Details

Autor Marcelli, Stefano
Verlag Reclam, Philipp
Auflage/ Erscheinungsjahr 2004, dt. EA
Format 18,5 × 11,7 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden
Seiten/ Spieldauer 238 Seiten
Gewicht 340
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 978-3-379-00813-6

Zu diesem Roman

Der arg in seine Jahre gekommene renommierte Psychoanalytiker Veritier wird unverhofft an eine längst vergangenen und ganz ungewöhnliche Behandlungsgeschichte aus seiner Zeit als praktizierender und lehrender Psychoanalytiker erinnert, als er bei der morgendlichen Zeitungslektüre auf der Titelseite einer großen italienischen Tageszeitung den Namen eines Mannes liest, der sich aktuell für das Amt des Premierministers bewirbt; - dieser Name ist ihm nur zu vertraut: Ventier hatte diesen heute erwachsenen Mann einst in dessen Pubertät psychoanalytisch behandelt, und sein berufliches Selbstverständnis und er als Mensch waren damals gleichermaßen in tiefste Verwirrung gestürzt, denn dieser erstaunliche Junge pflegte eine geradezu libidinöse Beziehung zu Bäumen …

Veritier erinnert sich gut, wie er der ihn konsultierenden Mutter des Jungen damals sagte: »Es ist möglich, dass ähnliche Fälle schon von Ärzten beobachtet worden sind. Falls dies so gewesen ist, hat jedoch keiner daran gedacht, sie wissenschaftlich zu untersuchen oder Aufzeichnungen darüber gemacht ... Um der Wahrheit die Ehre zu geben, man kann bei den griechischen und römischen Autoren Dinge lesen, die vage in diese Richtung gehen, doch dabei handelt es sich um Mythologie und nicht um Wissenschaft. Bei Homer und Lukian zum Beispiel gibt es mehr als eine Stelle, wo Menschen und Bäume innig verbunden waren ...«

Ein erstaunliches Romandebüt von überbordender Fantasie, gepaart mit analytischem Detailwissen und intelligentem Sprachwitz - ein ermutigendes Buch vom wahren Leben und vom lebendigem Anderssein.

Pressestimmen

»Das ungewöhnlichste literarische Debüt der Saison.«

Diario Dell’Unità

"Vordergründig geht es in diesem Buch um die ziemlich skurrile und surreal wirkende Geschichte eines Jungen, der im Alter von 10 Jahren ein abnormes sexuelles Verhalten zeigt, indem er eine libidinöse Beziehung zu Bäumen pflegt. Derselbe Junge wird 50 Jahre später zum Premierminister des Landes gewählt, der als Elemente seines politischen Programms z. B. die Einführung einer vegetarischen Ernährung der Massen, die Einführung eines christlichen Baumkultes und die Einrichtung eines Ministeriums der Bäumischen Zeit plant. Eng verwoben mit dem Schicksal des Jungen, der die Bäume liebte, ist das seines damaligen Psychotherapeuten, dem in Mantua lebenden zur Erzählzeit schon fast Hundertjährigen Professor Veritier, der durch einen Zeitungsbericht über den ehemaligen Patienten erneut mit seinen Erinnerungen an den Jungen, dessen Mutter und verschiedene Geistwesen konfrontiert wird, denen er während der therapeutischen Arbeit begegnet war. Über diese Rahmenhandlung hinaus werden in dem spannend und mit viel Sprachgefühl geschriebenen Erstlingswerk eines italienischen Arztes aber weitere Themenräume geöffnet, die das Buch zu einem vielschichtigen und außergewöhnlichen Roman machen. Dazu gehört eine Gegenüberstellung kindlicher Ausformungen der Sexualität mit exzessiven Sexualpraktiken Erwachsener, die Beziehung von Menschen zu andersartigen Wesen ihrer Lebenswelt und übersinnlichen Geistwesen anderer Wahrnehmungssphären und die Grenzen im Austausch und im gegenseitigen Verständnis unterschiedlicher Seinsformen. Das Buch zeugt darüber hinaus von einer tiefen Verbundenheit des Autors mit den Bäumen, was sich in zahlreichen esoterischen, mythologischen und literarischen Anspielungen und Interpretationen mit Bezug zu Baum-Themen ausdrückt. Vor allem aber scheint die Handlung von einer Utopie motiviert zu sein, die an der vorurteilslosen Begegnung mit dem Außergewöhnlichen ansetzt und in der Überschreitung gewöhnlicher Grenzen Chancen zum Erreichen einer besseren Welt sieht."

Besprochen auf http://wunschbaum.de/baumliteratur_belletristisches.html

Der Autor

Stefano Marcelli wurde 1958 in Foggia geboren. Nach seiner schon mit 17 absolvierten Reifeprüfung studierte er in Mailand  und Bologna Medizin mit Spezialisierung auf psychotherapeutischer Medizin. Im Jahr 1997 veröffentlichte Marcelli seinen Romanerstling, der unter dem Titel ´Il dio femmina stuprato nel bosco` erschienen und ein lebhaftes Echo in den Feuilletons und bei der Leserschaft erhielt.

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB in wenigen einigen verlagsfrischen und folienverschweißten, sowie in einigen gut /sehr gut erhaltenen antiquarischen Exemplaren verfügbar; beim Verlag vergriffen.

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