Details

Autor Bock, Wolfgang
Verlag Springer VS
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.11.2017
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer XLVI, 742 Seiten
Gewicht 1013
ISBN 9783658153243

Zu dieser Arbeit

"Das Buch befasst sich mit bislang unbekannten Kontexten von Theodor W. Adornos Kritik der Psychoanalyse, darunter vor allem die versuchte „Arisierung“ durch die Neoanalyse im Göring-Institut der NS-Zeit. Wolfgang Bock nimmt dazu einen wichtigen Ausgangspunkt von Adornos Aufsatz „Die revidierte Psychoanalyse“, der 1952 in der Psyche veröffentlicht wird. Der Autor zeigt anhand einer genauen Lektüre eins bislang unveröffentlichten englischen Vortragsmanuskripts von 1946, dass Adornos sich zusammen mit den zur Emigration gezwungenen jüdischen Analytikern vor allem gegen die Zurichtung der freudschen Triebtheorie durch Karen Horney richtet, gegen die er auch in Amerika argumentiert. Er steht damit keinesfalls allein da. Diese Motive werden von Adorno allerdings ab 1950 in Deutschland nicht mehr offen aufgenommen, da er sich mangels anderer Alternativen nun verstärkt um ein Auskommen mit den ehemaligen Nazis bemüht.

Wolfgang Bock, der auch der bislang kaum erfolgte Aufarbeitung dieses faschistischen Erbes in der Psychologie im Nachkriegsdeutschland nachgeht, kann zeigen, dass diese Momente weiterhin in Adornos späterer Fassung der Psychoanalyse wirksam bleiben. Vor diesem Hintergrund unterzieht er so gut wie alle Texte Adornos zur Psychoanalyse einer gründlichen Revision, darunter auch kaum bekannte Forschungsprojekte. Es zeigt sich, dass Adorno in den englischen Texten sehr viel offener argumentiert und damit paradoxerweise späteren Kritikern näher ist, als diese annehmen: Das Bild seines Umgangs mit der Psychoanalyse muss von nun an gründlich revidiert werden. Das Buch veröffentlicht zum ersten Mal den englischen Vortragstext Adornos von 1946 und bietet u.a. eine neue deutsche Übersetzung." (Ausder Verlagsankündigung)

Inhalt

  • Vorwort von Anthony Kauders („Der Freud-Komplex“)
  • Das Konzept der dialektischen Psychologie. Adorno im Institut für Sozialforschung
  • Adorno und Horkheimer – ein spannungsvolles Verhältnis
  • Adorno in den Kliniken von Ernst Lewy und Frederik Hacker
  • Psychologie in Deutschland nach dem Krieg: Lehrstühle, Gruppenexperiment und die Affäre Hofstätter
  • Indirekte Kritik an der Nachkriegspsychologie: Adorno, die Neo-Analyse und das Göring-Institut
  • Adornos Rettung der Psychoanalyse in der Ästhetik
  • Dokumentarischer Anhang, u.a: Theodor W. Adorno, Social Science and Sociological Tendencies in Psychoanalysis

Der Autor

Wolfgang Bock, Prof. Dr., ist Ordentlicher Universitätsprofessor für deutsche Literatur und Sprache an der Universidade do Rio de Janeiro (UFRJ) und war 2017 Gastprofessor an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel.

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