Details

Autor Korczak, Janusz
Herausgeber Heimpel, Elisabeth; Roos, Hans (Hg.)
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
Auflage/ Erscheinungsjahr 12.09.1998
Format 20,5 × 12,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 379 Seiten
Gewicht 420
ISBN 9783525315088

Aus Korczaks Einleitung zu diesem Buch

"Von frühester Kindheit an wachsen wir in dem Gefühl auf, daß das Große mehr Bedeutung hat als das Kleine.

„Ich bin groß", freut sich das Kind, wenn man es auf einen Tisch stellt. — „Ich bin größer als du", stellt es stolz fest, wenn es neben einem Gleichaltrigen steht und seine Größe an ihm mißt.

Wie beschämend ist es, wenn man sich auf Zehenspitzen hoch empor reckt und doch nicht weit genug hinauflangen kann; wie fällt das schwer, mit kleinen Schritten hinter den Großen herzulaufen, und aus der kleinen Hand rutscht das Glas so leicht. Ungeschickt und mühsam klettert es auf den Stuhl, in das Fahrzeug oder die Treppen hinauf; es kann den Griff nicht erreichen, nicht aus dem Fenster gucken, kein Kleidchen und kein Bild herabnehmen oder wieder aufhängen — das ist ja alles viel zu hoch. In der Menge wird es verdeckt, übersehen, gestoßen. Es ist schon sehr unbequem klein zu sein.

Achtung und Bewunderung erweckt nur das, was groß ist und mehr Platz einnimmt. Klein — das bedeutet alltäglich und wenig interessant. Kleine Leute, kleine Bedürfnisse, kleine Freuden und kleine Traurigkeiten. Das macht Eindruck: eine große Stadt, gewaltige Berge, ein hochgewachsener Baum. Wir sagen: „Eine große Tat, ein großer Mensch." Ein Kind ist klein, sein Gewicht gering,( ...)"

Aus den Vorbermerkungen der Herausgeber

"Dem pädagogischen Hauptwerk von Janusz Korczak „Wie man ein Kind lieben soll" * lassen wir in einem zweiten Band eine Reihe kleinerer Arbeiten des polnischen Pädagogen folgen.

Nach dem grundlegenden Aufsatz „Das Recht des Kindes auf Achtung" (1928) wird die zeitliche Reihenfolge der einzelnen Arbeiten eingehalten. Der Essay „Eine Unglückswoche", der pädagogisch-dichterische Niederschlag eigener Schulerfahrungen, ist in den ersten Jahren der erzieherischen Tätigkeit Korczaks entstanden, also noch vor „Wie man ein Kind lieben soll". Die in diesem Essay vorkommenden Namen, Personen und Sachfragen sind nicht in das Register aufgenommen worden.
Die Anmerkungen der Herausgeber enthalten, wie in dem früher erschienenen Bande, zugleich auch einige Anmerkungen des Übersetzers und einige der polnischen Ausgabe.

Wie in dem Bande „Wie man ein Kind lieben soll" sind wir Frau Ruth Roos für ihre unermüdliche Hilfe bei der oft sehr schwierigen Übersetzung Dank schuldig. Ihr zur Seite stand Fräulein Nina Koszlowska, der wir ebenfalls zu danken haben.

* Janusz Korczak, Wie man ein Kind lieben soll, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 7. Auflage 1979.

Inhalt

  • Vorbemerkung
  • Das Recht des Kindes auf Achtung (1928/29)
  • Eine Unglückswoche (1911—1914)
  • Über die Schulzeitung (1921)
  • Die Regeln des Lebens. Eine Anleitung zur Erziehung für junge Menschen und für Erwachsene (1930)
  • Fröhliche Padagogik. Meine Ferien. Radioplaudereien des Alten Doktors (nach 1936)
  • Bewerbung (9. 2. 1942)
  • Erinnerungen (1942)
  • Nachwort der Herausgeber
  • Register

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