Details

Autor Bernardy, Jörg
Verlag Tectum
Auflage/ Erscheinungsjahr 17.09.2014
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 206 Seiten
Gewicht 207
ISBN 9783828834132

Zu diesem Buch

Aufmerksamkeit ist zu einer der wichtigsten Ressourcen in der informationsgetriebenen Gesellschaft geworden. Es geht nicht nur um die Aufmerksamkeit für sich selbst und in zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch um Aufmerksamkeit als Rohstoff der individuellen ökonomischen Position. Durch zunehmende Kommunikation in der digitalen Ära wird Aufmerksamkeit zu einer Währung, die Zeit und Geld überstrahlen und neben sich erblassen lassen kann. Auf dieser medialisierten Stufe der Ökonomie der Aufmerksamkeit nimmt der Kampf um Aufmerksamkeit Formen eines mentalen Kapitalismus an.

Mithilfe von Rousseau, Mead, Sartre, Adorno, Horkheimer, Foucault, Honneth, Sloterdijk, Habermas und Nussbaum führt Jörg Bernardy in die einzelnen Ebenen und Dimensionen der zugespitzten Ökonomie der Aufmerksamkeit ein. Er liest den kultur- und medienwissenschaftlichen Entwurf von Georg Franck auf seine philosophischen Grundlagen hin und erweitert ihn. Damit macht er die Entwicklung der Aufmerksamkeit als Kapital aus zeitgenössischer Perspektive und mit Blick auf die nächsten Jahre greifbar.

Aus dem Inhalt

Einführung in die Ökonomie der Aufmerksamkeit

  1. Einleitung
  2. Eine faszinierende Idee und ihre Wirkungsgeschichte
  3. Kritik am Wissenschaftsbetrieb
  4. Eine phänomenologische Definition von Aufmerksamkeit (Heidegger)
  5. Aufmerksamkeit und gesellschaftlicher Wandel

Die Ökonomie der Selbstwertschätzung

  1. Selbstwertmaximierung und Nutzenmaximierung
  2. Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Abhängigkeit (Nussbaum)
  3. Das Streben nach Beachtung (Aristoteles, Nussbaum)
    a) Die Sorge um den Selbstwert (Foucault)
    b) Aufmerksamkeit und Anerkennung (Honneth)
  4. Wunsch nach Beachtung
    a) Selbsttäuschung und Größen-Selbst. Das Gewissen und die platonische Thymós-Lehre (Sloterdijk)
  5. Moralisches Empfinden und Intuition
  6. Ein Marktpreissystem für Aufmerksamkeit
  7. Die Gesellschaft und der Andere (Mead)
    a) Der homo comparans (Illouz)
    b) Das Ansehen als fremde Macht (Sartre)
  8. Von der Selbstwertschätzung zum mentalen Kapitalismus

Mentaler Kapitalismus als Zeitdiagnose

  1. Vier verschiedene Kapitalarten
  2. Die medienästhetische Unterwanderung der Kultur
  3. Prominenz und der geschichtliche Wandel des Prestigebegriffs (Honneth, Sloterdijk)
  4. Ausbeutung im mentalen Kapitalismus (Walzer)
  5. Die drei Kränkungen des modernen Menschen (Freud)
  6. Awareness als Gegenbewegung

Kritische Analyse der Idee des mentalen Kapitalismus

  1. Eine Neuauflage der Kulturindustrie? (Horkheimer / Adorno)
  2. Zentrale Kritikpunkte und Schwachstellen
  3. Gegen eine misanthropische Medientheorie? (Flusser)
  4. Mentaler Kapitalismus und postindustrielle Religion
  5. Über den Kult des Selbstbilds und andere Castingshows (Rousseau, Mead)
  6. Plädoyer für eine Ökonomie der Großzügigkeit (Illouz, Simmel)

Die Ökonomie der Aufmerksamkeit als Rampensau

  1. Die Ökonomie der Aufmerksamkeit und ihre Diskurse
  2. Ein eigenständiger interdisziplinärer Diskurs?
  3. Zwischen Populärwissenschaft und philosophischer Antike
  4. Aktualität von Francks medienästhetischer Zeitdiagnose
  5. Die Ökonomie der Aufmerksamkeit als Parodie auf die Philosophie?
  6. Ist die Ökonomie der Aufmerksamkeit eine Rampensau?
  7. Alle Menschen sind Philosophen … (Habermas, Popper)

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