Details

Autor Senarclens de Grancy, Moritz
Verlag Matthes & Seitz Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.12.2021
Format 18 × 9,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 239 Seiten
Gewicht 200
Reihe Fröhliche Wissenschaft, Band 188
ISBN 9783751805179

Zu diesem Beitrag

»Die Frage, was wir von der Zukunft erwarten können, wird im Wesentlichen davon bestimmt, was wir glauben, verloren zu haben«, schreibt Moritz Senarclens de Grancy in seinem gebildeten Essay und nimmt damit auf eine bislang kaum beachtete, frühe These Sigmund Freuds Bezug: Der »heißeste Wunsch der Menschheit«, so der Begründer der Psychoanalyse, sei es, etwas zweimal tun zu dürfen. Dahinter steckt eine ambivalente Figur, die einerseits darauf aus ist, sich einem Vergangenheitsbild anhand von Wiederholungen anzunähern und zugleich mit ihm zu brechen, um endlich frei für die Zukunft zu werden.

In einer raffinierten Volte erblickt Senarclens de Grancy den Ursprung der Sehnsucht in ebenjenem Urereignis, hinter das es kein Zurück mehr gibt: in der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies. Der Wunsch nach der ewigen Wiederkehr des Vergangenen und unsere Vertreibung aus dem Paradies bilden ein geistvolles und unterhaltsames Geflecht, in dem auch die alltägliche Lebenswelt nicht zu kurz kommt.

Inhalt

Drei Schnitte im Garten Eden

  • Verbotene Früchte essen
  • Wenn es schiefläuft
  • Die Erschaffung des anderen
  • Vertreibung ins Land der Unterschiede
  • Der Schnitt als Schwelle zur Zukunft

Der heißeste Wunsch der Menschheit

  • Etwas zweimal tun zu dürfen
  • Wiederholungswünsche
  • Im Land der Differenzen
  • Warum wir sterben
  • Fiktionale Konventionen
  • Letzte Stützen der Realität
  • Jenseits des heißesten Wunsches

Zukunft zwischen Illusion und Unbehagen

  • Religion
  • Geschlechterverhältnis
  • Kultur
  • Organisationen
  • Wissenschaft

Der vierte Schnitt und Freuds Zweimal

  • Literatur
  • Anmerkungen

Der Autor

Moritz Senarclens de Grancy, 1972 in Hannover geboren, ist als Psychoanalytiker in freier Praxis in Berlin tätig. Er studierte Jura, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft und wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Rolle der Metaphorik bei Freud promoviert. Seit 1999 schreibt er Kultur- und Fachrezensensionen für Print, Online und Radio. 2018 erschien der Essayband Selbstwissen.

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