Details

Autor Aldred, Jonathan
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 25.07.2020
Format 22 × 14,6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 433 Seiten
Gewicht 678
ISBN 9783608982374

»Im Laufe der vergangenen etwa 50Jahre haben »neue« Ideen, wie wir uns verhalten sollten, unser Denken korrumpiert. Inzwischen sehen wir Schwarz als Weiß an, Schlechtes als Gutes: Es ist moralisch, unmoralisch zu sein. Dieser Wandel hat enorme Auswirkungen, wurde jedoch durch viele kleine, kaum erkennbare Schritte erreicht. Natürlich sind wir heute von Haus aus nicht weniger rechtschaffen als frühere Generationen. Und [dieses Buch] ist keine einfache Geschichte über Menschen, die sich wissentlich schlecht verhalten. Vielmehr geht es darum, dass wir in dem Glauben bestärkt wurden, bestimmte Verhaltensweisen und Aktivitäten seien akzeptabel, natürlich, rational, eingewoben in die Eigenlogik der Dinge – obwohl sie noch vor wenigen Generationen für dumm, befremdlich, schädlich oder einfach niederträchtig gehalten wurden.

Es hat sich ein Wandel vollzogen in unserem Verständnis vieler Ideen und Wertvorstellungen, an denen wir unser Leben ausrichten: Ideen über Vertrauen, Gerechtigkeit, Fairness, Entscheidungsfreiheit und soziale Verantwortung– Ideen, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft zutiefst prägen. Obwohl diese Entwicklungen relativ neu sind, haben sie sich inzwischen in unserem Alltag dermaßen ausgebreitet und so tief verwurzelt, dass sie uns kaum noch bewusst sind.«

Jonathan Aldred

Zu dieser Arbeit

Ebenso provokant wie klar zeigt der renommierte britische Ökonom Jonathan Aldred: Wirtschaft und Ökonomie haben diese verheerende Entwicklung zu verantworten. Eine überfällige, augenöffnende Kritik, die den desaströsen Einfluss ökonomischer Theorien auf unsere Moral und Wertvorstellungen offenbart. In den letzten 50 Jahren hat sich das, was wir als »gut« oder »richtig« bewerten, dramatisch verändert. Verhaltensweisen, die unserer Großelterngeneration nur schädlich oder schlicht bösartig vorkamen, erscheinen seit dem Aufkommen des Neoliberalismus rational, ja gerdezu als geboten und völlig natürlich.

In der Folge von Milton Friedman, John Maynard Keynes und ihren Erben hat sich die Ökonomie seit den frühen 70gern allmählich zur Ersatzreligion moderner Gesellschaften aufgeschwungen. Ihre Maximen und Schlüsselideen wirken sich bis heute unnmittelbar auf das Denken und Entscheiden der sich selbst gerne so bezeichnenden ´Führungseliten` in Wirtschaft und Ökonomie aus, geflissentlich bedient durch nicht selten akademisch geadelte Wirtschaftswissenschaftler, welche als Wasserträge und Legitimatoren für die akademische Absegung dieser für die Gemeinschaft der Menschen unsäglichen wirtschaftstheoretischen Konstrukte verantwortlich zeichneten - und in ihres Gros noch immer zeichnen.

Im 21. Jahrhundert haben dieses Verständnis von Wirtschaft und Ökonomie und ihre gewagten Verheißungen nicht nur globalen Einfluss auf Politik und Gesellschaft errungen, sondern auch das Denken der Menschen kontaminiert. - Psychoanalytisch betrachtet handelt es sich bei diesem Massenphänomen der gegen die objektiv eigenen Interessen, gegen jede Vernunft sich richtenden Wirtschaftsideologie um eine kollektiv wirkende ›Identifikation mit dem Aggressor‹. Uns Menschen werden diese längst im Feldversuch gescheiterten neo- und wirtschaftliberalen Therien noch immer als alternativlos angedient ...

Nur einige der Folgen: Unter dem Sperrfeuer dieser Wirtschaftstheorien werden Menschen zusehends selbst Mit-Tätern, zu Mit-Ausbeutern; eigenständiges Denken, ezhisches und vernunftgeleitetes Handeln und unsere Moral scheinen wie betäubt; bekannte und fundierte Alternativen zum aktuellen Modell erscheinen den meisten schier un-glaublich, können von vielen gar nicht auch nur ´probeweise` zur Kenntnis genommen, reflektiert werden . genommen.

Der Autor

Jonathan Aldred, ist Director of Studies in Ökonomie am Emmanuel College und lehrt außerdem als Newton Trust Lecturer am Department of Land Economy der University of Cambridge. Sein erstes Buch, »The Skeptical Economist«, erschien 2012 auf Englisch. Darüber hinaus veröffentlichte er zahlreiche Forschungsaufsätze und Artikel in wissenschaftlichen Sammelbänden.

Kaufoption

25,00 €