Details

Autor Karen, Gloy
Verlag Verlag Wilhelm Fink
Auflage/ Erscheinungsjahr 2019; 17.12.2018
Format 24 × 16 × 2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Buch
Seiten/ Spieldauer 259 Seiten
Abbildungen 1 s/w Tab.
Gewicht 446
ISBN 9783770564033

Zu dieser Arbeit

Das Buch behandelt die Aspekte der Andersheit in seiner ganzen Breite von der Intersubjektivität über das Ich in seiner Andersheit bis zur Andersheit Gottes und dem prärationalen und hyperrationalen Anderen.

Unsere westliche Kultur ist, bedingt durch die Tradition, eine Ich-zentrierte, die den Anderen und das Andere weitgehend vernachlässigt hat. Mit den sich 2015 über Europa ergießenden Flüchtlingsströmen und der Begegnung mit den Fremden trat das Problem grundsätzlich wieder auf die Tagesordnung und forderte das Nach-denken über die Anderen und das Andere heraus. Im vorliegenden Buch steht das Andere in allen Facetten zur Disposition. Das Buch ist für Leser gedacht, die kritisch auf die einseitige Akzentuierung des Ego (des Selbst) in der westlichen Welt reflektieren. Wie Heidegger von einer Seinsvergessenheit sprach, so kann man bezüglich unserer Kultur von einer Alteritätsvergessenheit sprechen.

Inhalt

Einleitung

  • 1. Das Verhältnis der Philosophie zur Andersheit
  • 2. Deffinition des Anderen und der Andersheit
  • 3. Methodische Reflexion und Vorschau.

I. Teil: Die Anderen

A. Vermitteltheit der Intersubjektivität bzw. Interpersonalität, demonstriert an Georg Wilhelm Friedrich Hegel

  • 1. Menschliche Gemeinschaft: eine Synthesis a priori oder a posteriori?
  • 2. Liebe als Interpersonalität
  • 3. Herrschaft – Knechtschaft: die soziologische Interpretation
  • 4. Die psychologische Interpretation.
  • 5. Die politisch-historische Interpretation.
  • 6. Die onto-theologische Interpretation
  • 7. Intersubjektivitätsthese oder Subjektivitätsthese?

B. Unmittelbarkeit der Begegnung bei Martin Buber

  • 1. Bubers dialogisches Prinzip
  • 2. Beziehung zwischen Ich und Du: das reine Zwischen
  • 3. Das ewige göttliche Du

II. Teil: Das Andere: Le je est l’autre, demonstriert an Jacques Lacans Theorie des Spiegelstadiums

  • 1. Geschichtliche Verortung der Theorie
  • 2. Methodik
  • 3. Analyse des Spiegelstadiums
  • 4. Aufbau der Lacan’schen Theorie
  • 5. Kritik und Schwierigkeiten.
  • 6. Je – moi – l’autre (Ich – Mich – der oder das Andere)

Teil: Das ganz Andere (Göttliche)

A. Platon: Das Sonnengleichnis ein Fall von negativer Theologie?

  • 1. Der Transzendenzgedanke
  • 2. Widersprüchlichkeit der Beschreibung der Idee des Guten
  • 3. Mögliche Anknüpfungspunkte für eine neuplatonische Platon-Auslegung
  • 4. AuWoösung der Schwierigkeit.

B. Pseudo-Dionysius Areopagita.

  • 1. Der Neuplatonismus.
  • 2. Person und Werk von Pseudo-Dionysius Areopagita
  • 3. De mystica theologia
  • 4. Dizferenz zwischen positiven und negativen Aussagen
  • 5. Quintessenz: Totalnegation des Sinnlichen und Intelligiblen

C. Nicolaus Cusanus: De li non aliud

  • 1. Thema und Methode
  • 2. Aufbau von De li non aliud
  • 3. Herleitung des Gottesnamens: non aliud
  • 4. Cusanus: Theologe oder Pantheist?

D. Johann Gottlieb Fichte: Wissenschaftslehre von (2. Vortrag)

  • 1. Programm und Methode
  • 2. Aufstieg
  • 3. Das Problem der absoluten Negation und Abstraktion
  • 4. Der Abstieg als Erscheinung des Absoluten

E. Jacques Derrida: Di Dférance

  • 1. Charakterisierung der Postmoderne
  • 2. Der Bereich der Dférence
  • 3. Dférance

IV. Teil: Das Andere als Sub- und Hyperrationales

A. Subrationales Anderes

  • 1. Dual, Trial, Quaternal als Zwitterphänomene und Grundlage der reihentheoretischen Zahlauffassung
  • 2. Urworte und ihr Gegensinn
  • 3. Das Wir-Gefühl.
  • 4. Platons Parmenides

B. Hyperrationales Anderes

  • 1. Sachliche Ambivalenzen, demonstriert an Arcimboldos Jahreszeitenzyklus
  • 2. Sprachliche Mehrdeutigkeit, demonstriert an Quintilians Rhetorik
  • 3. Metaphorik der Sprache – Sprache als Metaphorik

V. Teil: Das Andere als Transhumanes

  • 1. Posthumanismus – Transhumanismus
  • 2. Werkzeuggebrauch in der Geschichte
  • 3. Android und Cyborg
  • 4. Konsequenzen des Transhumanismus

Literaturverzeichnis / Personenverzeichnis / Sachverzeichnis.

Die Autorin

Karen Gloy (* 21. Dezember 1941 in Itzehoe) ist eine deutsche Philosophin. Nach ihrem Abitur studierte sie Philosophie, Germanistik, Physik, Kunstgeschichte und Psychologie an den Universitäten Hamburg und Heidelberg. Zu ihren Lehrern zählten unter anderen Carl Friedrich von Weizsäcker, Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith, Dieter Henrich, Ernst Tugendhat und Michael Theunissen.

1975 promovierte Karen Gloy mit einer Arbeit über Immanuel Kant. Die Habilitation erfolgte 1980 mit der Schrift „Einheit und Mannigfaltigkeit“ an der Universität Heidelberg. 1982 wurde sie außerordentliche Professorin in Heidelberg. Von 1985 bis 2007 war sie Ordinaria für Philosophie und Geistesgeschichte an der Universität Luzern (emeritiert seit 2007). Im Jahr 1996 hatte sie ein Forschungssemester an der Harvard-Universität, Cambridge, MA./USA. 2002–2008 war Karen Gloy auch als ständige Gastprofessorin/dozentin an der Universität Wien tätig. Außerdem lehrte sie bis 2016 am Humboldt-Studienzentrum der Universität Ulm und lehrt weiterhin an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

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