Details

Autor Clément, Catherine; Kristeva, Julia
Verlag Matthes & Seitz
Auflage/ Erscheinungsjahr 2000
Format 22,5 × 14,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leinwand mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 264 Seiten
Gewicht 474
ISBN 978-3-88221-827-5

Aus dem Französischen von Bernd Mattheus

Zu diesem Buch

Mithin ein ausnehmend beeindruckender Briefwechsel zweier so unterschiedlicher Frauengestalten, der sich um das Sakrale und das Weibliche entfaltet.

Das Sakrale bedeutet Wiederholung. Das Sakrale bedeutet das Regime der Liebe, des Staunens. Der Mensch ist natürlich nicht imstande, unter diesem Zeichen zu leben, kann aber dessen Fortbestehen sichern. Wer eines Tages blitzartig diese Unmöglichkeit erkannt hat, der ist verloren, der wird nie mehr fähig sein, sich andere Zwecke als die unsagbaren benutzen zu lassen.

Es gibt keinen anderen Trost für die Fron des Lebens als dieses unbeschreibliche Augenzwinkern, das zerschmettert und das Bündnis erneuert. Ob Poesie oder nicht, ob Anhäufung von Wörtern oder stille Erwartung, dieser Augenblick vollzieht sich vor dem Hintergrund unendlicher Vereinsamung. Die Vorstellung einer Nachwelt hat deshalb ihren Sinn verloren. Man muß es jetzt wissen oder nie. Endlich erlebt man das Leben als etwas Leidenschaftliches und zwar auf allen Stufen der Gesellschftsleiter. Georges Batailles hat das gespürt. Die Souveränität. Das Heilige zerstört jede psychologische Formel, nicht aber den Liebesanteil, den jeder von uns verströmt. Das Heilige: Das Harz aller Dinge. Dem Heiligen naht man sich nur als Heiliger.

›Religiös‹ sein heißt in Ehrfurcht gegenüber der ›Materie‹ die Freiheit des seelischen Schicksals zu spüren.

Pressestimmen

»Seit Jahrzehnten befreundet, führen die beiden Philosophinnen Catherine Clément und Julia Kristeva einen intensiven Briefwechsel. Im Fokus: das Heilige und das Weibliche. Ausgehend von ihren lebensgeschichtlichen Erfahrungen und Beobachtungen unter den Menschen nähern sie sich jener ›... Erfahrung am Kreuzpunkt von Sexualität und Denken, Körper und Sinn, welche Frauen ganz intensiv machen, aber ohne sich sonderlich damit zu beschäftigen.‹«

Süddeutsche Zeitung, SZ

»Das Heilige macht Angst. Aber auch seine Abwesenheit, auch die entheiligte Welt ohne Regeln, ohne Verbote. Frei können wir nicht existieren. Man muß wählen, was einem Trost spendet.«

Guido Ceronetti

Über die Autorinnen

Catherine Clément, geb. 1939 in Paris, studierte Philosophie und Psychologie an der Sorbonne, lehrte dort und arbeitet als Kulturredakteurin und Produzentin.

Julia Kristeva, in Bulgarien geboren und seit 1966 in Frankreich lebend, gehört zu den renommiertesten Sprachwissenschaftlerinnen und Psychoanalytikerinnen sowie kritischen intellektuellen Frankreichs. 2004 erhielt sie den norwegischen Holberg-Preis, 2006 den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken; zahlreiche Ehrendoktorwürden, Auszeichnungen und Preise. Sie ist Professorin am Institut Universitaire de France und schrieb einflussreiche Bücher über Psychoanalyse, Literatur und Sprache.

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