Details

Autor zu Reventlow, Franziska
Verlag LAUNENWEBER Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.2018
Format 234 mm × 159 mm × 17 mm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 168 Seiten
Abbildungen Mit Illustrationen von Saskia Wragge
ISBN 9783981792058

Textauszug: "„Sie ist vollständig auf dem Holzweg, weil sie an dem Geld gerade das Sauerverdiente so schätzt und hervorhebt. Es kann auf sauer verdientem Geld kein Segen ruhen, es muss uns hassen, weil wir es an den Haaren herbeigezogen haben, wo es vielleicht gar nicht hinwollte, und wir müssen es hassen, weil wir uns dafür geschunden haben und im Gedanken an diese Schinderei noch voller Ressentiment sind.“

Zu diesem Buch

In ihrem Roman „Der Geldkomplex” beschreibt Fanny zu Reventlow (1871 – 1918), wie der Gedanke an Geld von uns Menschen Besitz ergreift. Dazu brauchen wir keineswegs erst im Geld zu schwimmen, damit es den Charakter formt oder gar verdirbt. In den Formulierungen und Redewendungen der Menschen hat das Geld seinen festen Platz und regiert sogar dort, wo die Welt aus anderen Gründen aus den Fugen zu geraten scheint.

So wird im Roman eine Nervenheilanstalt zum Jagdrevier einer Patientin, die unaufhörlich monetäre Implikationen im Sinn hat. Ihr Geldkomplex setzt einen virulenten Prozess in Gang. Anstelle der erhofften Heilung folgt die schleichende Ansteckung der anderen Insassen.

Als „Skandalgräfin” wurde Fanny Gräfin zu Reventlow Anfang des 20. Jahrhunderts zur Ikone der Münchner Boheme. Entgegen gesellschaftlicher Erwartungen führte sie ungeniert und nonkonform ein Leben als Malerin, Übersetzerin und Schriftstellerin, stets in Geldnot, der Sie sich mitunter durch wechselnde Verbindungen zu entziehen suchte. Der Untertitel von 1916 wirkte zwei Jahre vor ihrem Tod wie ein Abschiedsgruß: „Meinen Gläubigern zugeeignet”.

Zum 100. Todesjahr ist dieser Band mit einem Nachwort der Reventlow-Biographin Gunna Wendt in 2018 erschienen.

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