Details
Autor | Eco, Umberto |
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Verlag | Hanser, Carl |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 27.01.2020 |
Format | 19 × 11,7 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Hardcover |
Seiten/ Spieldauer | 80 Seiten |
Gewicht | 116 |
ISBN | 9783446265769 |
Zu diesem Buch
„Eco zeigt, was für ein riesiger Fehler es ist, Faschismus als ausschließlich historisches Phänomen zu begreifen.“ Roberto Saviano zum Buch
Faschismus und Totalitarismus, Integration und Intoleranz, Migration und Europa, Identität, das Eigene und das Fremde – die zentralen Begriffe in Umberto Ecos fünf Essays könnten kaum aktueller sein. Gerade in ihrer zeitlichen Distanz zeigt sich die Stärke von Ecos Gedanken: Losgelöst vom tagesaktuellen Geschehen, scheinen in ihnen die überzeitlichen Strukturen auf, die unserem Denken und Handeln zugrunde liegen. Präzise, wortgewandt und gespickt mit persönlichen Erinnerungen rufen seine Texte die komplexe Geschichte der Herausforderungen wach, vor denen wir heute stehen.
Aus dem Vorwort von Roberto Saviano
"Das Wort »Faschismus«, das reflexartig jedes Mal fällt, wenn wir vor einem politischen Akt stehen, der uns autoritär erscheint, vor einer klar sexistischen oder rassistischen Äußerung, ruft immer zugleich die Reaktion hervor: Was für eine Übertreibung! Wo sind die Schlägerhorden der Schwarzhemden? Wo sind die Sondergerichte? Wo die Verhaftungen? Wo die Erschießungen? Wo die Konzentrationslager? Ein berechtigter Einwand, würde ich sagen, doch einer, der den historischen Faschismus als Bezugspunkt nimmt, verstanden als die Regierungszeit Mussolinis. Umberto Eco beschreibt hier jedoch das, was er als den Ur- Faschismus bezeichnet, das heißt die Gesamtheit jener Handlungen, Verhaltensweisen, Haltungen und Instinkte, die zwar die Dynamik des Faschismus im frühen zwanzigsten Jahrhundert ausmachten, aber seine historische Ausprägung überlebt haben und heute lebendiger sind als jemals zuvor. Als Eco diese Seiten schrieb, wusste er noch nichts von den heutigen Populismen, aber er hatte die Warnzeichen erkannt, die auf das autoritäre Abdriften Europas hindeuteten. Seine Ausführungen sind umso wertvoller, als er keine Parallelen zum historischen Faschismus zieht. In diesem Punkt ist Eco sehr klar: Der Faschismus war keine Doktrin, sondern eine Rhetorik. Und dieser Erkenntnis liegt nicht nur seine scharfe Ablehnung der faschistischen Programme zugrunde, sondern auch ein genauer Blick auf die faschistische Rhetorik, die eher eine Rhetorik des Verlusts als eine des Gewinns ist – wenn man alles verliert, jedwede Art von Identität, die auf Kultur beruht, auf Arbeit, auf Träumen, dann bleibt einem nur die Gemeinsamkeit der Geburt, der Abstammung oder Zugehörigkeit, und man fragt sich: Bin ich in der Nachbarschaft geboren? In derselben Gegend? Mit der gleichen Hautfarbe? Mit den gleichen Gebeten? Wenn ja, dann kann es sein, dass sich ein ge-meinsamer Boden auftut und dass dieser als Mittel zur Abwehr benutzt wird, um alle anderen auszuschließen.Im Handumdrehen werden Ecos Seiten zu einer Fackel, die es schafft, diesen endlosen Niedergang zu be-leuchten, den Europa gerade erlebt:(...)" - Roberto Saviano
Inhalt
- Vorwort von Roberto Saviano 7
- Der ewige Faschismus 15
- Die Migrationen des dritten Jahrtausends 43
- Intoleranz 52
- Ein neuer Vertrag von Nimwegen 6o
- Experimente in reziproker Ethnologie 67
- Editorische Notiz 76
Der Autor
Umberto Eco, 1932 in Alessandria (Piemont) geboren, lebte bis zu seinem Tod am 19. Februar 2016 in Mailand und lehrte Semiotik an der Universität Bologna. Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Der Roman ›Der Name der Rose‹ (dt.1982) machte Eco weltberühmt, viele weitere Romane folgten und wurden Bestseller. Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller und Wissenschaftler unserer Zeit. Für sein Werk wurde er mit nicht weniger als neunundvierzig Ehrendoktorwürden aus aller Welt geehrt. (Quelle dtv-Verlag)
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