Details

Autor Leuner, Hanscarl
Verlag VWB-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 2., Aufl.; 1997
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 275 Seiten
Abbildungen Mit 20 Abb.
Gewicht 380
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-009798_AC

Zu dieser Ausgabe

Für Hanscarl Leuner (verstorben 1996) war die Forschung mit Halluzinogenen eine große Herausforderung. Das Paradigma der sogenannten Modellpsychose war in der klassischen Psychiatrie bereits seit den 20er Jahren von Kurt Behringer etabliert worden und versprach neue Einsichten in die Biochemie und Physiologie des normalen und pathologischen menschlichen Verhaltens, insbesondere in der Schizophrenieforschung. Der streng phänomenologisch orientierten Psychopathologie versuchte Leuner eine psychologische Phänomenologie gegenüberzustellen. Zum Vergleich zwischen Schizophrenie und den psychopathologischen Phänomenen der experimentellen Psychose arbeitete Leuner in dieser, erstmals 1962 erschienenen, Monographie psychische Schlüsselfunktionen unter der Wirkung von Halluzinogenen heraus.

Die Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland befand sich Anfang der 60er Jahre noch in einem beklagenswerten Zustand. Insofern war die Sichtweise Leuners seiner Zeit weit voraus und kann 35 Jahre später noch als moderner wissenschaftlicher Denkansatz gelten. Diese Monographie, die als Habilitationsschrift vorgelegt wurde, ist daher auch in der heutigen Zeit ein Zeugnis der großen Energie und Leistungsfähigkeit Leuners und kann als Ansporn für jetzige und kommende Wissenschaftler auf dem Gebiet der experimentellen Psycho(patho)logie dienen.

Inhalt des Bandes

Geleitwort zum Reprint von Leo Hermle

Vorwort: Einführender Überblick

1 Bisherige Ergebnisse, Problemstellung und methodischer Ansatz

A) Die experimentelle Psychose in der Geschichte der Psychopathologie
B) Chemie, Pharmakologie und Psychopharmakologie bzw. psychiatrische Phänomenologie der Psychotika:

Die psychose-erzeugenden Substanzen: Haschisch  Mescalin - Lysergsäurediäthylamid (LSD-25) - Psilocybin - Die Tryptaminabkömmlinge: Bufotenin, Dimethyltrypamin, Diäthyltryptamin und verwandte Substanzen - Die Atropinabkömmlinge von ABOOD - Adrenochrom und Adrenolutin - Unbekannte Psychotica: Ololiuqui, Butoxamin

2 Allgemeine Phänomenologie experimenteller Psychosen: Vegetative Sensationen
Motorische Störungen - Störungen der optischen Wahrnehmung - Störungen der akustischen Wahrnehmung - Geruchs- und Geschmackshalluzinationen - Störungen des Tastsinns, der Tiefensensibilität, des Körperschemas, Depersonalisation - Störungen des Raum- und Zeiterlebens - Energetische Phänomene, sexuelle Trugwahrnehmungen - Synästhesien Kosmisch-mystisches Erleben
Das Paranoid - Soziales Verhalten unter Psychotica

3 Das psychotische Basis-Syndrom: Veränderungen des Bewußtseins - Veränderungen des Denkens
Beeinflussung der Affektivität

4 Spezielle Beobachtungen: Das Dosisproblem - Gewöhnung an Halluzinogene - Paradoxe Gewöhnung - Psychogen-psychotische Spätwirkungen - Suggestibilität unter Halluzinationen - LSD-25 als diagnostisches Hilfsmittel - Testuntersuchungen unter dem Einfluß von LSD-25 - Dauer der experimentellen Psychosen - Einteilung der Psychotika

Anhang: Künstlerische Produktion im Zusammenhang mit experimentellen Psychosen

C) Die Problemstellung

D) Methodischer Ansatz
Klinische Experimente und ihre Einteilung - Untersuchungsmaterial und Untersuchungsbedingungen - Versuchspersonen - Versuchsbedingungen - Leerversuche - Suchtgefahr

Der formale Ablauf des Rausches / Grundformen des Erlebens im Rausch

Funktionaler Aspekt: Kontinuierlich-szenische Verlaufsform, kurz: quasi normale Form - Stagnierend-fragmentarische und dissoziierte Verlaufsform, kurz: extrem psychotische Form

Inhaltlicher Aspekt: Überwiegend optische Erlebnisform - Überwiegend stimmungserfüllte Erlebnisform - Überwiegend leibliche Erlebnisform - Instinkt- und triebgebundene Passagen - Passagen mit Reminiszenzen im Sinnestrug

Zur Determination der psychotischen Inhalte bei der kontinuierlich-szenischen Verlaufsform

A) Voruntersuchungen

B) Das Symbol als psychologisches Phänomen und seine emotionale Determination
Seelische Abbildungsvorgänge
: Über die Struktureigenschaften des Symbols - Die Bedingungen der Symboldarstellung - Experimenteller Nachweis der emotionalen Determination des Symbols
Das strukturierte transphänomenale dynamische System (tdyst) - Die Stellung der Tiersymbole - Zusammenfassung der bisherigen Erörterungen

C) Anwendung der Ergebnisse auf das Rauscherleben im fluktuierend-szenischen Verlauf: Typische autosymbolische Darstellung in der Halluzinose - Bekannte Physiognomien bei halluzinierten Gestalten und Gegenständen - Wandlungsphänomen durch Operation am halluzinierten Bild - Homologie der polaren Dynamik im szenischen Verlauf - Beziehungen der Inhalte der experimentellen Psychose zu denen des Traumes

D) Kapitelzusammenfassung

Psychodynamik und Sinngehalte der stagnierend-fragmentarischen Verlaufsform: Vorbemerkungen - Beziehungen zwischen einer endogen anmutenden depressiven Verstimmung und der Person - Stagnierend-fragmentarisches Erleben und transphänomenales dynamisches System (tdyst)

Katatoniform-stagnierender Verlauf in der Längsschnittanalyse: Vorbemerkung - Inhaltlicher und biographischer Aspekt - Formaler und dynamischer Aspekt

  • Experimentelle Psychose I - Protokoll - Analyse - Zusammenfassung
  • Experimentelle Psychose II - Protokoll - Analyse - Zusammenfassung
  • Experimentelle Psychose III - Protokoll - Analyse - Zusammenfassung
  • Experimentelle Psychose IV - Protokoll - Analyse - Zusammenfassung
  • Kapitelzusammenfassung

... und einige weitereUnterpunkte

Nachwort / Literatur / Nachtrag / Namensverzeichnis / Sachverzeichnis

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