Details

Herausgeber Hirsch, Mathias (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr NA 09.2015
Format 14,8 × 21,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 217 Seiten
Abbildungen Mit 4 s/w Abbildungen
Gewicht 334
ISBN 9783837925395

Zu diesem Buch

Der Mensch tötet Artgenossen, teilweise zum Zweck der Opferung. Der Schutz der Nachkommenschaft muss für höhere Ziele zurücktreten. Man opfert den Göttern das eigene Kind, als ›Bezahlung‹ für die nächste Ernte, Gesundheit, Sieg über Feinde, letztlich die Sicherung des Lebens in der Kultur des Menschen, der nicht mehr selbstverständlich in die Natur eingebettet ist. Diese Opferbereitschaft wirkt bis heute fort, man denke an die aktuelle Dynamik islamischer Selbstmordattentäter.

Das Menschheitsthema ›Kindesopfer‹ – dominant in Mythologie, Literatur und Theater – behandeln die Autoren in gruppen- und psychodynamisch fundierter Weise aus verschiedenen Perspektiven. So werden Sinn und Dynamik des Kindesopfers und ein ganzes Spektrum von Gründungsmythen untersucht und es wird klar, dass am Beginn einer Kulturentwicklung häufig ein Opfermythos steht - die Geschichte von Abraham und Isaak begründet die jüdische, der Opfertod Jesu Christi die christliche Kultur, und man kann sagen, dass der Ödipus-Mythos die Psychoanalyse begründete.

Aus dem Inhalt

  • Mathias Hirsch: Die Opferung des Kindes als eine Grundlage unserer Kultur.
  • Eberhard Th. Haas: Gewalt – Opfer – Sündenbock. Einführung in die Kulturanthropologie René Girards.
  • Wilfried Ruff: Motive für Sohnestötungen an Beispielen im Laios/Ödipus- und Abraham/Isaak-Mythos. 
  • Felix de Mendelssohn: Warum ist der erste Mord der Geschichte ein Geschwistermord? Zur Genealogie der Perversion. 
  • Matthias Franz: Götterspeise – vom Kindesopfer zur Beschneidung und zurück.
  • Thomas Auchter: Täter und Opfer zugleich – Zur Psychoanalyse adoleszenter terroristischer Selbstmordattentäter.
  • Eberhard Th. Haas: Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehöret … Zur Psychoarchäologie des Kindesopfers. 
  • Mathias Hirsch: Über das Weinen beim Hören der Matthäus-Passion.

Der Autor

Mathias Hirsch, Dr. med., ist Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker (DGPT), affiliiertes Mitglied der DPV und Gruppenanalytiker. Er arbeitet in einer ausklingenden psychoanalytischen Praxis in Düsseldorf und übt Supervisions- und Seminartätigkeiten in Berlin und Düsseldorf aus. Seine Forschungsschwerpunkte sind sexueller Missbrauch in der Familie, psychoanalytische Traumatologie, Psychoanalyse des Körpers, Psychoanalyse und Kultur sowie Psychoanalyse und Film. Hirsch ist Autor /Herausgeber zahlreicher Bücher ("Der eigene Körper als Objekt"; "Der eigene Körper als Symbol"; "Realer Inzest" u.a.). Zuletzt erschien von ihm im Psychosozial-Verlag 2016 ´Mütter und Söhne – blasse Väter`.

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Bei der SFB sowohl in der Erstausgabe als auch als inhaltsgleicher Nachdruck aus 2014 verfügbar. Wählen Sie Ihre gewünschte Variante am Warenkorb.

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