Details

Autor Schirnding, Albert
Verlag C.H.Beck
Auflage/ Erscheinungsjahr 18.01.2024
Format 20.5 × 12.4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 176 Seiten
Gewicht 287
ISBN 9783406808401

Zu diesem Buch

Das Alter wird, je länger wir priviligierten Menschen aus dem globalisierten Norden in großen Teilen leben, zu einer ganz eigenen Lebensphase. Wer sich auf sie einzulassen bereit ist, wer die unvermeidlichen Verluste, die sie mit sich bringt, nicht verleugnet und verdrängt, kann vieles an Einsichten und Tiefe für diesen abschließenden Teil seines Lebens gewinnen.

Mit einem Mal werden Gedanken an Menschen und Dinge wach, die früher kaum eine - oder eine ganz andere Rolle spielten. Vielleicht wird immer uninteressanter, unwichtiger, was lange als  unentbehrlich schien. Albert von Schirndings poetisch-anregendes Buch begegnet dem Phänomen ´Alter` mit klarem Blick und großer Gelassenheit. Wie lässt sich das Vergehen der Zeit durch ihre bekömmliche Gestaltung als Chance, nicht als bedrohliche Torschlußpanik begreifen und erlben? Was geschieht im Innern, wenn das Leben nach außen womöglich einsilbiger, monotoner wird, wenn alte Beziehungen ausleiern oder mit dem Tod des Gegenüber enden? Welche lang genährten Gewissheiten tragen im Alter durch, welche werden unwichtig oder erweisen sich in der Rückschau als belanglos, gar als Holzwege? Wie ist das eigenen Verhältnis zum rasant sich wandelnden Zeitgeist, wo das eigene Leben doch schon etliche Moden und Zeitgeister erleben, erdulden, vielleicht belächeln durfte?

Albert von Schirnding, der Literat und Literaturbegeisterte, denkt über vielgeliebte Bücher nach, die ihn durch die Jahre begleitet haben, über die Musik seines Lebens, über Menschen und Begegnungen, Momente des Scheiterns und der Rettung. Aufmerksam durchwandert er die Lebenslandschaft des Alters und findet darin gleichermaßen Schatten und Glanz.

Inhalt

Das Märchen vom plötzlichen Reichtum des alten Mannes / Zwei Schalen / Lebensgrenzgänger (1) / Störungen / Das Überflüssige / Krankheit / Die Krankheit zum Tode / Der Tag danach / Ein hundertster Geburtstag / Spiel und Ernst / Linie und Zyklus / Zeit-Physik / Prozess und Kairos / Tempus / Zeitgestaltung und Zeitvergehen / Vergänglichkeit / Tote Sänger / Publikumsjubel / Kastraten / Orte in der Musik / Cherubino / Tosca / Zweierlei Lohengrin / Bruckner / Speicherfund / Vorschnelle Erfüllungen / Levine etc. / Das Schöne und das Wahre / Lektüre-Topographie / Odyssee / Wenn Helden ins Gras beißen / Prousts Lindenblatt / Der Wille zum Gegenglück / «Doch leider blieb alles beim alten» / Ein Halbsatz von Thomas Mann / Hesse / Penzoldt / Loerke / Eine Meise unterwegs zu Heraklit / Erschöpfbarkeit von Kunstwerken / Mit anderen Worten / Unwörter (1): «Spannend» / Unwörter (2): «Unverzichtbar» / Unwörter (3): «Geschuldet» / Unwörter (4): «Wissen um» / Unwörter (5): «Männerfreundschaft» / Schüttelreime / Genieverdacht / Gymnasiale Klassengesellschaft / Biedere Schüler / Pädagogischer Eros? / Eine überholte Widmung / Vom Ichsagen / Das alte Ich und sein Doppelgänger / Erwachsene / Kulturphänomen Sexualität / Zur Homosexualität / Menschen getroffen (1–14) / Die Stille nach dem Sturm / Wiederholungen / Überwindungen / Netzwerk / Kiesgrube / Vom Scheitern / Rettungen / Unfassbarer Tod / Humor / Kalte Zimmer / Lebensgrenzgänger (2) / Wir sterben jung / Piazza del Biscio.

Pressestimmen

"Eine beeindruckende Sammlung von etwa 90 essayistischen Miniaturen. Texte voller Weisheit, Noblesse und bitterem Trost werden der Leserin und dem Leser noch lange in Erinnerung bleiben, nicht zuletzt aufgrund der präzisen Sprache des Autors.“

Oliver Pfohlmann auf Deutschlandfunk

„Das Alter lernt keiner im Voraus, man lernt es nur durch die Erfahrung selbst. … Schirnding fasst es in das Bild von den zwei Schalen einer Waage, Zukunft und Vergangenheit."

Wolfgang Matz, in der Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ

„Die eigentlich atemberaubende Wendung: Hier schreibt gar nicht in erster Linie ein Alter über das Alter, sondern ein ewig Junger.“

Gustav Seibt, in der Süddeutsche Zeitung SZ

Der Autor

Albert von Schirnding, geb. 1935, ist Lyriker, Erzähler, Essayist und Literaturkritiker. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

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