Details

Autor Grünbaum, Adolf
Verlag Reclam, Philipp
Auflage/ Erscheinungsjahr 1988
Format kl.-8°
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leinen mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 496 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 978-3-15-028459-7

Zu diesem Buch

»Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine philosophische Kritik der Grundlagen der Psychoanalyse von Sigmund Freud. Eine solche Kritik muß zunächst einmal zur Kenntnis nehmen, daß Freud für die Psychoanalyse den Status einer Naturwissenschaft beanspruchte. Bevor ich aber die wesentlichen Argumente untersuche, die er dafür vorgebracht hat, ist ein weitverbreiteter exegetischer Mythos zu entlarven.

Es war genau dieser Mythos, die willkürliche Lesart, die als Ausgangspunkt diente, um Freud des ›szientistischen Selbstmißverständnisses‹ zu bezichtigen. Dieser nachweisbar schlecht begründete Vorwurf wurde von den Philosophen Jürgen Habermas und Paul Ricoeur, den Vordenkern der sogenannten ›hermeneutischen‹ Version der psychoanalytischen Theorie und Therapie, erhoben (…). Aber abgesehen davon, daß die Thesen dieser Vertreter der Hermeneutik auf einer mythischen Exegese der Schriften Freuds beruhen, liegen ihnen tiefgreifende Mißverständnisse des Inhaltes und der Methoden der Naturwissenschaften zugrunde. Es wird daher nützlich sein, daß ich mich zunächst nicht nur der Schöpfung der Textlegende zuwende, sondern auch den vielfältigen ontologischen und epistemischen Fehlern, die der derzeit gängigen hermeneutischen Auslegung der Psychoanalyse anhaften (…).« (aus der Einleitung)

Aus dem Inhalt

  1. Die klinische Methode der psychoanalytischen Untersuchung  - Wegbereiter oder Fallstrick?
  2. Hat Freud seine Methode der klinischen Untersuchung gerechtfertigt?
  3. Bewertung der Freudschen Argumente für die Verdrängungsätiologie der Psychoneurosen
  4. Untersuchung der psychoanalytischen Theorie der Fehlleistungen - Vergessen, Versprechen, Verhören und Verschreiben
  5. Verdrängte infantile Wünsche als Traumerreger: eine kritische Untersuchung des Kompromißmodells vom manifesten Trauminhalt
  6. Prüfung der weiteren Argumente, mit denen Freud beweisen wollte, daß unter der "freien" Assoziation Verdrängungen unverfälscht zum Vorschein kommen
  7. Bemerkungen zur postfreudianischen Verteidigung der fundamentalen Lehrsätze der Psychoanalyse
  8. Kann die Verdrängungsätiologie der Psychoneurose retrospektiv überprüft werden?
  9. die Methode der freien Assoziation und die künftige Bewertung der Psychoanalyse
  10. Kritik an Freuds letzter Rechtfertigung für die Beweiskraft der Daten von der Couch: Die Pseudokonvergenz klinischer Befunde
  11. Koda zur exegetischen Mythenbildung in Karl Poppers Anklage gegen die klinische Bestätigung der Psychoanalyse

Pressestimmen

»Grünbaums Buch geht der Psychoanalyse an die Wurzel, und zwar auf eine Art und Weise, wie andere Philosophen es zwar immer wieder versucht haben, daran aber jeweils augenfällig gescheitert sind. Es handelt sich um die wichtigste Diskussion des Themas, die sich in der Literatur finden lässt - nur ein Philosoph war dazu fähig.«

Hans J. Eysenck in ›Behavior Research & Therapy‹

Lieferbarkeitshinweis

Im Archiv der SFB ist dieser begehrte Grundlagentitel in wenigen verlagsfrischen und in zwei sehr gut erhaltenen Exemplaren der gesuchten leinengebundenen Variante verfügbar.

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