Details

Herausgeber Coelen, Marcus (Hg.)
Verlag Diaphanes
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.12.2008
Format 21 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 160 Seiten
Gewicht 219
Reihe Subjektile
ISBN 9783037340356

Zu diesem Buch

Die Seele des Wolfsmanns zersprang in tausend Stücke, als ein Traum ihm den einst erblickten Akt der Eltern wiederholte. Ein Kind wird angesichts des bloßen Himmels der Abwesenheit Gottes, des nackten »Es gibt« gewahr. Jemand ohne Alter erfährt, gedächtnislos, ohne diese Erfahrung zu machen, die Verheerung des Außen. Ein anderer erwartet angstvoll einen Zusammenbruch, da ihm diese Furcht der einzige Modus ist, den bereits erfahrenen, aber nie erlebten Tod in Erinnerung zu rufen. Und viele arbeiten daran, das tyrannische Wesen, das sie als Kind einst waren und dessen Souveränität ihr Leben bedroht, abzutöten.

In einer Konstellation, in deren Mitte ein Fragment Maurice Blanchots Rätsel aufgibt, bezeugen die Texte dieser Sammlung einen weitergehenden Entzug: Entzug des Erlebens einer Erfahrung, die dennoch insistiert, indem sie dem Leben ihre Schriftzüge verleiht; Entzug der Möglichkeit, mit dieser »anderen Ur­szene« – sei es im gesicherten Modus der Unmöglichkeit oder mit der Figur des Todes – in Denken und Gedächtnis in Beziehung zu treten. Sowohl die theoretische und praktische »Arbeit« der Psychoanalyse als auch die »Potentialitäten« des zeitgenössischen Denkens erfahren in dieser Szenerie ohne Ursprung die Zeichen dessen, was der Negativität, die sie an ihren Ursprung setzen, entgeht: Eine andere, sanfte, unnachgiebige Affirmation des Unmöglichen.

Inhalt des Bandes

  • Marcus Coelen: Vorbemerkungen
  • Maurice Blanchot: Eine Urszene
  • Philippe Lacoue-Labarthe: Zerregung
  • Maurice Blanchot: [… absolute Leere des Himmels … ]
  • Maurice Blanchot: Eine Urszene [Zu Narziss]
  • Maurice Blanchot: Ein Kind wird getötet (Fragmentar)
  • Maurice Blanchot: [(Eine Urszene?)]
  • Donald Winnicott: Die Angst vor dem Zusammenbruch
  • Serge Leclaire: Pierre-Marie oder Vom Kinde
  • Philippe Lacoue-Labarthe: Die endliche und die unendliche Agonie
  • Michael Turnheim: Kommen und Gehen des Todes
  • Marcus Coelen: Zerfahren
  • Philippe Lacoue-Labarthe: Nachwort.

Über den Herausgeber

Marcus Coelen ist Psychoanalytiker in Paris und München; er lehrt Literatur und Literaturtheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Tel Aviv University.

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