Details

Autor Mertens, Wolfgang (Hg.)
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1997
Format 22,8 × 15,6 × 2,6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden
Seiten/ Spieldauer 219 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 3-608-91840-X

Zu diesem Buch

Innenansichten eines Berufsstands jenseits aller Idealisierung oder Entwertung sucht der Herausgeber mit dem vorliegenden Interviewband aufzuzeigen.

Zehn bekannte Psychoanalytiker berichten über ihre persönlichen Erfahrungen als Therapeuten, über ihre Einstellung zum ›Psychoanalyse-Betrieb‹ sowie über dessen Grenzen und Möglichkeiten.

»Die Idee zu diesem Buch entstand, als mich Studenten immer wieder darauf ansprachen, ob ich ihnen zu einer Weiterbildung in Psychoanalyse raten könne; zwar würden sie sich sehr dafür interessieren, hätten aber auch Bedenken, z.B. der folgenden Art:

  • Hat der Beruf des Psychoanalytikers beziehungsweise der Psychoanalytikerin Zukunftschancen, und inwieweit lohnt sich die aufwendige Ausbildung?
  • Ist man in diesem Beruf verpflichtet, ausschließlich klinisch-therapeutisch tätig zu sein, also später einmal sechs, sieben oder noch mehr Stunden täglich hinter der Couch zu sitzen?
  • Was machen Psychoanalytiker, wenn sie `jenseits der Couch´ psychoanalytisch tätig werden?
  • In welchen Bereichen läßt sich die Psychoanalyse anwenden?
  • Inwieweit mischen sich Psychoanalytiker auch politisch ein und nehmen zu aktuellen Zeitfragen Stellung?
  • Die psychoanalytischen Weiterbildungsinstitutionen werden so häufig als autoritär und elitär hingestellt: Was hat es mit dieser Kritik auf sich?«

Mertens schlug also seinen Studenten vor, sich doch einmal selbst in der Frage kundig zu machen und regte an, verschiedene Psychoanalytiker in und außerhalb Deutschlands zu interviewen.

Mit acht (Thea Bauriedl, Karin Bell, Eva Jaeggi, Otto Kernberg, Bernd Nitzschke, Raül Paramo-Ortega, Claudia Sies, Annette Streeck-Fischer ließ sich ein Interview arrangieren, zwei Kolleginnen (Gertrud Hardtmann, Marianne Leuzinger-Bohleber) antworteten in schriftlicher Form.

Auf diese Weise entstand das vorliegende Buch, das ein beredtes und zum Teil sehr persönliches Zeugnis ablegt von den Erfahrungen der einzelnen,

  • ihrem Weg zur Psychoanalyse,
  • von ihrer Einstellung zu ihrem Beruf,
  • von ihrer Liebe zur psychoanalytischen Tätigkeit,
  • aber auch von einer kritischen Haltung gegenüber ihrer Profession.

Aus dem Inhalt

  • Thea Bauriedl: Was man bei sich nicht erkennt, kann man bei anderen nicht ändern.
  • Karin Bell: Ich hätte nicht gedacht, daß ich einen Beruf finden würde, der so zufriedenstellend ist.
  • Marianne Leuzinger-Bohleber: Vernunft ist nur dann vernünftig, wenn sie sich im Dialog mit den unbewußten Kräften des Seelenlebens befindet.
  • Gertrud Hardtmann: Die Lebendigkeit einer Beziehung lebt von der Differenz.
  • Eva Jaeggi: Die Psychoanalyse bietet die differenzierteste und intelligenteste Art und Weise der Selbstaufklärung.
  • Bernd Nitzschke: Wer nichts von der Psychoanalyse versteht, der versteht auch das 20. Jahrhundert nicht.
  • Annette Streeck-Fischer: Die Psychoanalyse hat es versäumt, sich genügend als eine kritische und lebendige Wissenschaft hervorzutun.

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB als ein verlagsfrisches und folienverschweißtes Archivexemplar verfügbar; beim Verlag vergriffen.

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