Details

Autor Piaget, Jean
Herausgeber Kohler, Richard (Hg.)
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Druckaufl. 04.07.2017
Format 20,7 × 17,2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 449 Seiten, mit Register
Gewicht 514
ISBN 9783608948110

Zu diesem Band

Wie interpretieren Kinder den Zusammenhang von Wörtern und Dingen, den Ursprung und die Eigenschaften natürlicher Phänomene und die Ursache von Ereignissen? Jean Piaget analysiert in diesem Buch die typischen Eigenheiten des kindlichen Weltverstehens und widmet sich damit grundlegenden Fragen der Entwicklungspsychologie. Auf der Basis eigener Befragungen zu unterschiedlichen Aspekten der Kinderlogik greift er die Resultate der damaligen Forschung auf und setzt diese zu einem umfassenden Erklärungsmodell zusammen.

Dieser Klassiker der Entwicklungspsychologie liefert eine gut verständliche und immer noch spannend zu lesende Übersicht über die typischen Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster von Vorschulkindern.

Aus der Einleitung zur Neuausgabe von Jürgen Oelkers

"(...) Die Bezüge auf Freud und Bachelard sind nicht zufällig gewählt. Der junge Jean Piaget ist stark von Freud beeinflusst worden und auch die Philosophie von Gaston Bachelard ist nicht ohne Einfluss auf sein Werk geblieben. Piaget hat sich vermutlich in Zürich und sicher in Genf einer Psychoanalyse unterzogen und sich dann aber früh von der Theorie der Entwicklung des Unbewussten abgegrenzt. Zur zentralen Frage Piagets wird, wie sich die menschliche Erkenntnis entwickelt, so fragt auch Bachelard, wenngleich historisch und nicht, wie Piaget, psychogenetisch. (...)

Piaget, der sich zunächst vor allen Dingen mit biologischen Problemen befasst hat und erst spät zur Psychologie gewechselt ist, geht von einer ähnlichen Situationsbeschreibung wie Bachelard aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde immer deutlicher, dass auch die Physik einem grundlegenden Wandel unterzogen wird und dass die antiken Annahmen über Logik und Geometrie nicht länger gehalten werden können. Die Evolutionstheorie Darwins hat gezeigt, dass es kein starres Sein gibt, sondern dass sich alle Formen des Lebens entwickeln unter der Voraussetzung einer biologischen Zeit. Piagets Werk La représentation du monde chez l’enfant versucht eine ähnliche Veränderung der Erkenntnistheorie. Später ist dieser Schritt als genetische Epistemologie bezeichnet worden. Erkenntnis entwickelt sich aber nicht einfach im Sinne von Wissensinnovation, sondern im Einklang mit dem Wachstum. Piaget interessiert sich für die Art und Weise, wie Kinder in verschiedenen Altern zu Erkenntnissen kommen und sie artikulieren. (...)"

Der Autor

Jean Piaget (1896 – 1980) gilt als bedeutendster Entwicklungspsychologe des 20. Jahrhunderts. Sein Werk erweist sich als eine umfassende Theorie der Entwicklung des Erkennens, Denkens und Wissens, dem aufgrund des nachhaltigen Einflusses auf die Pädagogik, Psychologie und Erkenntnistheorie der Status eines Klassikers der Humanwissenschaften zukommt. (Quelle: Verlag)

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