Details

Herausgeber Brücher, Klaus; Poltrum, Martin (Hg.)
Verlag Parodos Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 12.2012
Format 21 × 14 cm
Seiten/ Spieldauer 336 Seiten
Gewicht 468
ISBN 9783938880555

Zu diesem Beitrag

Vor jeder Therapie steht die Diagnose – aber ist die gegenwärtige Praxis der psychiatrischen Diagnostik geeignet, klinisches Handeln und wissenschaftliche Forschung anzuleiten? Der Versuch, psychische „Störungen“ theorie- und schulenunabhängig zu operationalisieren (DSM, ICD), hat zu keiner sinnvollen Ordnung geführt und eine Verarmung der klinischen Wahrnehmung und Praxis mit sich gebracht. Eine klare Erfassung psychiatrischer Krankheitsbilder hinsichtlich Psychopathologie, Differentialdiagnose, Ätio-Pathogenese, Prognose und Therapie ist allerdings eine unverzichtbare Voraussetzung für rationale Interventionen im Bereich der Psychiatrie.

Was Diagnosen und die verschiedenen diagnostischen Systeme prinzipiell leisten und wo ihre Grenzen sind, wird durch die Kritik der diagnostischen Vernunft bestimmt. Diagnosen können Menschen stigmatisieren, aber auch entlastend und exkulpierend wirken, sie sind die Grundlage für Verstehens- und Erklärungsansätze und für daraus abgeleitete Interventionen. Nicht zuletzt verweisen Diagnosen auch in die Geschichte, denn jede Zeit findet und erfindet ihre Krankheiten ein Stück weit mit. Der Band leistet die notwendige kritische Bestimmung psychiatrischer Diagnostik für unsere Zeit.

Die Herausgeber

  • Klaus Brücher, Dr. med., Ärztlicher Direktor der AMEOS Klinik Dr. Heines (Bremen).
  • Martin Poltrum, Dr. phil., Leiter der Akademie des Anton Proksch Instituts (Wien) und Philosophischer Psychotherapeut.

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