Details

Autor Reich, Wilhelm
Herausgeber Freud, Sigmund (Hg.)
Verlag Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig, Wien, Zürich
Auflage/ Erscheinungsjahr 1927, EA
Format 22,9 × 16 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung OLwd, mit geprägtem Titel
Seiten/ Spieldauer 206 (1) Seiten
Reihe Neue Arbeiten zur ärztlichen Psychoanalyse, Band VI
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-001195_AQ

Mit einer gedruckten Widmung »Meinem Lehrer Professor Sigmund Freud in tiefer Verehrung« auf dem Vorsatzblatt. (Grinstein 26828; Kosch XII, 773). - Seltene ERSTAUSGABE der bahnbrechenden Arbeit Wilhelm Reichs in der Premium-Bindungsvariante in Leinwand.

"Die ´Funktion des Orgasmus` betrachtete Reich selbst als das Herz seines Lebenswerks. Er interpretierte die Funktion des Orgasmus als ein energetisches Regulativ im Organismus des Menschen, dessen Störungen zu psychischen und somatischen Ungleichgewichten bis hin zu schweren und chronischen Erkrankungen führen kann", so in einer Bekundung der Wilhelm-Reich-Gesellschaft.

Aus dem Inhalt

I. Der neurotische Konflikt

II. Die orgastische Potenz

III. Die psychischen Störungen des Orgasmus

  • a) Die Herabsetzung der orgastischen Potenz (onanistischer Koitus, Onanie)
  • b) Die Zersplitterung des Orgasmus (akute Neurasthenie)
  • c) Die absolute orgastische Impotenz (Hypäasthesie, Anästhesie)
  • d) Die Sexualerregung bei der Nymphomanie

IV. Somatische Libidostauung und Angstaffekt

a) Allgemeines über Sinn, Tendenz und Quelle des neurotischen Symptoms

b) Angst und vasovegetatives System

c) Sexualerregung und autonomes Nervensystem

d) Die psychische Ätiologie der Aktualneurose

e) Aus der Analyse einer Hysterie mit hypochondrischer Angst

f) Befürchtung und Angstaffekt

V. Psychoneurotische Schicksale der Genitallibido

  • 1. Konversionssymptom und hysterische Impotenz
  • 2. Die zwangsneurotische Impotenz
  • 3. Die genitale Asthenie der chronischen hypochondrischen Neurasthenie
  • a) Aus der Analyse einer chronischen Neurasthenie
  • b) Die genitale Asthenie (Zwei Formen der ejaculatio praecox)

VI. Zur psychoanalytischen Genitaltheorie

VII. Die Abhängigkeit des Destruktionstriebes von der Libidostauung

VIII. Über die soziale Bedeutung der genitalen Strebungen

a) DIe Spaltung der genitalen Tendenzen in der Gesellschaft

b) Die Folgen der Spaltung der Geschlechtlichkeit für die Ehe

c) Zur Frage der Abstumpfung der Genitalität in der monogamen Ehe

d) Der erotische und der soziale Wirklichkeitssinn

Über Autor und Werk

Reichs Werk: Oberflächlich betrachtet hinterließ Reich also ein sehr heterogenes Werk, das weit über die Grenzen der Psychologie oder Psychoanalyse hinausgeht: Auf der Makroebene ragen seine Arbeiten bis hinein in die politische Soziologie; auf der Mikroebene erstrecken sie sich über Biologie, Physikochemie bis hinein in die Physik. Allerdings kann man seine Beschäftigung als jeweils logische und unmittelbare Konsequenz der zuvor erbrachten Ergebnisse aus Forschungsarbeiten betrachten, die bei der Frage nach dem Verständnis und der Therapie psychischer Beeinträchtgungen ansetzen. So bestätigen zahlreiche Autoren, darunter auch wissenschaftliche Kritiker Reichs, dass seine Arbeiten durch eine faszinierende Stringenz und scharfe Logik gekennzeichnet sind (Fragestellung, Forschung, Ergebnisse, neue Implikationen)

Kritik an Reich: Die Thesen Wilhelm Reichs provozierten oft ungewöhnlich heftige Reaktionen, seine Arbeiten polarisierten und polarisieren heute noch sehr stark. Die frühen Beiträge im Rahmen der Psychoanalyse, auch noch deren Weiterentwicklung zur Charakteranalyse, fanden noch breite Zustimmung, doch schon sein Postulat der orgastischen Potenz als Therapieziel traf auf Skepsis und, insbesondere bei Freud, auf Ablehnung. Die Fortentwicklung der Charakteranalyse zur Vegetotherapie, also die Begründung der Körperpsychotherapie, wurde von der Mehrzahl seiner Kollegen, innerhalb und ausserhalb der Psychoanalyse, als Irrweg betrachtet. Seine Orgon-Theorie schließlich wurde und wird nur von einer kleinen Gruppe von Medizinern ernst genommen, weithin aber als Pseudowissenschaft ignoriert.

Im »Fall Reich« (s. Lit.), d.h. hinsichtlich seiner Ächtung durch Freud und die organisierte Psychoanalyse, liegt noch immer eine unklare Faktenlage vor. Ebenso uneinheitlich sind die Einschätzungen seiner Leistungen; sie reichen heutzutage von der Aussage, er „habe einige wertvolle Beiträge zur Charakterforschung geleistet, ehe er ›schizophren oder zum Scharlatan‹ geworden sei“ bis hin zu der Aussage Laings, der behauptete, es sei eine Neubewertung der Reichschen Theorien gerade in der Jugend im Gange, die selbst seine späteren Arbeiten zur Biophysik nicht mehr so leicht „ins Kuriositätenkabinett“ verweisen könnten. Je genauer er sich selbst mit den Arbeiten Reichs beschäftige, desto ernster nehme er sie. Physiker hingegen, die für Energiearten eher kompetent sind als der Psychoanalytiker Laing, haben Reichs Arbeiten über Orgon bisher nicht in den Bestand der Universitätsphysik aufgenommen. Aber auch in der akademischen Psychologie, in der sogar Freud nur noch als historische Figur geachtet wird, ist Reich allenfalls eine marginale Figur.

Die objektive Einschätzung seiner Arbeiten wird wohl vielen unmöglich sein, da sie sich über verschiedene wissenschaftliche Forschungsbereiche erstrecken und teilweise in Anlehnung akzeptierter Theorien, teilweise in einem klaren Widerspruch zu gängigen Theorien stehen, welche (sofern damals schon vorhanden) Reich aber in seinen Arbeiten stets als Alternativmodelle anführt und deren Erklärungsgehalt mit dem seiner Theorie verglich.

(Quelle: Wikipedia)

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB die sehr seltene Erstausgabe dieser frühen Arbeit Wilhelm Reichs als ein ausnehmend gut erhaltenes Exemplar in der Original-Leinwandbindung des Internationalen Psychoanalytischen Verlags; innen entsprechend keine Anstreichungen oder Anmerkungen; der Einband minimal gebrauchsspurig und mit 4 stecknadelgroßen verblassten Fleckchen am Cover (vgl. Foto).- Sehr selten!

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