Linolschnitte gegenüber, die Gesehenes und Erlebtes in verdichteter Form zeigen und zum Sinnieren einladen.

Wenn aber „das Hirn aus künstlicher Welt auftaucht, / dann kann man in köstlicher langer Weile / die Umwelt wahrnehmen, / sich an der Natur erfreuen, / sich mit Sprache und Kunst beschäftigen / und eigenen Gedanken und Träumen nachhängen.“

Die Schönheit der Natur wird in Gedichten und Linolschnitten gefeiert. Es folgen Überlegungen zur Wirkmacht von Sprache und zur Kunstbetrachtung. Dann springen Gedanken von aktuellen Themen wie Männerwelt, Körpernutzung, Standpunkten zu ganz persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen, Illusionen und Glauben und drücken sich in klarer Sprache und Bildern aus. Es sind die Früchte einer köstlichen langen Weile.

Die Hirnbüchse der Pandora
Aus der Hirnbüchse der Pandora
quellen glänzende Geräte,
weltumspannend, weltversprechend,
nützlich, praktisch, faszinierend,
arbeitsbeschaffend, arbeitserleichternd,
arbeitsverdichtend, arbeitsvernichtend.

Sie fangen Menschen mit Netzen ein.
Die lassen sich gern auf Funkwellen treiben,
werden ausspioniert wie im Goldfischglas.
Es strömen vielseitige Spiele heran,
lustige, grausame, spannungsgeladene,
und Stromverschwendung, Kinderarbeit,
Vermüllung von Himmel und Erde.
Algorithmen fangen die Zukunft ein
und pressen Geld aus der Welt.

Pandoras Hirnbüchse bleibt jetzt offen.
Zuschlagen geht nicht mehr.
Ihre Gaben bieten Bequemlichkeit und bestimmen das ganze Leben.
Nun strömen falsche Fakten heraus,
üble Geschäfte, Totalüberwachung, Cyberattacken,
Menschenverachtung, Gewaltaufrufe und Hass.
Am Schluss rollen Leere und Sinnlosigkeit
in endlosen Wellen heran.
Ist die Hirnbüchse leer, vielleicht doch zugeschlagen,
wird’s still, kann Stille entstehen
und der Geist könnte lernen, wieder zu sehen:
den Lichtstreifen,
die Hoffnung,
den Weg

Die Autorin

Jutta Habedanck, in Lissabon, Portugal als Tochter eines deutschen Emigranten der 30er Jahre geboren und dort aufgewachsen, studierte in Deutschland Kunstgeschichte, Philosophie und Romanistik, zudem an der Hochschule Mainz Schriftkunde und an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main, der Städelschule, Freie Malerei bei Prof. J. G. Geyger und Freie Graphik bei Prof. Paul Eliasberg.

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