Details

Autor Perec, Georges
Herausgeber Helmlé, Eugen (Übersetzung und Einführung) (Hg.)
Verlag Diaphanes
Auflage/ Erscheinungsjahr 22.11.2017
Format 21 × 13,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 848 Seiten
Gewicht 1098
Reihe diaphanes Broschur
ISBN 9783035800449

99 Zimmer, 1467 Personen, ein Meisterwerk:

„Es ist ein Buch, das viel von der Leidenschaft erzählt, von der Leidenschaft der Leute für die unnützen Dinge.“

Georges Perec

Der seit Jahren regulär im Buchhandel nicht mehr erhältlich gewesene Roman jetzt in einer gut gemachten und preisgünstigen Broschurausgabe

Zu diesem Roman

Dreh- und Angelpunkt von Georges Perecs Kult­klassiker ist ein Pariser Mietshaus, das in 99 Kapiteln ebenso viele Zimmer vorstellt, und deren exakt 1467 Figuren zählendes Personal (Bewohner und Besucher, Vorgänger und Liebhaber, Verwandte und Verflossene…) an einem Roman sondergleichen weben, an Romanen im Plural. Unwiderstehlich hineingezogen in ergreifende, tragische, witzige, unwahrscheinliche, verrückte Erzählungen lesen wir von Einsamkeit und Verstrickung, Scheitern und Glück und dabei stets große Literatur. Das Leben. Gebrauchsanweisung entwirft ein kaleidoskopisches Panorama, ein kunstvoll gestaltetes Puzzle der menschlichen Existenz.

Aus der Einführung zu diesem Roman von Eugen Helmlé:

„(...) Als sei die Fassade hochgezogen oder abgerissen, blicken wir in die Wohnungen eines großen Pariser Mietshauses, in dem stockwerkweise, von den Keller- und Heizungsräumen bis hinauf zum Dachboden, das Leben der Hausbewohner eingefangen wird. Nicht nur ihre eigenen Schicksale, sondern auch die ihrer Bekannten, Freunde und Feinde werden geschildert, ihre vergangene und gegenwärtige Geschichte ausgebreitet, ihre Sorgen und Nöte sowie ihre kleinen Freuden erzählt. Abenteuergeschichten wechseln ab mit Kriminalstorys, Liebesromanzen mit Berichten über gigantische Spekulationsobjekte, Warenhauskataloge mit der minuziösen Beschreibung komplizierter technischer Vorgänge. Wie im täglichen Leben begegnen wir Erpressern, Mördern, Dieben, Räubern, Rechtsanwälten, Ärzten, Schauspielern […] Erzählströme ergießen sich über den Leser, dass es eine Lust ist, und sie berichten von unglaublichen Schicksalen. Vor uns erstehen Familiensagas und Mikroromane, Momentaufnahmen und Inventarien, man fühlt sich ebenso an Jules Verne erinnert wie an Tausendundeinenacht. (...)“

Stimmen zum Roman

»Ein Buch, das man jedes Jahr mindestens einmal lesen sollte.«

Harry Rowohlt

Der Autor

Georges Perec (1936-1982) war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden erlebte Perec als Kind hatnah die deutsche Besetzung Frankreichs. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für »L' Ouvroir de Littérature Potentielle«, d.h. »Werkstatt für Potentielle Literatur«.

Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem »Collège de Pataphysique«, surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv »Nicolas Bourbaki« stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk »Anton Voyls Fortgang« kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.

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