Details

Autor Deleuze, Gilles; Guattari, Félix
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 1977 (Nachdruck 2000)
Format 17,6 × 10,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 544 Seiten
Gewicht 320
Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft, Band 224
ISBN 9783518278246

Zu diesem Buch

Deleuze und Guattari begreifen den Ödipus-Komplex als ein kulturspezifisches, nämlich abendländisch-bürgerliches Phänomen. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist die Wunschproduktion ›normaler‹ vs. ›schizophrener‹ Menschen in der gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaft, wobei insbesondere die Analyse des ›Schizo‹ die klammheimlichen Wirkmechanismen der Gesellschaft zu erhellen vermag, die ihn ja erst ausstößt.

Das Schlüsselwerke von Deleuze / Guattari "Anti-Ödipus" (Band I) versteht sich darüber hinaus als Kritik an der Psychoanalyse, an Freud und auch als Kritik an Lacan. Psychoanalyse wird hier von den Autoren gesehen als Instrument der Aufrechterhaltung von (u. a. kapitalistischer) Dominanz und Klassenverhältnissen insbesondere durch die Unterwerfung des Subjekts unter die phallische Struktur der Kultur. Dagegen setzen Deleuze und Guattari ihr Konzept der Wunschmaschine, eines maschinell gedachten Unbewußten, das, anders als in der Psychoanalyse, nicht sprachlich strukturiert ist. Das Subjekt ist danach nicht so sehr vom negativen Mangel (wie bei Lacan), sondern vom positiven Wunsch gekennzeichnet.

Über den Autor

Gilles Deleuze wurde am 18. Januar 1925 in Paris geboren und starb am 4. November 1995 ebenda. Er verbrachte fast die gesamte Zeit seines Lebens in Paris. Während des Zweiten Weltkriegs besuchte er das Lycée Carnot sowie für ein Jahr die Eliteschule Henri IV. Deleuze studierte von 1944 bis 1948 Philosophie an der Sorbonne. Während der 1950er Jahre lehrte Deleuze an verschiedenen Gymnasien. 1957 trat er eine Stelle an der Sorbonne an. Er hatte bereits sein erstes Buch über David Hume veröffentlicht. Deleuze beschäftigte sich insbesondere mit der Kritik am Rationalismus und der Wesenslehre. Von 1960 bis 1964 hatte Deleuze eine Anstellung am Centre national de la recherche scientifique. Während dieser Zeit beschäftigte er sich mit Nietzsche und Henri Bergson und veröffentlichte Nietzsche und die Philosophie. Er schloss eine enge Freundschaft mit Michel Foucault und gab mit ihm zusammen die kritische Gesamtausgabe von Friedrich Nietzsche heraus. Von 1964 bis 1969 war er Professor an der Universität von Lyon. Im Jahr des Pariser Mai 1968 reichte er seine Dissertation Differenz und Wiederholung und seine Zweitthese Spinoza und das Problem des Ausdrucks in der Philosophie ein. Nachträglich wurden diese Arbeiten als erste und fruchtbarste Versuche erkannt, die Studentenrevolte philosophisch zu begreifen. Von 1969 bis 1987 war er Dozent an der Reformuniversität Paris VIII. Wegen einer schweren Atemwegserkrankung, an der Deleuze seit Jahrzehnten gelitten hatte, beging er am 4. November 1995 Selbstmord. (Quelle: Nach Wikipedia, gekürzter Text)

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