Details

Herausgeber Storfer, A(dolf) J(osef) (1888–1944) (bis Jg. 1931) (Hg.)
Verlag Kraus Reprint
Auflage/ Erscheinungsjahr 1926–1938
Format Gr.-8°
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Broschiert
Seiten/ Spieldauer Bd. 1 (218 S.), Bd. 2 (264 S.), Bd. 3 (206 S.) Bd. 4 (206 S.)
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000333_AQ

Zu dieser Edition

Druckfrischer Reprint aller dreizehn zwischen 1926–1938 erschienener Ausgaben

Band 1 (1926) versammelt Beiträge von:

Freud, Reik, Bernfeld, Ferenczi u. a. sowie das Schwerpunktkapitel zum Thema »Die Psychoanalyse und die Dichter«. (Th. Mann, St. Zweig, Hesse und Polgar). Der umfangreiche Anhang enthält das Verlagsprogramm bis 1925 mit ausführlichen Angaben bzw. Pressestimmen.

Der Band 2 (1927) mit Beiträgen u. a.

zum 70.Geburtstag Freuds von Lou Andreas-Salome, Döblin und Stefan Zweig; zudem Beiträge von G. Groddeck, Th. Reik, E. Simmel, Wyneken.

Der Band 3 (1928) bietet u. a.

2 Erstdrucke von Sigmund Freud (»Der Humor« und »Fetischismus«, (Meyer-Palmedo 1927 d, e).

Der Band 4 (1929) mit Beiträgen von:

Sigmund Freud, »Ein religiöses Erlebnis«, Th. Reik, S. Bernfeld, W. Eliasberg, H. Deutsch, S. Ferenczi, R. Sterba, O. Fenichel u. a.

Der Band 5 (1930) mit Beiträgen von:

Sigmund Freud, (Dostojewski und die Vatertötung), Th. Reik (Freuds Studie über Dostojewski), von Andre Gide, Wilhelm Reich u. a.

Der Band 6 (1931) mit Beiträgen von:

Stefan Zweig, Heinrich Meng, Theodor Reik, Paul Federn, Fritz Wittels, Erich Fromm, Ernst Simmel, Helene Deutsch, Felix Böhm, Franz Alexander, Siegfried Bernfeld, Hans Kalischer u. a.

Der Band 7 (1932) mit Beiträgen von:

Albrecht Schaeffer, »Der Mensch und das Feuer« / E. H. Erlenmeyer, »Bemerkungen zur ›Gewinnung des Feuers‹« / Lou Andreas-Salome, »Der Kranke hat immer recht« /Arnold Zweig, »Odysseus Freud« / M. D. Eder, »Der Mythos vom Fortschritt« / Ludwig Jekels, »Das Schuldgefühl« / Hermann Nunberg, »Magie und Allmacht« / Paul Federn, »Das Ichgefühl im Traume« / Fritz Wittels, "Das Überich in der Geschlechtsentscheidung"; /Melanie Klein, »Die Sexualbetätigung des Kindes« / Robert Wälder, »Die psychoanalytische Theorie des Spiels« / Dorothy Burlingham, »Ein Kind beim Spiel« / Marie Bonaparte, »Der Tod Edgar Poes« / Stefan Zweig, »Das eheliche Mißgeschick Marie Antoinettes« / Eduard Hitschmann, »Werfel als Erzieher der Väter«; / Ernest Jones, »Die Wortwurzel MR«; / Oskar Pfister, »Psychoanalyse unter den Navaho-Indianern« / Theodor Reik, »Der Selbstverrat des Mörders« / Alfred Frh. v. Berger, »Der Dichter hat sie für sich« / R. Baissette, »Der Sohn Alexander des Reichen«.

Der Band 8 (1933) mit Beiträgen von:

Sigmund Freud, Lou Andreas-Salome, H. Nunberg, Stefan und Arnold Zweig, Theodor Reik, Melanie Klein, Anna Feud, Marie Bonaparte u.a. Die Tafeln zeigen Portraits von Sigmund Freud, eine Holzskulptur von O. Nemon, S. Rado, Marie Bonaparte, Freuds Geburtshaus und das Standbild eines Navaho-Indianers.

Der Band 9 (1934) mit Beiträgen von:

S. Freud, E. Jones, Marie Bonaparte (in franz. Sprache), T. Reik, E. Glover, R. Laforgue, W. Muschg, H. Meng, E. Hitschmann, V. Tausk, E. Weiss und A. Aichhorn.

Der Band 10 (1935) u. a. mit den beiden Erstdrucken:

»Die Feinheit einer Fehlhandlung« und »Thomas Mann zum 60. Geburtstag« sowie der ersten deutschen Ausgabe von »Nachschrift 1935. Nachtrag zur Selbstdarstellung« von Sigmund Freud (Meyer-Palmedo/Fichtner 1935a, b und c); zudem: Edoardo Weiss, »Aus einer Einführung in die Psychoanalyse« / Theodor Reik, »Über wechselseitige Erhellung und wiederholte Spiegelung« / Sandor Rado, »Eine ängstliche Mutter« / Harold D. Lasswell, »Das Prinzip des dreifachen Appells. Ein psychoanalytischer Beitrag zur Sozialwissenschaft« / Ives Hendrick, »Die Stärke und Tragfähigkeit des Ichs« / Heinz Hartmann, »Psychoanalyse und Weltanschauung« / Gregory Zilborg, »Zum Selbstmordproblem« / Karl Menninger, »Provozierte Unfälle als Ausdruck von Selbstvernichtungstendenzen« / Raffaele Cantarella, »Psychoanalytische Elemente in der griechischen Tragödie« / Richard Sterba, »Über zwei Verse von Schiller« / Karin Michaelis, »Edgar Poe – im Lichte der Psychoanalyse« / Franz Alexander, »Diesseits und jenseits der Gefängnismauern« / F. Lowitzky, »Die Wiederholung bei Kierkegaard« / Edmund Bergler, »Das Rätsel der Bewußtheit des Ödipuskomplexes« / Heinrich Meng, »Zwang und Strafe als Problem der seelischen Hygiene« / Jenny Wälder, »Aus der Analyse eines Falles von nächtlichem Aufschrecken« / Hans Zulliger, »Milieuwechsel als heilerzieherisches Mittel« / Friedrich Eckstein, »Ältere Theorien des Unbewußten«.

Band 11 (1936) bietet:

Neben den drei Arbeiten von Sigmund Freud, "Moses ein Ägypter", "Wenn Moses ein Ägypter war" und "Die endliche und die unendliche Analyse", die folgende Beiträge von Karl Menninger, "Psychiatrie und Medizin"; /Franz Alexander, "Psychoanalyse und soziale Frage"; /Paul Schilder, "Die Beziehung zwischen sozialer und persönlicher Desorganisation"; /Sandor Ferenci, "Psychoanalyse und Kriminologie" (aus dem Nachlaß); /Robert Wälder, "Kampfmotive und Friedensmotive"; /Heinrich Meng, "Über Wesen und Aufgabe der seelischen Hygiene"; /Edward Glover, "Die unbewußte Funktion der Erziehung"; /Edouard Pichon, "Psychoanalytische Untersuchungsmethoden"; /Steff Bornstein-Windholz, "Mißverständnisse in der psychoanalytischen Pädagogik"; /August Aichhorn, "Zur Erziehung Unsozialer"; /Fritz Wittels, "Die libidinöse Struktur des kriminellen Psychopathen"; /Erwin Stengel, "Prüfungsangst und Prüfungsneurose"; /Helene Deutsch, "Über versäumte Trauerarbeit"; /Rene Laforgue, "Zur Relativität der Wirklichkeit", /Lawrence S. Kubie, "Psychoanalyse kritisch gesehen"; /Hans Christoffel, "Henry Maudselys Anschauungen vom Unbewußten und den Trieben".

Der Band 12 (1937) u. a. mit Beiträgen von:

Sigmund Freud; Thomas Mann (Freud und die Zukunft); Theodor Reik, Anna Freud, Heinrich Meng, Erich Hitschmann, Richard Sterba, Ernst Kris.

Der (letzte) Band 13 (1938) bietet:

Neben den drei Arbeiten von Freud, "Moses ein Ägypter", "Wenn Moses ein Ägypter war" und "Die endliche und die unendliche Analyse" ferner Beiträge von Karl Menninger, "Psychiatrie und Medizin"; /Franz Alexander, "Psychoanalyse und soziale Frage"; /Paul Schilder, "Die Beziehung zwischen sozialer und persönlicher Desorganisation"; /Sandor Ferenci, "Psychoanalyse und Kriminologie"; /Robert Wälder, "Kampfmotive und Friedensmotive"; /Heinrich Meng, "Über Wesen und Aufgabe der seelischen Hygiene"; /Edward Glover, "Die unbewußte Funktion der Erziehung"; /Edouard Pichon, "Psychoanalytische Untersuchungsmethoden"; /Steff Bornstein-Windholz: Mißverständnisse in der psychoanalytischen Pädagogik"; /August Aichhorn, "Zur Erziehung Unsozialer"; /Fritz Wittels, "Die libidinöse Struktur des kriminellen Psychopathen/ Erwin Stengel: Prüfungsangst und Prüfungsneurose /Helene Deutsch: Über versäumte Trauerarbeit /Rene Laforgue: Zur Relativität der Wirklichkeit /Lawrence S. Kubie: Psychoanalyse kritisch gesehen /Hans Christoffel: Henry Maudselys Anschauungen vom Unbewußten und den Trieben.

»Wer irgend Neigung hat, an eine ihn bisher unerschlossene, hochinteressante Welt heranzutreten, sich in sie einzufühlen und vielleicht zu tieferer Beschäftigung mit ihr dadurch leiten zu lassen, der findet in diesem Almanach aus berufenen Federn eine Fülle des Fesselnden und Anregenden.«

(Seinerzeit die Westfälische Zeitung)

Zu Leben und Werk Adolf Storfers:

Adolf Josef Storfer wurde 1888 als Sohn des wohlhabendes jüdischen Holzhändlers Carl Storfer in der Bukowina geboren. Seine Mutter entstammte einer Czernowitzer Bankiersfamilie, die ihre Familie verließ, um eine Beziehung zu einem Husarenoffizier einzugehen und 1893 verstarb. Storfers Zuhause wurden fortan die Kaffeehäuser, in denen sein Vater seine Geschäfte abwickelte. Er besuchte das Gymnasium in Klausenburg, war ein Mitschüler von Bela Kun und gab als Schüler eine sozialistische Wochenschrift heraus. Nach der Matura studierte er zunächst Philosophie, Psychologie und vergleichende Sprachwissenschaft an der Universität Klausenburg bis er an die Juridische Fakultät der Universität Wien wechselte. 1908 setzte er sein Jusstudium an der Universität Zürich fort. Nach einer suizidalen Krise wurde er im Sommer 1909 in die psychiatrische Klinik Burghölzli aufgenommen, gab nach seiner Entlassung sein Studium auf und begann als Korrespondent für die Frankfurter Zeitung und die Züricher Post zu arbeiten. In der Schweiz wurde er auf Freuds Arbeiten aufmerksam, zu dem er 1910 Kontakt aufnahm. Im selben Jahr entstand seine erste psychoanalytische Arbeit „Zur Sonderstellung des Vatermordes“.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sich Storfer freiwillig zur k.u.k. Armee. 1916 wurde er durch eine Schussverletzung an der linken Hand schwer verletzt. Nach Kriegsende ließ er sich zunächst in Budapest nieder, wo er in die Ungarische Psychoanalytische Vereinigung eintrat. Nach der Niederschlagung der Räterepublik flüchtete er nach Wien und arbeitete neuerlich für die Frankfurter Zeitung, von der er sich aufgrund politischer Differenzen jedoch bald trennte. In Wien führte er das Leben eines Bohemiens, verkehrte in den literarischen Zirkeln der Wiener Caféhäuser und war u.a. mit Musil, Broch und Polgar befreundet.

Bei Freud unterzog er sich einer psychoanalytischen Behandlung, nahm an den Sitzungen der Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft teil und wurde 1919 als ordentliches Mitglied in die Wiener Psychoanalytische Vereinigung (WPV) aufgenommen. Obwohl Storfer nie als Psychoanalytiker praktizierte, hielt er doch fallweise Kurse am Psychoanalytischen Lehrinstitut ab. Innerhalb der WPV blieb er ein Außenseiter und pflegte nur mit wenigen Mitgliedern der Vereinigung engeren Kontakt, wie etwa mit Paul Federn, Siegfried Bernfeld oder Richard und Editha Sterba. Ab Sommer 1921 arbeitete er zunächst als Assistent von Otto Rank im Internationalen Psychoanalytischen Verlag, dessen Geschäftsführung er von 1925 bis 1932 übernahm. Storfer „war nie nur Verlagsleiter, sondern vielmehr Redakteur, Schriftsteller, Kritiker und scharfzüngiger Protagonist psychoanalytischer Deutungen im Politischen, genauso wie er ein subtiler Verfechter angewandter Psychoanalyse in den Literatur-, Gesellschafts- und Religionswissenschaften war“ (Scholz-Strasser 1995, 70). Unter seiner Leitung entfaltete der Verlag „durch seinen außerordentlichen Ideenreichtum und seine schöpferische Tätigkeit“ (Reichmayr 1994, 166) ein breit gestreutes, vielseitiges Programmspektrum. So gründete Storfer drei neue Zeitschriften – den Almanach für Psychoanalyse, Die Psychoanalytische Bewegung und die von ihm finanzierte_ Zeitschrift für Psychoanalytische Pädagogik._ Trotzdem befand sich der Verlag aufgrund der Weltwirtschaftskrise sowie Storfers mangelnden kaufmännischen Fähigkeiten in einer permanenten finanziellen Krise und stand immer wieder kurz vor dem wirtschaftlichen Ruin. Dieser Umstand sowie Storfers oftmalige eigenmächtige Entscheidungen führten zu zahlreichen Konflikten mit seinen psychoanalytischen Kollegen und Kolleginnen, gegen die Freud ihn lange Zeit beharrlich verteidigte. Von 1924 bis 1928 gab Storfer gemeinsam mit Otto Rank und Anna Freud die Gesammelten Schriften Freuds heraus, deren erste elf Bände er wesentlich mitgestaltete. 1932 verließ Storfer schließlich den Verlag und begann sich bis 1938 seinen sprachwissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. 1938 änderte er seinen Vornamen von Adolf in Albert. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme gelang Storfer Ende 1938 die Flucht nach Shangai. Dort gab er die von ihm finanzierte Monatsschrift Gelbe Post heraus. 1941 flüchtete er vor der japanischen Armee nach Melbourne, wo er als Hilfsarbeiter in einem Sägewerk arbeitete. A.J. Storfer starb 1944 in einem Melbourner Krankenhaus im Alter von 56 Jahren.

Storfers Werk ist geprägt von seiner immensen Sprachbegabung. So bezeichnete ihn sein Freund, der Verleger und Journalist Josef Kalmer, als einen der „letzten Polyhistoren Wiens“ (Kalmer 1946, 10). Storfer beherrschte bereits als Schüler neben seiner ungarischen Muttersprache fließend Deutsch, Russisch und Französisch. Sein sprachwissenschaftliches Interesse wird auch in seiner ersten psychoanalytischen Studie „Zur Sonderstellung des Vatermordes. Eine rechtsgeschichtliche und völkerpsychologische Studie“ deutlich, worin er die Entstehung und Bedeutung des Wortes „paricidium“, mit dem das älteste überlieferte römische Gesetz jeden Mord als Vatermord bestraft, analysierte. Ab Mitte der 1920er-Jahre begann er mit ersten Arbeiten zu einem Wörterbuch der Psychoanalyse, gab dieses Vorhaben jedoch beim Buchstaben A wieder auf. Richard Sterba führte das Unternehmen später bis zum Buchstaben G weiter. 1935 und 1937 entstanden mit Wörter und ihre Schicksale sowie Im Dickicht der Sprache Storfers Hauptwerke, die ein solcher Publikumserfolg wurden, wie es noch keinem Sprachforscher zuvor beschieden gewesen war und dies obwohl der erste Band im nationalsozialistischen Deutschland erschien (ebd., 10). Seine dritte sprachpsychologische Arbeit, die den Titel „Von A bis Z“ tragen sollte und in der sich Storfer mit der Etymologie von Vornamen beschäftigte, wurde während seiner Flucht von den Nazis beschlagnahmt.

Nach Joachim Danckwardt gelingt es Storfer „didaktisch ungemein geschickt“ seine Leser/Leserinnen „an Hand von Herkunft und Wandel“ von Wörtern „in die Sprachwelt als Gegenbesetzungswelt und Konstituens für die Verdrängung, in das ‚Unbewusste’, die ‚Witzarbeit’, ‚Kontamination’ oder den ‚synonymbildenden Trieb der Volkssprachen’, in die ‚Sublimierung’ und die (Bedeutungs-)’Übertragung’“ einzuführen (Danckwardt 2000, 20). Neben sprach-, kultur- und völkerpsychologischen Vignetten bedient er sich auch der Tiefenpsychologie sowie psychoanalytischer Deutungen und macht die Leser und Leserinnen zugleich mit der Freudschen Lehre, ihren Begriffen und dem psychoanalytischen Denken bekannt. Storfer beleuchtet die Sprachentstehung „nicht mehr nur synchron“, sondern erzählt auch „kultur-, sitten- und ideologiegeschichtliche Episoden“, zeigt sowohl die geschichtliche Entwicklung von Sprache und Bedeutungserklärungen auf als auch die Prozesse, die zu Sprach-, Inhalts- und Bedeutungsänderungen führen und welche Mechanismen der Wortentstehung zugrunde liegen. Der „Arbeits- und grenzüberschreitenden Handelswelt“ kommt dabei eine „zentrale Rolle“ zu (ebd., 13). Als erster analysierte er „die Wortschöpfungen (...) aus den Lebenslagen der alten und neuen Unterdrückungswelten, die zunächst zu Umwälzungen, Unruhen und Kriegen, dann zu Fluchten und Grenzüberschreitungen, zu Sprachwanderungen und Sprachoktroyaten, zu Sprachverschmelzungen und zu ‚schöpferischem und phantasievollem Umgang gebildeter Schichten und Sprache’ Anlass gaben“. Sein „Leitgedanke ist dabei immer, die Brücke von der Sprache zum Menschen zu schlagen, der sie schafft“, so einer seiner Rezipienten (ebd., 13). Storfer liefert mit seinen Studien somit „eindrucksvolle Dokumente der Zeitgeschichte und ihrer Richtigstellung“ (ebd., 13).

Im chinesischen Exil gab Storfer 1939 die Zeitschrift Gelbe Post. Ostasiatische Halbmonatsschrift heraus, die er auch als Schriftleiter betreute. Die Zeitschrift sollte den Flüchtlingen helfen, eine Brücke zur Kultur und Mentalität ihres Zufluchtslandes zu schlagen. Dementsprechend breit war das Themenspektrum, das neben sprachwissenschaftlichen und psychoanalytischen Aufsätzen v.a. mentalitätsgeschichtliche Beiträge über die ostasiatische Kultur umfasste. Insgesamt erschienen bis November 1939 sieben Ausgaben, dann wurde die Zeitschrift wegen Storfers gesundheitlichen und finanziellen Problemen eingestellt. Aufgrund ihrer hohen journalistischen Qualität und ihres wissenschaftlichen und literarischen Niveaus nahm die Gelbe Post eine Sonderstellung innerhalb der deutschsprachigen Presse in China ein.

(Christiane Rothländer, in: padd – Psychoanalytic Document Database; http://www.padd.at/people/747?locale=de)

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