Details

Autor Grohmann, Frank
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.2020
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 328 Seiten
Gewicht 479
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837930016

Zu diesem Buch

Sigmund Freud hat die von ihm erfundene Psychoanalyse als »Verfahren sui generis« bezeichnet. Was macht die »eigene Art« dieser Methode aus? Und hat die Wissenschaft vom Unbewussten ihren Entdecker überlebt? Oder ist sie mit jenem »Schlag ins Wasser« untergegangen, als den ein von der Ausrichtung der psychoanalytischen Bewegung zunehmend enttäuschter Freud einmal seinen vergeblichen Kampf für die sogenannte Laienanalyse bezeichnet hat? Welche Stellung in der Gesellschaft konnte und kann die Psychoanalyse für sich reklamieren?

Diesen und anderen Fragen geht Frank Grohmann in seinen Aufsätzen nach. Unter anderem entlang der Lektüre von Freuds Korrespondenz macht er deutlich, dass die Psychoanalyse nur in ihrer Eigenart begriffen werden kann.

Aus dem Vorwort des Autors

"(...) Auch nicht die Tatsache, dass sie allesamt aus ein und derselben Quelle schöp-fen, vermag die hier vorgelegte Zusammenstellung der Texte zu begründen: Sie verdanken ihr Zustandekommen der Lektüre der Briefwechsel Sigmund Freuds mit seinen Schülern und Anhängern. Lediglich der Zusammenfall dieser beiden Aspekte mit einem dritten, ungleich schwerer wiegenden, der sich erst im Zuge des Prozesses ihrer Ausarbeitung ergeben hat, erlaubt es mir, hier für eine Vorstellung dieser elf Arbeiten in der vorliegenden Form zu argumentieren. Dieser dritte Aspekt besteht darin, dass die Lektüre seiner Briefwechsel uns eine Sorge Freuds gegenwärtig macht, auf die wir von vorneherein zwischen den Zeilen nicht weniger seiner Arbeiten stoßen, die aber spätestens seit dem Scheitern der Zusammenarbeit jener sechs Schüler, denen er übertragen wollte, »für die Weiterentwicklung der Psychoanalyse zu sorgen« und »die Aufgabe der Fortführung im richtigen Sinne«2 auf sich zu nehmen, immer deutlicher zum Vorschein kommt. Diese Sorge Freuds ist also der Faden, an dem die vor-liegenden Vorträge sich aufreihen und der, aufgegriffen aus unserer heutigen Sicht, auf die Frage hinausläuft: Hat die Psychoanalyse Freud überlebt? (....)"

Inhalt

  • Vorwort: Hat die Psychoanalyse Freud überlebt?
  • Vertäuungen vom Spalt her. Für eine kleine Psychoanalyse
  • Jenseits der Sprachmauer. Der Entwurf des Anderen im Frühwerk Sigmund Freuds
  • Sexual-Probleme damals und heute. Psychoanalyse und Sexualreform
  • Von der »schlüpfrig« werdenden Psyche
    Oskar Panizza und Daniel Paul Schreber als Zeugen der verfehlten Begegnung von Psychiatrie und Psychoanalyse
  • Der Psychoanalytiker als Seelsorger? Eine Frage der Weltanschauung
  • Die andere Seite der Gleichung. Jenseits der Laienanalyse
  • Der Mangel an Übereinstimmung in den Auffassungen. Oder: Die Wahrheit der psychoanalytischen Tatsachen
  • Das andere Interesse des Psychoanalytikers. Oder: Die Herausforderung des Neuen
  • Das dem Gegenstand anhaftende besondere Moment. Oder: Vom unerkennbaren Realen
  • Wiederholungszwang und Todestrieb. Die freudsche Triebtheorie auf dem Prüfstand
  • Von den Spuren eines Schlusspunktes. Das Fremde und die Entlegenheit der Zeit
  • Nachwort und Ausblick. Von einer Psychoanalyse auf eigenen Beinen

Der Autor

Frank Grohmann, seit 2003 als Psychoanalytiker tätig. Psychoanalytischer Sozialarbeiter (1987-2000). Mitbegründer von Freuds »Agorá — Skole for psykoanalysen« (Kopenhagen 2010). Seit 2014 psychoanalytische Praxis in Berlin. Veröffentlichungen zur psychoanalytischen Sozialarbeit, zur Epistemologie der Psychoanalyse und zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung.

Kaufoption

39,90 €