Details

Herausgeber Brisch, Karl-Heinz (Hg.)
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 20.04.2016
Format 23,1 × 16 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 288 Seiten
Gewicht 583
ISBN 9783608960983

Zu diesem Buch

Viele Kinder aus Migrantenfamilien wachsen in einem kulturellen und emotionalen Spannungsfeld auf. In den neuen Gesellschaften und Kulturen erleben sie Stress, Anpassungsdruck, Entbehrungen und manchmal aggressive Anfeindungen. Dadurch wird ihr Bindungssystem erschüttert und das Gefühl von Urvertrauen in Schutz durch liebevolle Menschen kann verloren gehen. Diese Erfahrungen können potentiell traumatisch verarbeitet werden und zu tiefgreifenden Bindungsunsicherheiten führen mit einem Gefühl von extremer Angst. International renommierte Fachleute und Forscher berichten aus ihren Erfahrungen und Studien und zeigen Wege für neue Entwicklungen auf.

Menschen mit Migrationshintergrund gleich welchen Alters haben ein erhöhtes Risiko für Abhängigkeitserkrankungen, posttraumatische Belastungsstörungen, psychosomatische Leiden und andere psychische Störungen. Die Autorinnen und Autoren des Bandes erklären,

  • welche Rolle die Bindungspersonen spielen,
  • welche Faktoren schützen und
  • wie neue Beziehungen aufgebaut werden.

Inhalt

  • Vorwort, Einleitung
  • Thomas Hegemann / Melisa Budimlic: Brücken bauen zwischen Sprachen und Kulturen. Zum Einsatz von Gemeindedolmetschern zur Überbrückung von Kommunikationshindernissen in psychosozialen Diensten
  • Visal Tumani: Spielt Kultur bei der Bindungstraumatisierung eine Rolle?
  • Carolin Mogk: Allein in Deutschland – Psychotherapie und psychosoziale Arbeit mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen
  • Elaine Arnold: Migration und die Auswirkungen zerbrochener Familienbindungen
  • Gülay Teke: Migrationssensibler Kinderschutz
  • Eva Pattis Zoja: Nach Massengewalt und Vertreibung: Der symbolische Spielraum als sicherer Ort, an dem Bindung wieder entstehen kann
  • Jorge Aroche / Mariano Coello: Das komplexe Wechselspiel zwischen Bindung, Kultur und
  • Flüchtlingstrauma – eine Herausforderung für die klinische Praxis
  • Imen Belajouza: Psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus arabischen Familien
  • Barbara Schuler: Kinderhandel in Westafrika: Psychische Auswirkungen auf Betroffene und ihre Entwicklung mit besonderem Augenmerk auf Bindungsstörungen
  • Andrea Perry: An der Seite eines Suchenden – ein bindungsorientierter Ansatz in der Arbeit mit voneinander getrennten Familienmitgliedern
  • Patrick Meurs / Gül Jullian: Das Projekt »Erste Schritte« – kultursensible und bindungsgerichtete präventive Entwicklungsberatung für Migranteneltern und Kleinkinder
  • Karl Heinz Brisch: Migration und internationale Adoption: Psychotherapie zwischen den Kulturen
  • Adressen der Autorinnen und Autoren

Über den Herausgeber

Karl Heinz Brisch, Privatdozent, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Nervenarzt und Psychoanalytiker. Er leitet als Oberarzt die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie im Dr. von Haunerschen Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität, in München. Brisch ist Dozent sowie Lehr- und Kontrollanalytiker am Psychoanalytischen Institut Stuttgart.

Sein Forschungsschwerpunkt umfasst den Bereich der frühkindlichen Entwicklung zu Fragestellungen der Entstehung von Bindungsprozessen und ihren Störungen. Brisch war viele Jahre für Deutschland Vorsitzender der Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit (GAIMH e. V., German-Speaking Association for Infant Mental Health).

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