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Herausgeber Hierdeis, Helmwart (Hg.)
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
Auflage/ Erscheinungsjahr 15.08.2016
Format 20,5 × 12,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 368 Seiten
ISBN 9783525462713

Zu diesem Reader

Sigmund Freud hat sich schon 1913 Gedanken darüber gemacht, welche Wissenschaften ein besonderes Interesse an der Psychoanalyse haben könnten. Er nannte in diesem Zusammenhang Psychologie (vor allem Entwicklungspsychologie), Sprachwissenschaften, Philosophie, Biologie, Kulturgeschichte, Kunstwissenschaften, Soziologie und Pädagogik. Dass die Psychoanalyse umgekehrt vom Wissen anderer Wissenschaften profitiert, war ihm zwar bewusst, schließlich hatte er selbst fundierte Kenntnisse in diesen Gebieten, er ging diesen Bezügen aber nicht ausdrücklich nach, sondern beließ es bei der Hoffnung auf »reiche Verknüpfungen«.

In welchem Ausmaß die Psychoanalyse heute von zahlreichen Wissenschaften herangezogen wird, um sich selbst, ihre Erkenntnisinteressen, ihre Forschungsgegenstände und ihre Wirkungen zu verstehen, belegt ein Fülle von Publikationen. Im Laufe der Zeit hat auch die Psychoanalyse erkannt, dass sie auf das Wissen anderer Wissenschaften angewiesen ist, um hinsichtlich ihrer zentralen Aufgaben Heilung und Kulturkritik nicht zu veralten und um ihr Gewicht im Rahmen des Wissenschaftssystems zu verstärken. Der Band macht anhand von je zwei Beiträgen aus der Psychoanalyse einerseits und Medizin, Philosophie, Theologie, Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Literatur- und Sprachwissenschaften andererseits die gegenseitige Bereicherung sichtbar.

Inhalt

Helmwart Hierdeis: Einführung

Psychologie

  • Inge Seiffge-Krenke: Psychoanalyse und Psychologie: Heilen und Forschen im Austausch?
  • Franziska Scherer: Die Wiederentdeckung des ganzen Menschen: Einflüsse der Psychoanalyse auf die Verhaltenstherapie

Philosophie

  • Andreas Hamburger: Psychoanalyse und Philosophie
  • Peter Heintel: Freud und die Philosophie

Soziologie

  • Angelika Ebrecht-Laermann: Die Gesellschaft im Einzelnen – Vom möglichen Interesse
  • der Soziologie für die Psychoanalyse
  • Johann August Schülein: Zur Kooperation von Soziologie und Psychoanalyse

Pädagogik

  • Margret Dörr: Psychoanalytiker als Zaungäste – Vom Nutzen der Pädagogik für die Psychoanalyse
  • Achim Würker: Der Pädagoge als psychoanalytisch aufgeklärter Sisyphos – Vom Nutzen der Psychoanalyse für die Pädagogik


Dichtung und Literaturwissenschaft

  • Günther Bittner: Dichtung – die überaus harte Nuss. Über Schwierigkeiten der Psychoanalyse, sich zur Literatur zu positionieren

Carl Pietzcker: Psychoanalyse − ein Gewinn  für die Literaturwissenschaft

Linguistik

  • Michael B. Buchholz: Psychoanalyse, Sozialwissenschaft und Linguistik. Überwindung von Individualismus und Aufmerksamkeit für eine »andere Empirie«
  • Uli Reich: Psychoanalyse und Linguistik: Chancen einer gefährlichen Liebschaft. Ein Programm, kein Forschungsüberblick

Theologie

  • Claudia Eliass / Beate West-Leuer: Sinne, die zur Seele führen. Der Mund im psychoanalytisch-theologischen Dialog
  • Wolfgang Wiedemann: Szenen einer Ehe: Theologie und Psychoanalyse

Epilog

  • Peter Schneider: Psychoanalyse et al. - Ein epistemologischer Essay über Wege und Irrwege des wissenschaftlichen Austauschs, Ödipus und das Problem der Enthistorisierung des psychoanalytischen Wissens

Die Autorinnen und Autoren

Der Herausgeber

Helmwart Hierdeis, Prof. Dr., Psychoanalytiker, war Erziehungswissenschaftler an den Universität Erlangen-Nürnberg, Innsbruck und Bozen-Brixen.

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