Details

Autor Pfister, O(skar)
Verlag Ernst Bircher Verlag Bern Leipzig
Auflage/ Erscheinungsjahr 1920, EA
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Obrosch.
Seiten/ Spieldauer 185 (2) Seiten
Abbildungen Mit 12 Abb. im Text u. 2 Tafeln (1 davon gefaltet)
SFB Artikelnummer (SFB_ID) AQ-01-55-003

Erstausgabe. - Ziegenfuß II,269; Grinstein III,25555

Zu diesem Buch

Eine psychoanalytisch verortete Untersuchung über die psychologischen und biologischen Hintergründe expressionistischer Kunstwerke.

»Der Expressionismus ist längst über das Stadium hinausgewachsen, in dem er nur das Aufkreischen entsetzter Kunstbasen und die sittliche Entrüstung alter Kunstkoryphäen hervorrief. Noch gibt es freilich Philister genug, die mit den Prädikaten „scheusslich, barbarisch, stümperhaft, pervers, pathologisch" gegenüber der neuen Kunstrichtung alles getan zu haben glauben, was Kunstsinn und Bürgerpflicht von ihnen fordern dürfen.

Aber selbst diesen Kunstbanausen muss es zu denken geben, dass die Vertreter des angeblich greulichen und unkünstlerischen Schaffens auch in der überlieferten Kunst sehr Bedeutendes leisteten, und dass sie vielfach mit wahrhaft religiösem Ernst und heiligem Schauer dem unerhört neuen Gestalten sich weihen. Auch wird ihnen Unbehagen einflössen, dass auf den verschiedensten Kulturgebieten derselbe Geist der Auflehnung gegen die hergebrachten Maßstäbe und des stürmischen Angebotes neuer Kunstwerke sich geltend macht, in der Malerei, Skulptur, Architektur, Poesie, Musik. Ein Skriabine schuf süsse Weisen von Chopinscher Elegik, bevor er zu den Klängen überging, die den meisten Hörern anfangs als Gipfel der Kakophonie erscheinen. Ein Busoni, der gewaltigste unter den lebenden Pianisten, taucht mit selbstloser und kongenialer Einfühlung in die Welt des alten Bach, dessen unvollendete C-moll-Fuge er mit Meisterschaft zu Ende komponiert, und daneben schafft er seine eigenen Werke, die manche Hörer noch heute als Beleidigung und Herausforderung empfinden, andere wieder hoch entzücken. Und dass solche Privilegierte im Reich der Geister die entfesselte expressionistische Kunst über Klassizismus und Romantik setzen, dass namentlich unter den jungen Talenten, die ihre Flügel recken, ein so grosser Teil mit leuchtenden Augen zu ihren Adlerhorsten fliegt, lässt sicherlich auf eine tiefbegründete Umwälzung in unserem Kunstleben, ja im gesamten Kulturleben schliessen.«

Aus der Einleitung des Autors

Aus dem Inhalt

  1. Aus der Analyse eines expressionistischen Künstlers
  2. Die psychologischen und biologischen Hintergründe der analysierten Bilder
    a) Der Sinn der Gemälde
    b) Die schaffenden Mächte und ihr Baumaterial . .
    c) Der Prozess des beobachteten künstlerischen Schaffens in psychologischer Hinsicht
    d) Die biologische Funktion in Joses Kunstschaffen
  3. Die psychologischen und biologischen Hintergründe des Expressionismus
    a) Deskriptive und kausale Untersuchung
    b) Normative Beleuchtung

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat die ausnehmend seltene Arbeit in einer vergleichsweise wohlerhaltenen Erstausgabe; innen sehr wenige Anstreichungen in Blei; keine Stempel oder Besitzervermerke. Der empfindliche Einband mit leichten Läsuren; Insgesamt ein noch gutes und sammelwürdiges Exemplar. Selten.

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