Details

Autor Zhadan, Serhij
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr Deutsche Erstausgabe 26.11.2007
Format 17,6 × 10,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 216 Seiten
Gewicht 133
ISBN 9783518125229

Zu diesem Band mit frühen Prosatexten des ukrainischen Autors

»Vergiß die Politik, lies keine Zeitung, geh nicht ins Netz, verweigere deine Stimme« – so beginnt der »Linke Marsch«, ein Kapitel aus Serhij Zhadans zweitem Prosaband, dem ein Song der Sex Pistols, Anarchy in the UKR, als Motto dient. Zhadan hat sich seit den 90er Jahren und spätestens mit Erscheinen dieses Buches Anfang der 2000er Jahre zu einer starken und vernehmlichen Stimme der jungen ukrainischen Literatur entwickelt und zählt inzwischen zu den wichtigsten Literaten seines Landes.

In dieser Erzählung sehen und erleben wir Zhadans Ich-Erzähler ständig auf dem Weg, immer unterwegs; ob im Zug oder ob er bizarre Landschaften durchtreift. Es zieht ihn bei seinen Erkundungen der Regionen nicht etwa zu den verfallenen Ruinen der habsburgischen Vergangenheit, sondern in die Industriebrachen des Donbass im Südosten des Landes – an eben jene Orte des von den Sowjets einst dort zerschlagenen Anarchokommunismus. Niemand scheint sich dort mehr an Nestor Machno zu erinnern, jenem jungen ukrainischen Anarchisten, der während des russischen Bürgerkriegs (1917-1921) die selbsternannte „Revolutionäre Aufständische Armee der Ukraine“ befehligte, die von den Sowjets verbissen bekämpft wurde. Als Anführer und gefürchteter ´Freidenker` wurde Machno von der sowjetischen Geschichtsschreibung zum Banditen erklärt; die Anarchisten in aller Welt aber verehren ihn als Befreiungskämpfer, als einen Helden, der - in dieser Erzählung - im November 2004 in Charkiw, zu Füßen des »Fuck-Lenin-Denkmals«, wundersamerweise wiederaufersteht ...

Der Autor

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum »Buch des Jahrzehnts«. Zhadan lebt in Charkiw.

Preise:

  • Preis der Leipziger Buchmesse 2018
  • Schweizer Literaturpreis der Jan-Michalski-Stiftung 2014
  • Brücke Berlin-Preis 2014
  • Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis 2002

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