Details

Autor Klee, Ernst
Verlag S. FISCHER
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 19.09.2001
Format 22 × 15,1 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 416 Seiten
Gewicht 616
ISBN 9783100393104

Zu diesem Buch

In seinem neuen Buch beschreibt Ernst Klee unbekannte Medizin-Verbrechen in der NS-Zeit, wie sie zustandekamen und nach 1945 vertuscht wurden. Im Zentrum stehen Mediziner, die zum größten Teil nach 1945 ihre Karrieren unbehindert hatten fortsetzen können.

Klees neue Quellenfunde werden heftige Diskussionen auslösen. In seinem medizinhistorischen Enthüllungsbuch schreibt er gegen ein Netz von Vertuschungen an und nennt ca. 750 Personen aus dem Täter-Milieu im weiteren Sinne. Es geht um die Geschichte der Rassenhygiene bis hin zu ihren letzten praktischen Konsequenzen in den Mordanstalten Hadamar, Auschwitz, Treblinka etc.

In diesem "Lehrbuch" der NS-Vernichtungsmedizin mit Kapiteln über Psychiatrie, Hirnforschung, Röntgenverfolgung, Blutgruppenforschung usw. berichtet Ernst Klee von bisher unbekannten Medizinverbrechen und -verbrechern, einschließlich deren Nachkriegskarrieren. Er dokumentiert den Stand der genetischen Forschung im NS-Staat bis zu Mengeles Experimenten in Auschwitz. Nach 1945 ging die Geschichte weiter. Die einstigen Protagonisten sahen sich nun missbraucht, geradezu als Opfer des Nationalsozialismus. Einstige Förderer der Vernichtungsmedizin wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verharmlosten Ihre Beteiligung ebenso wie die einstigen Vordenker und Nutznießer der Naziverbrechen in der Max-Planck-Gesellschaft. Die Täter von gestern wurden nach 1945 hofiert, die Opfer noch einmal verhöhnt.

Über den Autor

Ernst Klee (1942-2013) war Journalist und durch seine Bücher zu nationalsozialistischen Tätern und Verbrechen ein bedeutender Historiker. Für seine Filme und Artikel erhielt er u.a. einen Adolf-Grimme-Preis (1982). Für ›Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer‹ (1997) erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis. Die Stadt Frankfurt am Main zeichnete ihn 2001 mit der Goethe-Plakette aus und 2007 das Land Hessen mit der Wilhelm Leuschner-Medaille. Seit 2005 ist eine Förderschule im westfälischen Mettingen nach ihm benannt. 2013 verstarb Ernst Klee, kurz nachdem er die Arbeit an seinem letzten Werk abgeschlossen hatte.

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