Details

Autor Duerr, Hans Peter
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 25.11.2002
Format 20,3 × 12,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 1020 Seiten
Abbildungen Mit zahlreichen Abbildungen im Text
Gewicht 874
ISBN 9783518413593

Zu diesem Band

Nach ›Nacktheit und Scham‹ (1988), ›Intimität‹ (1990), ›Obszönität und Gewalt‹ (1993) sowie ›Der erotische Leib‹ (1997) liegt mit ›Die Tatsachen des Lebens‹ der fünfte und letzte Band von Hans Peter Duerrs eingehender Kritik am Mythos vom Zivilisatiosprozeß vor. Diese Kritik an einem etablierten wissenschaftlichen Paradigma ist zwar im deutschsprachigen Bereich auf erbitterten Widerstand gestoßen, sie hat zugleich jedoch zu einer Erschütterung der einfachen Vorstellung von einem weiteren Fortschreiten der Menschheit in das Zivilisationsparadies geführt.

Im abschließenden Band setzt sich der Autor vor allem mit der Frage auseinander, ob das, was im Englischen „the facts of life“ genannt wird, also namentlich die Bereiche der Sexualität, der körperlichen Reifung, der Körperfunktionen und der abweichenden Verhaltensweisen, im Verlaufe der historischen Entwicklung tatsächlich, wie von Elias und seiner Schule behauptet, in immer stärkerem Maße mit dem Bann des Verschweigens oder mit Euphemismus belegt hinter die Kulissen des öffentlichen Lebens in einen expandieren Privatbereich verdrängt wurde. Schließlich untersucht Duerr, welchen Wahrheitsgehalt die sogenannte „Informalisierungsthese“ hat, also die Behauptung, die Lockerung einstmals strenger Disziplinierung unterworfener Verhaltensweisen, wie sie seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu beobachten ist, bedeute keine wirkliche Senkung der Schamschwellen und Peinlichkeitsstandards, sondern lediglich die Konsequenz einer umfassenden Pazifizierung des öffentlichen Lebens, weshalb dieser Prozeß in keiner Weise die Zivilisationstheorie in Zweifel ziehe.

Über den Autor

Hans Peter Duerr, geboren 1943 in Mannheim, war bis 1999 Professor für Ethnologie und Kulturgeschichte in Bremen und lebt seither wieder in Heidelberg.

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