Details

Autor Pessoa, Fernando
Herausgeber Zenith, Richard (Hg.)
Verlag FISCHER Taschenbuch
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.09.2006
Format 19 × 12.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 576 Seiten
Gewicht 426
ISBN 9783596172184

'Wir alle, die wir träumen und denken, sind Hilfsbuchhalter, wir führen Buch und erleiden Verluste.'

Fernando Pessoa

Zu diesem Roman

Der Leser des Romans hat das Glück, dem scheinbar ganz unbedeutenden Hilfsbuchhalter Soares aus Lissabon zu begegnen; einem Menschen, dem "das Leben als ein metaphysischer Irrtum der Materie" erscheint, und der im Geheimen eigentlich Philosoph, ein Philosoph des Verzichts, ist, welcher den Ballast und Alltagstand beiseite schiebt und Zeit findet, über das Leben, ´Sein und Zeit` nachzudenken; aufgeschrieben in wunderschöner Sprache von Fernando Pessoa.

"Ich mache es mir an meinem Schreibtisch bequem wie an einem Bollwerk gegen das Leben", notiert Bernardo Soares, der Zärtlichkeit empfindet für sein altes Tintenfass, seine Geschäftsbücher und den gebeugten Rücken Sérgios, der neben ihm Warenbegleitpapiere ausfertigt: "Ich liebe das alles, vielleicht weil ich sonst nichts zum Lieben besitze – oder vielleicht auch deshalb, weil nichts die Liebe einer Seele wert ist und, wenn wir es schon für ein Gefühl halten, es ebenso lohnend ist, dieses Gefühl meinem kleinen Tintenfass entgegenzubringen wie der großen Gleichgültigkeit der Gestirne."

Stimmen zum Roman

"(...) Mit seinem Buch der Unruhe, diesem wahrhaft unerschöpflichen Traum- und Lebensbuch, rückte Pessoa Portugal wieder ins Blickfeld der geistigen Welt. Und von Pessoas Lissabon spricht man dort nun ebenso ehrfürchtig wie von Prousts Paris, Kafkas Prag oder Joyce’ Dublin. (...)"

Peter Hamm, in: Die Zeit

Zum Inhalt

Lissabon ist die weiße Stadt am Meer, in der sich Traum und Sehnsucht treffen. Keiner konnte ihre Melancholie und Einsamkeit besser ermessen als Fernando Pessoa. Hinter immer neuen Masken schlüpft er durch die engen Gassen, um mit jedem Blick eine neue Szene des kleinen Welttheaters zu erhaschen.

Über den/die Autoren

Fernando Pessoa (1888-1935), der bedeutendste moderne Dichter Portugals, ist auch bei uns mit dem »Buch der Unruhe« bekannt geworden. Einen Großteil seiner Jugend vebrachte er in Durban, Südafrika, bevor er 1905 nach Lissabon zurückkehrte, wo er als Handelskorrespondent arbeitete und sich nebenher dem Schreiben widmete. 1912 begann seine Tätigkeit als Literaturkritiker und Essayist. Er schuf nicht nur Gedichte und poetische Prosatexte verschiedenster, ja widersprüchlichster Art, sondern Verkörperungen der Gegenstände seines Denkens und Dichtens: seine Heteronyme, darunter Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos – und er schrieb eben auch als Pessoa, das im Portugiesischen so viel wie »Person, jemand« bedeutet.
Inés Koebel, geboren in Bamberg, arbeitete als Buchhändlerin und freie Feature Autorin. Sie übersetzt aus dem Französischen und Portugiesischen, hat den Band ›Brasilien erzählt‹ (S.Fischer 1994) ediert und ist Mitherausgeberin der neuen Pessoa-Werkausgabe, zuletzt erschien von ihr der Band ›Er selbst‹ . Neben dem ›Buch der Unruhe‹ hat sie die Gedichte von Álvaro de Campos, Alberto Caeiro und Ricardo Reis übertragen sowie Baron von Teive und Pessoas statisches Drama ›Der Seemann‹.

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