Das Höhlenhaus der Träume
Filme, Kino & Psychoanalyse
Details
Verlag | Brandes u. Apsel |
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Auflage/ Erscheinungsjahr | 1. Aufl.; 08.2007 |
Format | 20,7 × 14,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 168 Seiten |
Gewicht | 221 g |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | 9783860997383 |
Zu dieser Ausgabe
Die abwechseklnd in Frankfurt am Main und in Madrid lebende und arbeitende Psychoanalytikerin Mechthild Zeul geht davon aus, dass Filme nicht nur gesehen, sondern auch beim Besuch in der 'Kino-Höhle' 'verschlungen' werden. Diese ´Regression` scheint Frauen leichter als Männern zu fallen, wie die Autorin findet.
Zeuls Filminterpretationen und Ansichten über das Kino verdanken sich einem intersubjektiven Zugang: Der Film wird zu meinem Partner, mit dem ich interagiere. Er hat die Qualität eines 'Übergangsobjekts'.
Im Prozess des Erlebens und des Verstehens der filmischen Erzählung mit Hilfe von Übertragung und Gegenübertragung bewege ich mich in einem 'intermediären Raum' (Winnicott). In diesem Raum mischt sich psychische mit äußerer Realität. - Zeul bezeichnet diesen Raum als 'Höhle' im filmischen Erleben. Daraus ergeben sich neue Perspektiven und Erkenntnismöglichkeiten, die in diesem Buch darlegt werden.
Aus dem Inhalt
I. Vorwort
II. Geschichtliche Anmerkungen zu Psychoanalyse und Film
III. Eigenständigkeit von Filmästhetik
IV. 'Die Urhöhle als Höhlenhaus der Träume' (René Spitz)
- Sich in den Film fallen lassen, vom Film geschluckt (gegessen) werden
- Traumleinwand (dream screen): Regression auf Kontakt- und Fernwahrnehmung
- Bildlose Träume (blank dreams):Regression auf die vorbildliche Phase in der Entwicklung
V. Der aktive 'Zuschauer-Säugling'
- Anmerkungen zu Bellours Thesen zur Filmtheorie
- Das Blickverhalten des Säuglings
- Die Welt der vermischten Sinneswahrnehmungen – der vermischten Gefühle
VI. Weibliche Rezeption von Film
- Anmerkungen zur feministischen Filmtheorie
- Weiblichkeit in der Psychoanalyse
- Die homosexuelle Phase in der weiblichen Entwicklung
- Verliebtheit: Die Wiederbelebung der frühen großartigen Mutter-Tochter-Beziehung und Rezeption von Film
- Anmerkungen zur präverbalen Verliebtheit des Jungen in die Mutter
VII. Psychoanalytische Methoden der Filmanalyse
- Die Verwendung von Übertragung
- Die Bedeutung von 'plötzlichen Momenten' und 'Momenten der Begegnung' für die Analyse von Film
- Psychoanalytische Situation und Filmsituation: Ähnlichkeit und Verschiedenheit
- Schwierigkeiten bei der Filminterpretation
VIII. Filmanalyse als kontrollierte Selbstanalyse
- Das Konzept der Selbstanalyse
- Filminterpretation ohne Filmprojektion
- Zur Methode der Filminterpretation
- Filmanalysen sind keine psychoanalytischen Fallgeschichten
IX. Filminterpretationen
- Der Blick
- Die Geschichte einer Leidenschaft:
- Brief Encounter (1945), David Lean, Großbritannien
- Gilda – weiblich gesehen:
- Gilda (1946), Charles Vidor, USA
- 'Wenn Blicke töten könnten.'
- Ensayo de un crimen (1955), Luis Buñuel, Mexiko
- Die Gestaltung der Phantasie von Madame Butterfly über den Blick:
- M. Butterfl y (1993), David Cronenberg, USA
- Das Gesicht
- Das Antlitz der Marmorstatue:
- The Barefoot Contessa (1954),
- Joseph L. Mankiewicz, USA
- Das Gesicht, das verhüllt:
- Madame Bovary (1992), Claude Chabrol, Frankreich
- Räume
- Des Meeres und der Liebe Wellen:
- Ryan’s Daughter (1970), David Lean, USA
- Winter: Fargo (1996), Joel und Ethan Coen, USA
X. Zur Psychoanalyse des Films
Die Autorin
Mechthild Zeul, Dipl.-Psych., Dr. phil., Psychoanalytikerin, niedergelassen in eigener Praxis in Frankfurt am Main und Madrid, langjährige Redakteurin und Mitherausgeberin der Zeitschrift Psyche, zahlreiche Veröffentlichungen zu den Gebieten Psychoanalyse und Weiblichkeit, psychoanalytische Krankengeschichten, Psychoanalyse und Film, zuletzt: Carmen & Co. Weiblichkeit und Sexualität im
Film (1997).