Details

Autor Rosenberg, Florian
Verlag C.H.Beck
Auflage/ Erscheinungsjahr 15.09.2022
Format 20,5 × 12,4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 288 Seiten
Abbildungen mt 26 Abbildungen und 9 Tabellen
Gewicht 344
ISBN 9783406791994

Über 20.000 in Krippen betreute Säuglinge starben in der DDR zwischen 1952 und 1967 an den Folgen von schweren Fürsorgemängeln und Ernährungsschäden

Zu diesem Buch

Verzweifelte Briefe beunruhigter Mütter, Protest und Kritik von Kinderärzten und erschreckende Studienergebnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - bislang unaufgearbeitete Quellen zeigen den bis heute als familienfreundlich wahrgenommenen Krippenalltag der DDR in einem düsteren Licht. Der Erziehungswissenschaftler Florian von Rosenberg berichtet wissenschaftlich fundiert und zugleich berührend, wie die Kleinsten der Republik einen hohen Preis für das sozialistische Prestigeprojekt zu zahlen hatten.

Glückliche Säuglinge und Kleinkinder prägten die DDR-Berichterstattung über die Krippen: gemeinsam spielen, singen und fröhlich sein. Diese schönen Bilder der Kindheit verblassen, sobald man einen Blick hinter die staatliche Propaganda wirft und die Akten des zuständigen Ministeriums für Gesundheitswesen in die Hand nimmt. Diese offenbaren, unter welchen Bedingungen die Kinder zwischen 1949 und 1989 tatsächlich lebten. Warum starben Säuglinge so häufig nach dem Wiedereinstieg der Mütter in den Arbeitsprozess? Wieso waren die staatlich betreuten Kinder oftmals untergewichtig, klein und krank? Warum war die emotionale, sprachliche und geistige Entwicklung der Kinder in der Krippe schlechter als in der Familie? Im Ministerium kannte man die Antworten auf diese Fragen, die öffentlich nicht gestellt werden durften. Wer wissen möchte, wie die öffentliche Kleinkindbetreuung in Deutschland erstmals flächendeckend durchgesetzt wurde, kommt um dieses Buch nicht herum.

Pressestimmen

„Erziehungswissenschaftler Florian von Rosenberg hat das Krippensystem der DDR erforscht und darüber das Buch ‚Die beschädigte Kindheit‘ geschrieben. … Er wertete dafür die Akten des Ministeriums für Gesundheitswesen von 1949 bis 1989 aus.“

Christian Rabhansl, auf: Deutschlandfunk Kultur

„Das Buch ist ein Schock für alle, die DDR-Kinderkrippen bislang als eine positive Errungenschaft gegenüber der ehemaligen Bundesrepublik ins Feld führen, als zukunftsweisendes Element der Gleichberechtigung der Frau.“

Mechthild Blum, in der Badische Zeitung

„Rosenberg dokumentiert, dass politisch Verantwortliche der DDR auf Erfahrungen und Erkenntnisse von Ärztinnen und Krippenforschern nicht reagierten und diese sogar unterdrückten. Und dass der Staat, der die Bedürfnisse seiner Bürger achten wollte, die Bedürfnisse der Jüngsten, der Säuglinge und Kleinkinder, missachtete.“

Kristin Unverzagt, auf.mdr KULTUR

Der Autor

Florian von Rosenberg ist seit 2013 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Erfurt.

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