Details

Herausgeber Seiffge-Krenke, Inge; Schmeck, Klaus (Hg.)
Verlag Brill Deutschland GmbH
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.09.2020
Format 23 × 15,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 197 Seiten
Abbildungen mit 25 Abb. und 2 Tab.
Gewicht 366
ISBN 9783525453308

Zu diesem Buch

Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ) strebt eine komplexe Erfassung psychodynamischer Prozesse an, die die Symptome verursacht haben, und bettet sie in den Entwicklungskontext ein. Langjährige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Arbeitsgruppe OPD-KJ und Therapeutinnen und Therapeuten, die die OPD-KJ-2 in ihrer alltäglichen Praxis einsetzen, liefern in ihren abwechslungsreichen Falldarstellungen Beispiele für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Neben dem Einsatz in der Diagnostik geht es in den Fallbeispielen vor allem auch um Fragen der Indikation, Behandlungsplanung und an der OPD-KJ-2 orientierten Durchführung von Behandlungen.

Aus der Einführung

(...) Die Frage der Symptomdiagnostik versus einer Struktur- und Konfliktdiagnostik beschäftigt gegenwärtig viele Therapeutinnen und Therapeuten. Die OPD-KJ ist als eine Ergänzung zur herkömmlichen Diagnostik mit der ICD-11 oder dem DSM-5 zu sehen. Auf eine Symptomdiagnostik kann keinesfalls verzichtet wer-den. So muss etwa bei dem Bericht an den Gutachter eine krankheitswertige Störung belegt werden, damit die psychotherapeutische Behandlung von der Krankenkasse übernommen wird. Im Übrigen sind es die Symptome, unter denen die Patienten und ihre Familie leiden und die letztlich zur diagnostischen Untersuchung und gegebenenfalls zu einer Beratung, psychotherapeutischen Behandlung oder einer anderen Indikation führen. Allerdings ist die alleinige Feststellung der Symptome nkr eine effiziente Behandlung nicht ausreichend, denn oftmals können sich Symptome spontan verändern oder es treten ver-schiedene Symptome gleichzeitig auf, sodass eine rein symptomspezifische Behandlung wenig zielführend ist Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik im Kindes- und Jugendalter (OPD-KJ) strebt daher eine komplexe Erfassung psychodynamischer Prozesse an, die die Symptome verursacht haben, und bettet sie in den Entwicklungskontext ein. Der Entwicklungsgedanke ist zentral und betrifft alle Aspekte des Prozesses, von der Art der Befunderhebung über die Auswahl relevanter diagnostischer Kategorien bis hin zum Prozess der diagnostischen Einschätzung auf verschiedenen inhaltlichen Achsen sowie einer Behandlungsempfehlung. (...) (Inge Seiffge-Krenke)

Inhalt

Einführung

  • Inge Seiffge-Krenke: Die OPD-KJ-2: Entstehungsgeschichte und Überblick über die Achsen
  • Helene Timmermann: Lassen sich Szenisches Verstehen und OPD-KJ miteinander vereinbaren?

Achse Behandlungsvoraussetzungen

  • Oliver Bilke-Hentsch: Differenzierung der Behandlungsvoraussetzungen am Beispiel von Kindern und Jugendlichen mit ADHS
  • Martina Kempf-Giefing und Ruth Weissensteiner: Ein Kampfroboter, der in die Werkstatt muss Ilonka Schwarzenfeld und Ruth Weissensteiner: Ich scheine, also bin ich -die schwierige Suche nach dem kohärenten Selbst

Achse Struktur

  • Alexa Kyra Weber und Ruth Weissensteiner: Veränderung der strukturellen Fähigkeiten im Laufe der Psychotherapie einer anorektischen 15-jährigen Jugendlichen
  • Eginhard Koch: Der Junge mit dem Zettelkasten: Ein hochbegabter Jugendlicher mit einer paranoid-halluzinatorischen Psychose
  • Carmen Eger, Jenny Kaiser, Lydia Kruska und Annette Streeck-Fischer: Diagnostik und Therapie einer Zehnjährigen mit einer generalisierten Angststörung
  • Emine Yücel-Gülay, Klaus Schmeck und Susanne Schlüter-Müller: Psychotherapie eines Mädchens nach dem Suizid seiner Mutter
  • Ruth Weissensteiner und Jörg Ulrich Koenig: Du darfst nicht wichtig werden -ich wäre ansonsten verletzlich. Behandlung einer frühen narzisstischen Kränkung

Achse Beziehung

  • Carola Cropp und Bastian Claaßen: Die OPD-KJ-2-Achse Beziehung als hilf-reiches Instrument zur Fokusbildung in der Behandlungsplanung. Charakteristische Merkmale von Beziehungsdynamiken jugendlicher Patienten und Patientinnen mit Konfliktpathologie, struktureller Störung und Traumafolgestörung 

Achse Konflikt

  • Gisela Kalkum und Inge Seiffge-Krenke: Eine Diagnose — verschiedene Konflikte am Beispiel von Essstörungen
  • Inge Seiffge-Krenke: Verschiedene Konflikte, die der Diagnose »Emotionale Störung mit Trennungsangst des Kindesalters« zugrunde liegen können, und die Bedeutung des ödipalen Themas
  • Fabian Eschen Wie eine Symptomverschiebung helfen kann, einen OPD-Konflikt besser zu lösen

Besondere Herausforderungen

  • Sebastian Glock: Der Einsatz von OPD-KJ-2 bei Patienten und Patientinnen mit leichten geistigen Behinderungen
  • Petra Adler-Corman: Kann die OPD-KJ-2 auch bei Kindern und Jugend-lichen mit Intelligenzminderung eingesetzt werden?
  • Heiko Dietrich: OPD-KJ-2 in der therapeutischen Begleitung transidenter Jugendlicher

Neue Methoden

  • Klaus Schmeck: Der Strukturfragebogen OPD-KJ-2-SF: Erfassung der Achse Struktur im Selbsturteil
  • Inge Seiffge-Krenke und Fabian Eschen: Der Konfliktfragebogen: Multiperspektivische standardisierte Erfassung der intrapsychischen Konflikte nach OPD-KJ-2

Ausblick

Klaus Schmeck und Inge Seiffge-Krenke: OPD-KJ-2: Wo stehen wir und wie geht es weiter?

Literatur
Die Autorinnen und Autoren

Die Hersausgeber

Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke ist Professorin für Entwicklungspsychologie und Psychoanalytikerin für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Sprecherin des Beirats der Lindauer Psychotherapiewochen und im Leitungsteam der OPD-KJ. Gegenwärtig ist sie als Dozentin und Supervisorin in verschiedenen Praxiskontexten und in der Ausbildung von Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenentherapeuten tätig.

Prof. Dr. med. Klaus Schmeck, Dipl.-Psych., ist Ordinarius für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universitäre Psychiatrische Kliniken der Universität Basel, und Mitglied der Sprechergruppe der OPD-KJ.

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